Bern (ots) -
Die Psychiatrieverbände SGPP, SGKJPP und SMHC erachten den jüngst veröffentlichten Bericht des Bundesrats zur psychischen Gesundheit der Schweizer Bevölkerung als unzureichend und mangelhaft und nehmen diesen zum Anlass, um auf die wahren Versorgungsmissstände hinzuweisen. Denn obwohl der Bundesrat einige Handlungsfelder benennt, bleibt er in seinen Schlussfolgerungen und vorgeschlagenen Massnahmen höchst vage. Auf die besonders dringenden Probleme - Erhöhung der Anzahl Studienplätze, um den wachsenden Bedarf an Fachärzten und Fachärztinnen in der Psychiatrie und Psychotherapie mit inländischem Nachwuchs zu decken sowie Verbesserungen bei der Finanzierung der psychiatrischen Leistungen - liefert der Bundesrat keine Antworten.
Der Bundesrat hat am 4. September 2024 den Bericht "Wie steht es um die psychische Gesundheit in der Schweiz und wie kann sie zur Bewältigung künftiger Krisen gestärkt werden?" veröffentlicht. Darin verweist er zu Recht auf die Notwendigkeit der Förderung der psychischen Gesundheit und der Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung. Der Bundesrat empfiehlt dabei jedoch keine klaren, griffigen Massnahmen, welche die bestehende Unterversorgung zu verbessern vermögen. Er will vor allem niederschwellige Angebote verbessern. Die dringend erforderliche nachhaltige Finanzierung der psychiatrischen Leistungen und die Erhöhung der Studienplätze spricht der Bundesrat nicht an. Dies, obwohl er im Bericht selbst festhält, der Mangel an Personal wäre ohne Zuzug ausländischer Fachärztinnen und Fachärzten noch ausgeprägter, was wiederum sprachliche und kulturelle Hürden im Umgang mit Patientinnen und Patienten mit sich bringe.
Die Nachfrage für psychiatrisch-psychotherapeutische Leistungen steigt, die Grundlagen der psychiatrischen Versorgung müssen daher angepasst werden. Die SGPP, die SGKJPP sowie SMHC fordern seit Jahren eine angemessene Finanzierung und eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Psychiatrie.
Konkrete Massnahmen: Mehr Studienplätze und kostendeckende Finanzierung
Die medizinischen Fachverbände SGPP, SGKJPP und SMHC nehmen den Bericht des Bundesrates daher zum Anlass, ihre Analysen und Forderungen an den Bundesrat und an die Politik zu tragen. Wir rufen eindringlich dazu auf, vom Allgemeinen ins Konkrete zu zielen:
- Die Anzahl Studienplätze muss erhöht werden, um den steigenden Bedarf an Fachärzten und Fachärztinnen für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie mit inländischem Nachwuchs zu decken.
- Ferner ist die kostendeckende Finanzierung einer integrierten Versorgung mit multiprofessionellen Teams aufzubauen - für eine bedarfsgerechte Behandlung, auch in dezentralen Gebieten.
- Gleichzeitig müssen Tarifschranken zugunsten von innovativen und effizienteren Behandlungen abgebaut werden.
Lesen Sie unsere Forderungen zu einer Verbesserung der Versorgung und zur angemessenen Entschädigung von psychiatrisch-psychotherapeutischen Leistungen hier: https://ots.ch/qbm0gJ
Der Mangel an Fachärztinnen und Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie, insbesondere in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, gefährdet die Versorgungssicherheit. Die unzureichende Abgeltung der ambulanten und stationären Leistungen verschärft die Lage weiter. Ohne substanzielle Verbesserungen wird sich die heute vielerorts schon deutliche psychiatrische und psychotherapeutische Unterversorgung weiter verschärfen. Das wird zu längeren Wartezeiten führen und es wird die Behandlungsqualität gefährdet.
Die Bevölkerung hat Anspruch auf eine angemessene, qualitativ hochwertige und flächendeckende psychiatrische Betreuung - nicht nur im Krisenfall, sondern dauerhaft.
