FRANKFURT (dpa-AFX) - Angesichts eines Kurssprungs der Commerzbank-Aktien hat der Dax am Mittwoch einen Teil seiner Vortagesverluste wettgemacht. Der deutsche Leitindex legte um 0,36 Prozent auf 18.330,96 Punkte zu.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen stieg um 0,67 Prozent auf 25.368,42 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,48 Prozent nach oben.
Insgesamt verlief der Handel ohne größere Impulse. Anleger warten auf die Veröffentlichung der US-Verbraucherpreise am Nachmittag. Laut Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners könnte die Jahresrate auf den niedrigsten Stand seit dem ersten Quartal 2021 fallen. Die Daten sind wichtig für den Zinskurs der US-Notenbank Fed, da offen ist, wie stark sie den Leitzins im September senken wird.
An der Dax-Spitze schnellten die Commerzbank-Papiere um fast 16 Prozent in die Höhe. Die Unicredit könnte ihre eben aufgebaute, umfangreiche Beteiligung an dem deutschen Finanzinstitut weiter ausbauen. Nach dem Erwerb von Staatsanteilen hält die italienische Bank derzeit rund neun Prozent an der Commerzbank. Die Unicredit will bei den Aufsichtsbehörden die Genehmigung beantragen, bei Bedarf mehr als 9,9 Prozent der Commerzbank übernehmen zu dürfen. Das heizte Übernahmespekulationen an.
Von der Commerzbank wurde außerdem bekannt, dass es auf absehbare Zeit einen Chefwechsel geben wird. Manfred Knof wird das Frankfurter Bankhaus Ende 2025 verlassen und so soll schleunigst mit der Suche nach einer Nachfolge begonnen werden. Ein Händler sieht in Finanzchefin Bettina Orlopp eine starke Kandidatin für die Nachfolge Knofs.
Die Papiere von Covestro stiegen um 1,4 Prozent. Positiv auf die Stimmung wirkte ein Artikel der "Financial Times", demzufolge das staatliche Ölunternehmen Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten noch in diesem Jahr eine offizielle Offerte für den Kunststoffkonzern vorlegen dürfte. Grundsätzlich ist weder diese Erwartung noch der genannte, mögliche Transaktionswert neu, doch bleibt das Thema damit in den Köpfen der Anleger präsent.
Unter den besten Werten im MDax profitierten Kion von einem zuversichtlichen Analystenkommentar und zogen um mehr als drei Prozent an. Die zuletzt unterdurchschnittliche Kursentwicklung habe das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken gebessert, schrieb der Experte Akash Gupta von der US-Bank JPMorgan. Die Papiere des Staplerkonzerns seien aktuell aus der Mode, es ergebe sich daher eine attraktive Einstiegsgelegenheit.
Gefragt waren auch die Papiere des Kochboxenlieferanten Hellofresh mit einem Plus von 12 Prozent.
Im Nebenwerte-Index SDax sorgte ein eher verhaltener Ausblick von Verbio nur kurz für Verluste bei den Aktien des Biokraftstoff-Herstellers. Die Papiere drehten schnell ins Plus und gewannen zuletzt an der Index-Spitze knapp vier Prozent./la/mis
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