AMSTERDAM, Sept. 10, 2024 (GLOBE NEWSWIRE) -- Der neueste Bericht der Access to Medicine Foundation wirft erstmals einen Blick auf die entscheidende Frage, wie einige der größten Pharmaunternehmen Patienten weltweit erreichen, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.
Im Vorfeld des Access to Medicine Index 2024 hat die Stiftung die Verpflichtungen zur Patientenversorgung und die Messansätze der 20 Unternehmen untersucht, die im kommenden Index im November bewertet werden. Die Analyse identifizierte 42 einzigartige Ansätze zur Messung der Patientenreichweite, die jeweils unterschiedlich umfassend waren. Unternehmen wie AstraZeneca, Novartis und Roche gehen mit differenzierteren Ansätzen voran, die über die reine Verfolgung von Verkäufen hinausgehen und die Genauigkeit ihrer Berechnungen zur Patientenreichweite verbessern. Der Bericht betont auch, dass sich viele Unternehmen zwar ehrgeizige Ziele gesetzt haben, um mehr Patienten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu erreichen, diese Verpflichtungen jedoch noch weiter verfeinert werden könnten, um echte Veränderungen voranzutreiben.
Zu welchen Schlussfolgerungen kommt der Bericht?
Erfreulicherweise haben 19 der 20 bewerteten Unternehmen angegeben, dass sie Ansätze zur Nachverfolgung der Patienten verwenden, die sie mit ihren lebenswichtigen Medikamenten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen erreichen, mit Ausnahme von AbbVie. Diese Ansätze unterscheiden sich jedoch stark voneinander.
Insbesondere setzen sich viele Pharmaunternehmen ehrgeizige Ziele und verpflichten sich öffentlich, ihre globale Reichweite für Patienten, insbesondere in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, zu erweitern. Einige dieser Verpflichtungen, darunter die von Bayer, GSK und Johnson & Johnson, sind klar, messbar und ehrgeizig, wobei die Ziele auf die hohe globale Krankheitslast abgestimmt sind.
Die Ergebnisse zeigen jedoch auch, dass Unternehmen ihr Engagement zu verfeinern und ihre Bemühungen, Bedürftige zu erreichen, zu verbessern. So kontrollieren beispielsweise die großen Insulinhersteller - Eli Lilly, Novo Nordisk und Sanofi - über 90 % des Marktanteils und haben sich verpflichtet, den Zugang zu ihren Produkten in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu erweitern. Dennoch decken ihre Verpflichtungen zusammen nur 1 % der Diabetesprävalenz in den 113 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ab, die im Rahmen des Index erfasst werden. Laut den Daten zur globalen Krankheitslast aus dem Jahr 2021 beläuft sich die Diabetesprävalenz derzeit auf über 350 Millionen Fälle von weltweit 525 Millionen Fällen.
"Wir haben gesehen, dass die Pharmaindustrie ehrgeizige Verpflichtungen eingeht, um mehr Patienten weltweit zu erreichen. Dieser Bericht zeigt jedoch, dass noch viel zu tun ist, um eine spürbare Wirkung zu erzielen, und fordert dringende Maßnahmen, um sicherzustellen, dass lebensrettende Produkte jeden Patienten überall erreichen."
- Jayasree K. Iyer, CEO, Access to Medicine Foundation.
Nächste Schritte
Um chronische gesundheitliche Ungleichheiten zu beseitigen, müssen die Pharmaindustrie und ihre Partner die Patientenansprache in den Mittelpunkt ihres Geschäfts und ihrer Partnerschaften stellen. Unternehmen können die wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen aus dem Bericht der Stiftung nutzen, um ihre aktuellen Ansätze zu stärken und zu erweitern sowie um zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen.
Kontakt: Divya Verma, Head of Communication
dverma@accesstomedicinefoundation.org / +31 (0) 20 215 3535