Vernier/Ostermundigen (ots) -
In der Schweiz wurden vergangenes Jahr 48'000 Velo- und E-Bike-Diebstähle gemeldet. Elektronische Systeme können im Falle eines Velo-Diebstahls helfen. Beim Test von verschiedenen Trackingmodellen hat der TCS unter anderem bei der Ortungsmöglichkeit erhebliche Unterschiede festgestellt. Vorsicht ist bei in der Schweiz nicht nutzbaren Systemen geboten.
Ein gutes Veloschloss kann vor Diebstahl schützen und ist vor allem für die Veloversicherung wichtig. Kommt das Zweirad aber doch einmal abhanden, kann ein Tracking-System für die Wiederauffindung helfen. Schliesslich gibt es nicht nur E-Bikes, sondern auch herkömmliche Velos in immer höheren Preissegmenten, die man nicht so einfach "hergeben" möchte. Tatsächlich wurden in der Schweiz gemäss polizeilicher Kriminalstatistik 2023 über 48'000 Velo- und E-Bike-Diebstähle gemeldet, Tendenz zunehmend.
GPS versus Social Tracking
Der TCS hat neun unterschiedliche Tracking-Modelle getestet, die per GPS oder via Social GPS Tracking funktionieren. Ein GPS-Tracker kann durch einen GPS-Empfänger Signale von Satelliten empfangen und somit seine Position bestimmen. Er ist mit einer SIM-Karte ausgerüstet und mit einem Mobilfunknetz verbunden. Darüber werden die Standortdaten an das Smartphone geschickt, das per App anzeigt, wo sich das Rad befindet. Bei einigen Trackern ist die jährlich anfallende Gebühr für eine gewisse Zeit im Kaufpreis enthalten. Danach entstehen aber wie bei einem Handy-Vertrag laufende Kosten, was bei der Anschaffung beachtet werden sollte.
Social GPS Tracking funktioniert nicht via Satelliten, sondern über das Erkennen von "Tags" durch zufällig in der Nähe vorhandene Telefone mit aktivem Bluetooth-System (Bluetooth Low Energy, BLE). Durch die Abhängigkeit der Tags von anderen Telefonen funktioniert das Tracken in dicht besiedeltem Gebiet zwar recht gut, ist ein Tag aber in einer Tiefgarage oder in sehr dünn besiedeltem Gebiet, ist nicht mit erfolgreichem Tracken zu rechnen. Ausser für Batterien, gibt es bei den Tags hingegen keine laufenden Kosten.
Relevant ist, ob und wie genau ein Tracker die Position senden kann. So wurden die Testprodukte im Keller eines Wohnhauses, im Untergeschoss einer Tiefgarage, entlang einer Hauptstrasse, auf einer Autobahnraststätte und schliesslich in einem Handy-Funkloch getestet. Bei den getesteten Produkten zeigt sich, dass ein Tracken unabhängig von der Situation fast nur mit fest im Motorengehäuse montierten Trackern für E-Bikes möglich ist. Für die Montage sollte eine Fachperson beigezogen werden.
Von nicht einsetzbar bis hervorragend
Beim Test wurde die Ortungsmöglichkeit als wichtigstes Kriterium stärker gewichtet als etwa der Montageaufwand, die Live-Verfolgbarkeit oder die Enttarnung. Die Modelle "BikeTrax" von Powunity und "ConnectModule" von Bosch eBike Systems wurden mit "hervorragend" bewertet. Überzeugt haben sie vor allem weil die Ortung in jeder Test-Situation sehr zuverlässig war und diese im Motorengehäuse kaum enttarnt werden können. Auch das Modell "Track and Protect" von IT'S MY BIKE erzielten eine "sehr empfehlenswerte" Bewertung. Abstriche gibt es hier, da es nicht bei allen E-Bikes montierbar ist und die Ortung in gewissen Situationen nicht ganz genau war.
Social GPS Tags, wie der Apple AirTag oder der SmartTag2 von Samsung erreichen in besiedeltem Gebiet zwar akzeptable Resultate, versagen aber komplett an Orten, wo nur selten Menschen hinkommen. Die schlechteste Ortung ergab sich beim "Bike-Tracker" von Invoxia. Das Modell erhält aber gesamthaft immer noch ein "empfehlenswert", ist es doch immerhin einfach zu montieren und zu nutzen. Zu beachten ist bei dem Produkt aber, dass dieses nur in der Schweiz funktioniert.
Zwei der ursprünglich neun in den Test aufgenommenen Trackern - "Tk906" von Tkstar und "GPS Fahrrad Tracker" von Swisstrack - konnten gar nicht erst in Betrieb genommen werden, da diese nur über das in der Schweiz abgeschaltete GSM-Netz funktionieren.
Bei Diebstahl empfiehlt der TCS, in jedem Fall die Polizei zu informieren und das Tracking nicht auf eigene Faust in Angriff zu nehmen.
_____________
Empfehlungen des TCS beim Kauf eine Trackingsystems
- Diebstähle werden in erster Linie mit einem guten Schloss verhindert
- keine Tracker kaufen, welche über das GSM-Netzwerk (2G-Netz) funktionieren
- Vorgängig prüfen, ob ein Tracker am E-Bike überhaupt angebracht werden kann (etwa genügend Platz im Motorengehäuse)
- Systeme, welche auf Social GPS basieren (AirTag, SmartTag2), können in besiedelten Gebieten ein Velo orten. Sind keine Telefone in der Nähe, wird kein Signal gesendet
- Zu beachten sind die jährlich anfallenden Kosten
Pressekontakt:
Vanessa Flack, Mediensprecherin TCS
Tel. 058 827 34 41 | vanessa.flack@tcs.ch
pressetcs.ch | flickr.com
Original-Content von: Touring Club Schweiz/Suisse/Svizzero - TCS, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100000091/100922881
In der Schweiz wurden vergangenes Jahr 48'000 Velo- und E-Bike-Diebstähle gemeldet. Elektronische Systeme können im Falle eines Velo-Diebstahls helfen. Beim Test von verschiedenen Trackingmodellen hat der TCS unter anderem bei der Ortungsmöglichkeit erhebliche Unterschiede festgestellt. Vorsicht ist bei in der Schweiz nicht nutzbaren Systemen geboten.