Pressekontakt:
Marco Tackenberg
Kommunikationsverantwortlicher
Telefon: +41 31 313 88 33
kommunikation@psychiatrie.ch
www.psychiatrie.ch
Original-Content von: Verbindung der psychiatrisch-psychotherapeutisch tätigen Ärztinnen und Ärzte der Schweiz FMPP, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100099701/100922895
Die Psychiatrieverbände SGPP, SGKJPP und SMHC erachten den jüngst veröffentlichten Bericht des Bundesrats zur psychischen Gesundheit der Schweizer Bevölkerung als unzureichend und mangelhaft und nehmen diesen zum Anlass, um auf die wahren Versorgungsmissstände hinzuweisen. Denn obwohl der Bundesrat einige Handlungsfelder benennt, bleibt er in seinen Schlussfolgerungen und vorgeschlagenen Massnahmen höchst vage. Auf die besonders dringenden Probleme - Erhöhung der Anzahl Studienplätze, um den wachsenden Bedarf an Fachärzten und Fachärztinnen in der Psychiatrie und Psychotherapie mit inländischem Nachwuchs zu decken sowie Verbesserungen bei der Finanzierung der psychiatrischen Leistungen - liefert der Bundesrat keine Antworten.
Der Bundesrat hat am 4. September 2024 den Bericht "Wie steht es um die psychische Gesundheit in der Schweiz und wie kann sie zur Bewältigung künftiger Krisen gestärkt werden?" veröffentlicht. Darin verweist er zu Recht auf die Notwendigkeit der Förderung der psychischen Gesundheit und der Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung. Der Bundesrat empfiehlt dabei jedoch keine klaren, griffigen Massnahmen, welche die bestehende Unterversorgung zu verbessern vermögen. Er will vor allem niederschwellige Angebote verbessern. Die dringend erforderliche nachhaltige Finanzierung der psychiatrischen Leistungen und die Erhöhung der Studienplätze spricht der Bundesrat nicht an. Dies, obwohl er im Bericht selbst festhält, der Mangel an Personal wäre ohne Zuzug ausländischer Fachärztinnen und Fachärzten noch ausgeprägter, was wiederum sprachliche und kulturelle Hürden im Umgang mit Patientinnen und Patienten mit sich bringe.
Die Nachfrage für psychiatrisch-psychotherapeutische Leistungen steigt, die Grundlagen der psychiatrischen Versorgung müssen daher angepasst werden. Die SGPP, die SGKJPP sowie SMHC fordern seit Jahren eine angemessene Finanzierung und eine deutliche Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Psychiatrie.
Konkrete Massnahmen: Mehr Studienplätze und kostendeckende Finanzierung
Die medizinischen Fachverbände SGPP, SGKJPP und SMHC nehmen den Bericht des Bundesrates daher zum Anlass, ihre Analysen und Forderungen an den Bundesrat und an die Politik zu tragen. Wir rufen eindringlich dazu auf, vom Allgemeinen ins Konkrete zu zielen:
- Die Anzahl Studienplätze muss erhöht werden, um den steigenden Bedarf an Fachärzten und Fachärztinnen für Psychiatrie und Psychotherapie sowie für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie mit inländischem Nachwuchs zu decken.
- Ferner ist die kostendeckende Finanzierung einer integrierten Versorgung mit multiprofessionellen Teams aufzubauen - für eine bedarfsgerechte Behandlung, auch in dezentralen Gebieten.
- Gleichzeitig müssen Tarifschranken zugunsten von innovativen und effizienteren Behandlungen abgebaut werden.
Lesen Sie unsere Forderungen zu einer Verbesserung der Versorgung und zur angemessenen Entschädigung von psychiatrisch-psychotherapeutischen Leistungen hier: https://ots.ch/qbm0gJ
Der Mangel an Fachärztinnen und Fachärzten für Psychiatrie und Psychotherapie, insbesondere in der Kinder- und Jugendpsychiatrie, gefährdet die Versorgungssicherheit. Die unzureichende Abgeltung der ambulanten und stationären Leistungen verschärft die Lage weiter. Ohne substanzielle Verbesserungen wird sich die heute vielerorts schon deutliche psychiatrische und psychotherapeutische Unterversorgung weiter verschärfen. Das wird zu längeren Wartezeiten führen und es wird die Behandlungsqualität gefährdet.
Die Bevölkerung hat Anspruch auf eine angemessene, qualitativ hochwertige und flächendeckende psychiatrische Betreuung - nicht nur im Krisenfall, sondern dauerhaft.
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