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Dow Jones News
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MORNING BRIEFING - USA/Asien

Finanznachrichten News

DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien

Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

TAGESTHEMA

US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat den früheren Präsidenten Donald Trump in der ersten Debatte im Kampf ums Weiße Haus in die Defensive gedrängt. Sie provozierte ihn mit der Größe der Menschenmenge bei seinen Kundgebungen und mit seinen strafrechtlichen Verurteilungen.

Die Debatte in Philadelphia fand nach Wochen des Streits um die Regeln statt, die noch vor dem Ausstieg von Joe Biden aus dem Rennen festgelegt worden waren. Biden war kurz nach einer TV-Debatte im Juni ausgestiegen und hat die Kandidatur der Demokraten Harris überlassen.

Anders als die Biden-Trump-Debatte begann diese Debatte zivilisiert, indem Harris Trump die Hand schüttelte. Ihr Schlagabtausch wurde im Verlauf zunehmend kämpferischer, und die Kandidaten schüttelten über die Antworten des jeweils anderen den Kopf. Trump zeigte sich irritiert, als die Vizepräsidentin andeutete, dass die Leute seine politischen Kundgebungen aus Langeweile vorzeitig verlassen würden. Daraufhin behauptete er, Amerika stehe am Rande des Dritten Weltkriegs und die Bürger würden unter der Regierung Biden-Harris im Elend leben.

Trump, der zeitweise vom Thema abwich, wiederholte eine unbegründete Behauptung in den sozialen Medien - die zuvor von seinem Vizepräsidentschaftskandidaten J.D. Vance, verbreitet worden war -, dass haitianische Migranten an Orte wie Springfield, Ohio, reisen und "die Hunde fressen... Sie fressen die Haustiere der Menschen, die dort leben, und das ist es, was in unserem Land passiert, und es ist eine Schande."

Harris setzte von Anfang an ihre wirtschaftliche Agenda und ihre Erziehung in der Mittelschicht der von Trump entgegen. Sie nannte den Vorschlag des ehemaligen Präsidenten, die Zölle zu erhöhen, eine "Trump-Verkaufssteuer" und kritisierte seine Pläne, die Steuersenkungen für die Wohlhabenden zu verlängern.

Im Verlauf der Debatte wurde Trump zu seiner wiederholten Kritik an der US-Krankenversicherung Affordable Care Act befragt und er einen Alternativplan im Angebot habe. "Ich habe ein Konzept eines Plans" sagte er.

Trump malte das Bild einer Nation, die seit seinem Ausscheiden aus dem höchsten Amt in Chaos und Verzweiflung verfallen ist. Er brachte Harris aggressiv mit der Migrantenkrise der Biden-Ära in Verbindung und wiederholte seine unbewiesene Behauptung, dass die Regierung Menschen aus Gefängnissen, Irrenanstalten und "Irrenhäusern" die illegale Einreise ins Land erlaube.

Harris bekräftigte ihre Unterstützung für ein Anfang des Jahres ausgehandeltes Grenzabkommen zwischen den beiden Parteien im Senat, das von den Republikanern blockiert wurde, nachdem Trump Mitglieder seiner Partei aufgefordert hatte, sich dem Abkommen zu widersetzen.

Zum Thema Außenpolitik warfen sich die Kandidaten heftige Anschuldigungen an den Kopf. "Sie hasst Israel", sagte Trump. "Wenn sie Präsidentin wird, glaube ich, dass Israel in zwei Jahren nicht mehr existieren wird." "Ich habe meine gesamte Karriere und mein ganzes Leben lang Israel und das israelische Volk unterstützt", antwortete Harris.

Trump verweigerte wiederholt die Antwort auf die Frage, ob er dafür ist, dass die Ukraine ihren Krieg gegen Russland gewinnt. Er rühmte seine Fähigkeit, ein Friedensabkommen zwischen den beiden Ländern auszuhandeln, und behauptete, der russische Präsident Wladimir Putin habe den Einmarsch in die Ukraine beschlossen, weil er Biden nicht respektiere. Trump fügte die Behauptung hinzu, Putin hätte die Invasion nicht durchgeführt, wenn er im Amt wäre. Harris sagte, der Ukraine-Krieg wäre unter Trump schnell zu Ende, weil dieser "einfach aufgeben" würde gegenüber Putin.

Es bleibt unklar, ob Harris und Trump eine weitere Debatte abhalten werden, da die Verhandlungen über die Bedingungen umstritten waren. Beide haben aber betont, dass sie die Präsidentschaftsdebatten für einen wichtigen Teil des Wahlprozesses halten.