Ein gutes Veloschloss kann vor Diebstahl schützen und ist vor allem für die Veloversicherung wichtig. Kommt das Zweirad aber doch einmal abhanden, kann ein Tracking-System für die Wiederauffindung helfen. Schliesslich gibt es nicht nur E-Bikes, sondern auch herkömmliche Velos in immer höheren Preissegmenten, die man nicht so einfach "hergeben" möchte. Tatsächlich wurden in der Schweiz gemäss polizeilicher Kriminalstatistik 2023 über 48'000 Velo- und E-Bike-Diebstähle gemeldet, Tendenz zunehmend.
GPS versus Social Tracking
Der TCS hat neun unterschiedliche Tracking-Modelle getestet, die per GPS oder via Social GPS Tracking funktionieren. Ein GPS-Tracker kann durch einen GPS-Empfänger Signale von Satelliten empfangen und somit seine Position bestimmen. Er ist mit einer SIM-Karte ausgerüstet und mit einem Mobilfunknetz verbunden. Darüber werden die Standortdaten an das Smartphone geschickt, das per App anzeigt, wo sich das Rad befindet. Bei einigen Trackern ist die jährlich anfallende Gebühr für eine gewisse Zeit im Kaufpreis enthalten. Danach entstehen aber wie bei einem Handy-Vertrag laufende Kosten, was bei der Anschaffung beachtet werden sollte.
Social GPS Tracking funktioniert nicht via Satelliten, sondern über das Erkennen von "Tags" durch zufällig in der Nähe vorhandene Telefone mit aktivem Bluetooth-System (Bluetooth Low Energy, BLE). Durch die Abhängigkeit der Tags von anderen Telefonen funktioniert das Tracken in dicht besiedeltem Gebiet zwar recht gut, ist ein Tag aber in einer Tiefgarage oder in sehr dünn besiedeltem Gebiet, ist nicht mit erfolgreichem Tracken zu rechnen. Ausser für Batterien, gibt es bei den Tags hingegen keine laufenden Kosten.
Relevant ist, ob und wie genau ein Tracker die Position senden kann. So wurden die Testprodukte im Keller eines Wohnhauses, im Untergeschoss einer Tiefgarage, entlang einer Hauptstrasse, auf einer Autobahnraststätte und schliesslich in einem Handy-Funkloch getestet. Bei den getesteten Produkten zeigt sich, dass ein Tracken unabhängig von der Situation fast nur mit fest im Motorengehäuse montierten Trackern für E-Bikes möglich ist. Für die Montage sollte eine Fachperson beigezogen werden.
Von nicht einsetzbar bis hervorragend
Beim Test wurde die Ortungsmöglichkeit als wichtigstes Kriterium stärker gewichtet als etwa der Montageaufwand, die Live-Verfolgbarkeit oder die Enttarnung. Die Modelle "BikeTrax" von Powunity und "ConnectModule" von Bosch eBike Systems wurden mit "hervorragend" bewertet. Überzeugt haben sie vor allem weil die Ortung in jeder Test-Situation sehr zuverlässig war und diese im Motorengehäuse kaum enttarnt werden können. Auch das Modell "Track and Protect" von IT'S MY BIKE erzielten eine "sehr empfehlenswerte" Bewertung. Abstriche gibt es hier, da es nicht bei allen E-Bikes montierbar ist und die Ortung in gewissen Situationen nicht ganz genau war.
Social GPS Tags, wie der Apple AirTag oder der SmartTag2 von Samsung erreichen in besiedeltem Gebiet zwar akzeptable Resultate, versagen aber komplett an Orten, wo nur selten Menschen hinkommen. Die schlechteste Ortung ergab sich beim "Bike-Tracker" von Invoxia. Das Modell erhält aber gesamthaft immer noch ein "empfehlenswert", ist es doch immerhin einfach zu montieren und zu nutzen. Zu beachten ist bei dem Produkt aber, dass dieses nur in der Schweiz funktioniert.
Zwei der ursprünglich neun in den Test aufgenommenen Trackern - "Tk906" von Tkstar und "GPS Fahrrad Tracker" von Swisstrack - konnten gar nicht erst in Betrieb genommen werden, da diese nur über das in der Schweiz abgeschaltete GSM-Netz funktionieren.
Bei Diebstahl empfiehlt der TCS, in jedem Fall die Polizei zu informieren und das Tracking nicht auf eigene Faust in Angriff zu nehmen.
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Empfehlungen des TCS beim Kauf eine Trackingsystems
- Diebstähle werden in erster Linie mit einem guten Schloss verhindert
- keine Tracker kaufen, welche über das GSM-Netzwerk (2G-Netz) funktionieren
- Vorgängig prüfen, ob ein Tracker am E-Bike überhaupt angebracht werden kann (etwa genügend Platz im Motorengehäuse)
- Systeme, welche auf Social GPS basieren (AirTag, SmartTag2), können in besiedelten Gebieten ein Velo orten. Sind keine Telefone in der Nähe, wird kein Signal gesendet
- Zu beachten sind die jährlich anfallenden Kosten
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Vanessa Flack, Mediensprecherin TCS
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