Berlin - Führende deutsche Gewerkschafterinnen haben gemeinsam Unternehmen in die Pflicht genommen, die Wirtschaft in Deutschland zu stärken und dringend notwendige Reformen einzuleiten. "Wir brauchen endlich eine breite Debatte darüber, was getan werden muss, damit Deutschland dauerhaft ein Industrieland bleibt", sagte Yasmin Fahimi, die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, dem "Focus".
Noch gebe es Optionen, Abwanderung im großen Stil zu verhindern und eine Deindustrialisierung abzuwenden, sagte Fahimi. In Gesprächen mit Arbeitgeberverbänden erlebe sie jedoch "eine rein ideologisch geprägte Argumentation, die immer wieder nur darauf hinausläuft: Haltet euch mit den Löhnen zurück, sorgt für weniger Bürokratie, dann wird's der Markt schon richten. Das ist mir zu simpel", sagte Fahimi dem "Focus". "Es muss Schluss sein mit dem Gejammer."
Unternehmen hätten jahrelang vom Standort profitiert: "Ich erwarte ja keinen Patriotismus bei den Managern, aber einen langfristigen Blick, wo die Investitionen am sichersten und nachhaltigsten sind", so Fahimi.
Christiane Benner, die Vorsitzende der IG Metall, sagte: "Uns drei eint der starke Eindruck, dass vonseiten der Unternehmen und des Managements kaum nach Zukunftskonzepten gesucht wird." Es fehle "am Willen, gemeinsam Zukunft zu gestalten."
Stattdessen kritisierte sie, die in Teilen bereits laufende Deindustrialisierung fände "häufig aufgrund falscher oder später Unternehmensentscheidungen" statt: "Wir müssen dem etwas entgegensetzen, denn Werke und Anlagen, die in Deutschland einmal abgebaut wurden, bekommen wir nicht mehr zurück."
Deutschland habe nach wie vor enorme Stärken: "Wir haben so viel Know-how. Denken Sie an Industrie 4.0. Da haben wir Produktionskompetenz, das ist mega." Wenn es gelänge, diese Stärken "mit Digitalisierung abzumischen", könne das "ein echtes Erfolgsmodell" werden.
Die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates von Volkswagen, Daniela Cavallo, sagte dem "Focus": "Die zentrale Frage ist doch: In welcher Gesellschaft wollen wir eigentlich leben?" Unternehmen wie Volkswagen oder Thyssenkrupp würden dafür sorgen, dass "viele Regionen einen gewissen Standard" hätten.
"Wir haben selbst erlebt, was passiert, wenn Volkswagen in die Krise gerät wie nach dem Dieselskandal. Da brach die Gewerbesteuer in den Kommunen, in denen unsere Werke stehen, ein." In der Folge habe den Städten das Geld für dringend notwendige öffentliche Aufgaben gefehlt.
Noch gebe es Optionen, Abwanderung im großen Stil zu verhindern und eine Deindustrialisierung abzuwenden, sagte Fahimi. In Gesprächen mit Arbeitgeberverbänden erlebe sie jedoch "eine rein ideologisch geprägte Argumentation, die immer wieder nur darauf hinausläuft: Haltet euch mit den Löhnen zurück, sorgt für weniger Bürokratie, dann wird's der Markt schon richten. Das ist mir zu simpel", sagte Fahimi dem "Focus". "Es muss Schluss sein mit dem Gejammer."
Unternehmen hätten jahrelang vom Standort profitiert: "Ich erwarte ja keinen Patriotismus bei den Managern, aber einen langfristigen Blick, wo die Investitionen am sichersten und nachhaltigsten sind", so Fahimi.
Christiane Benner, die Vorsitzende der IG Metall, sagte: "Uns drei eint der starke Eindruck, dass vonseiten der Unternehmen und des Managements kaum nach Zukunftskonzepten gesucht wird." Es fehle "am Willen, gemeinsam Zukunft zu gestalten."
Stattdessen kritisierte sie, die in Teilen bereits laufende Deindustrialisierung fände "häufig aufgrund falscher oder später Unternehmensentscheidungen" statt: "Wir müssen dem etwas entgegensetzen, denn Werke und Anlagen, die in Deutschland einmal abgebaut wurden, bekommen wir nicht mehr zurück."
Deutschland habe nach wie vor enorme Stärken: "Wir haben so viel Know-how. Denken Sie an Industrie 4.0. Da haben wir Produktionskompetenz, das ist mega." Wenn es gelänge, diese Stärken "mit Digitalisierung abzumischen", könne das "ein echtes Erfolgsmodell" werden.
Die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrates von Volkswagen, Daniela Cavallo, sagte dem "Focus": "Die zentrale Frage ist doch: In welcher Gesellschaft wollen wir eigentlich leben?" Unternehmen wie Volkswagen oder Thyssenkrupp würden dafür sorgen, dass "viele Regionen einen gewissen Standard" hätten.
"Wir haben selbst erlebt, was passiert, wenn Volkswagen in die Krise gerät wie nach dem Dieselskandal. Da brach die Gewerbesteuer in den Kommunen, in denen unsere Werke stehen, ein." In der Folge habe den Städten das Geld für dringend notwendige öffentliche Aufgaben gefehlt.
© 2024 dts Nachrichtenagentur