AUSBLICK UNTERNEHMEN +

Keine wichtigen Termine angekündigt

AUSBLICK KONJUNKTUR

- US 
  14:30 Verbraucherpreise August 
     PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+2,6% gg Vj 
     zuvor:  +0,2% gg Vm/+2,9% gg Vj 
     Verbraucherpreise Kernrate 
     PROGNOSE: +0,2% gg Vm/+3,2% gg Vj 
     zuvor:  +0,2% gg Vm/+3,2% gg Vj 
 
  14:30 Realeinkommen August 
 

ÜBERSICHT INDIZES

INDEX             Stand +/- % 
E-Mini-Future S&P-500   5.473,25 -0,6% 
E-Mini-Future Nasdaq-100 18.720,00 -0,8% 
Nikkei-225        35.420,08 -2,0% 
Hang-Seng-Index      16.981,40 -1,5% 
Kospi           2.499,28 -1,0% 
Shanghai-Composite     2.717,11 -1,0% 
S&P/ASX 200        7.974,00 -0,5% 
 

FINANZMÄRKTE

OSTASIEN (VERLAUF)

Negative Vorzeichen prägen zur Wochenmitte den Börsenhandel in Ostasien und Australien. Marktteilnehmer berichten von Nervosität vor den US-Inflationsdaten, die im späteren Tagesverlauf veröffentlicht werden. Sie dürften die Erwartungen an die Zinssitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche beeinflussen. Zudem habe das Fernsehduell zwischen den US-Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump die Unsicherheit eher vergrößert, und dies knapp zwei Monate vor der Wahl. Trump wiederholte während der Debatte seine Pläne, im Fall seiner Wahl die Zölle auf chinesische Produkte zu erhöhen. Die Beziehungen zwischen den USA und China sind ohnehin schon angespannt, zumal nachdem das US-Repräsentantenhaus am Montag eine Gesetzesvorlage gebilligt hat, die chinesischen Biotechunternehmen den Zugang zum US-Markt und den Zugriff auf Daten erschweren soll. Dem sogenannten Biosecure Act muss nun noch der US-Senat zustimmen. Derweil hat das Repräsentantenhaus einer weiteren Gesetzesvorlage zugestimmt, mit der die Schließung der Wirtschafts- und Handelsbüros (HKETO) der Sonderverwaltungszone Hongkong erreicht werden soll. Gegen die negative Tendenz gesucht sind in China Automobilwerte, nachdem Mitglieder der Führungsriege von BYD (+1,6%) ihre Beteiligung an dem Elektroautohersteller über den Kauf von A-Aktien aufgestockt haben. Li Auto steigen um 3,2 Prozent. In der ganzen Region unter Druck stehen die Aktien der Ölbranche, nachdem der Ölpreis am Vortag kräftig gefallen ist. Grund dafür war die Befürchtung eines konjunkturbedingten Nachfragerückgangs. In Hongkong verbilligen sich CNOOC um 4,4 Prozent. Inpex geben in Tokio um 4,6 Prozent nach und Woodside in Sydney um 2,4 Prozent.

WALL STREET

INDEX         zuletzt    +/- %   absolut +/- % YTD 
DJIA        40.736,96    -0,2%   -92,63   +8,1% 
S&P-500       5.495,52    +0,4%    24,47   +15,2% 
Nasdaq-Comp.    17.025,88    +0,8%   141,28   +13,4% 
Nasdaq-100     18.829,14    +0,9%   168,36   +11,9% 
 
 
           Dienstag  Montag 
Umsatz NYSE (Aktien) 892 Mio  934 Mio 
Gewinner      1.451   1.821 
Verlierer      1.315    951 
Unverändert      95    83 
 

Etwas fester - Die Erholung nach den Verlusten am Freitag setzte sich fort. Eine Ausnahme machte nur der eng gefasste Dow. Vor den wichtigen Verbraucherpreisen für August am Mittwoch herrschte Zuversicht, dass diese kein Störfeuer für die Zinsfantasie bringen werden. Ohnehin dürften sie nur noch darüber entscheiden, ob die Fed am 18. September ihren Zinssenkungszyklus mit einem großen Zinsschritt nach unten einleitet oder einem normalen, kleinen um 25 Basispunkte. Oracle machten einen Satz um 11,4 Prozent. Der Cloud-Software-Anbieter hatte mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen überboten und dazu von einem starken Auftragsbestand gesprochen. Oracle schloss zudem eine Partnerschaft mit Amazon Web Services (AWS) ab, was die Unternehmenschefin als "größte Neuigkeit" bezeichnete. Amazon gewannen 2,4 Prozent. Dass Apple nun tatsächlich 13 Milliarden Euro an Steuern in Irland nachzahlen soll, belastete den Kurs kaum. Er gab um 0,4 Prozent nach. Google muss nach einem Urteil des höchsten europäischen Gerichts 2,4 Milliarden Euro wegen Missbrauchs seiner beherrschenden Stellung zahlen, womit ebenfalls ein früherer Beschluss der EU-Kommission bestätigt wurde. Der Kurs der Mutter Alphabet ging unverändert aus dem Handel. Bremser im Dow waren Goldman Sachs (-4,4%) und JP Morgan (-5,2%). Goldman-CEO David Solomon hatte vor einem Rückgang der Handelserträge im dritten Quartal um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewarnt und der COO von JP Morgan davor, dass die Erwartungen der Branche an den Nettozinsertrag "nicht sehr vernünftig" seien.

