FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag nach einem enttäuschend ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht zugelegt. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future stieg am frühen Abend um 0,21 Prozent auf 134,45 Zähler. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel 2,17 Prozent. Auch in den anderen Ländern der Eurozone gaben die Renditen nach.
In den USA hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Trend weiter abgeschwächt. Die US-Wirtschaft hat im August nach Angaben des US-Arbeitsministeriums weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem stark nach unten revidiert.
"Der US-Arbeitsmarkt hat sich nach dem enttäuschenden Juli-Bericht im August kaum erholt", kommentierte Christoph Balz, Volkswirt bei der Commerzbank. Er verweist auf die deutliche Abwärtsrevision des Stellenplus in den beiden Vormonaten. "Damit bleibt der Arbeitsmarkt ein Sorgenkind." Weiterhin unklar ist laut Balz allerdings, ob die US-Notenbank am 18. September den Leitzins um 0,25 oder 0,50 Prozentpunkte senkt. Dass es zu einer Senkung kommt, gilt aber unter Ökonomen als sicher.
US-Notenbank-Direktor, Christopher Waller, hat sich nach der Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts offen für eine größere Leitzinssenkung gezeigt. Er sei "aufgeschlossen" für eine stärkere Zinssenkung und würde sich gegebenenfalls für eine solche einsetzen. "Die aktuelle Datenlage erfordert nicht mehr Geduld, sondern sie erfordern Maßnahmen", sagte Waller./jsl/jha/