US-ANLEIHEN

Laufzeit       Rendite   Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 
2 Jahre         3,60     -6,7    3,67   -81,9 
5 Jahre         3,43     -6,2    3,49   -57,4 
7 Jahre         3,52     -6,5    3,59   -44,7 
10 Jahre         3,65     -5,5    3,70   -23,5 
30 Jahre         3,96     -4,0    4,00    -0,8 

Die Renditen sanken mit der Zinssenkungserwartung deutlich. Manche Teilnehmer verwiesen aber auch auf ein neuerlich enttäuschendes Konjunktursignal als Auslöser. Ein Index für kleine Unternehmungen sank im August stärker als erwartet.

DEVISEN

DEVISEN     zuletzt    +/- %   00:00 Di, 9:10 Uhr  % YTD 
EUR/USD      1,1048    +0,3%   1,1019    1,1042  +0,0% 
EUR/JPY      155,87    -0,7%   156,94    158,34  +0,2% 
EUR/GBP      0,8428    +0,0%   0,8424    0,8431  -2,8% 
GBP/USD      1,3108    +0,2%   1,3080    1,3096  +3,0% 
USD/JPY      141,10    -0,9%   142,43    143,37  +0,1% 
USD/KRW     1.338,22    -0,4%  1.343,85   1.343,84  +3,1% 
USD/CNY      7,1082    -0,2%   7,1227    7,1196  +0,1% 
USD/CNH      7,1134    -0,3%   7,1342    7,1269  +2,0% 
USD/HKD      7,7965    -0,0%   7,7970    7,7961  -0,2% 
AUD/USD      0,6655    +0,0%   0,6653    0,6665  -2,3% 
NZD/USD      0,6144    -0,1%   0,6148    0,6152  -2,8% 
Bitcoin 
BTC/USD    56.323,30    -2,0% 57.495,65   56.879,25 +29,3% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 
 

Der Dollar, der bereits am Vortag anzog, legte noch einen Tick weiter zu. Der Euro fiel auf 1,1025 Dollar und den niedrigsten Stand seit Mitte August. Noch vor der US-Notenbank wird nach allgemeiner Erwartung die EZB am Donnerstag (bereits zum zweiten Mal) die Zinsen senken. Nach Einschätzung mancher Marktteilnehmer könnte sie dessen ungeachtet mit Blick auf die Konjunktur in der Zeit danach taubenhaftere Töne anschlagen als die Fed.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHOEL      zuletzt VT-Settlem.   +/- %    +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex     66,18    65,75   +0,7%     +0,43  -6,8% 
Brent/ICE     69,63    69,19   +0,6%     +0,44  -7,6% 
 

Um bis zu 3,6 Prozent abwärts ging es mit den Ölpreisen nach der Zwischenerholung am Vortag. US-Öl der Sorte WTI war mit unter 66 Dollar je Fass im Tagestief so billig wie zuletzt im Sommer 2023. Als Belastungsfaktor verwiesen Marktkenner weiter auf die maue Konjunktur in China, die für eine andauernde Nachfrageschwäche aus China spreche. Dazu hatte die Opec ihre Prognose für das Wachstum der globalen Ölnachfrage leicht gesenkt, nachdem sie in der vergangenen Woche ihre geplanten Produktionssteigerungen verschoben hatte.

METALLE

METALLE     zuletzt    Vortag   +/- %    +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)   2.520,49   2.516,69   +0,2%     +3,80 +22,2% 
Silber (Spot)   28,56    28,43   +0,5%     +0,13 +20,1% 
Platin (Spot)   946,23    942,50   +0,4%     +3,73  -4,6% 
Kupfer-Future    4,06     4,06   +0,0%     +0,00  +2,7% 
 

Der Goldreis stieg, begünstigt von sinkenden Renditen bei den Anleihen, um 0,4 Prozent.

MELDUNGEN SEIT DIENSTAG 20.00 UHR

AMAZON

will in den kommenden fünf Jahren rund 10,5 Milliarden US-Dollar in Cloud- und Künstliche-Intelligenz-Infrastruktur in Großbritannien investieren. Amazon Web Services (AWS), die Cloud-Computing-Sparte des US-Konzerns, plant bis 2028 den Bau von Rechenzentren in Großbritannien, um der steigenden Nachfrage nach Cloud-Technologien und -Diensten gerecht zu werden.

NEWS CORP

Die Tochter REA Group wird ihr Angebot für den britischen Wettbewerber Rightmove nachschärfen müssen. Der Immobilien-Portal-Betreiber hat die Offerte über 5,6 Milliarden Pfund in bar und Aktien zurückgewiesen. REA will mit der Übernahme zwei der dominanten Immobilienvermittler-Webseiten im englischsprachigen Raum zusammenbringen. REA befindet sich zu 61 Prozent im Besitz der News Corp, zu der auch Dow Jones & Co, der Herausgeber dieser Nachrichtenagentur und des Wall Street Journal, gehört.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/gos/cln

(END) Dow Jones Newswires

September 11, 2024 01:45 ET (05:45 GMT)

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.

© 2024 Dow Jones News
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