WASHINGTON (dpa-AFX) - Der republikanische US-Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance hat erneut seine verunglimpfenden Verbalattacken und gegen Einwanderer aus Haiti verteidigt. "Wenn ich Geschichten kreieren muss, damit die amerikanischen Medien dem Leiden des amerikanischen Volkes tatsächlich Aufmerksamkeit schenken, dann werde ich das tun", sagte Vance im US-Fernsehen.
Vance und der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatten Migranten aus Haiti unterstellt, sie würden in der Stadt Springfield Haustiere essen. Die Behörden der Stadt im Mittleren Westen der USA betonen seit Tagen, dass ihnen solche Fälle nicht bekannt seien und es keine glaubwürdigen Hinweise auf derartige Taten gebe.
Ausnahmezustand in Springfield
Auf Nachfrage der CNN-Journalistin, ob das nun bedeute, Vance habe sich diese Geschichten nur ausgedacht, behauptete Vance erneut, Wählerinnen und Wähler hätten ihm von derartigen Vorfällen erzählt. "Wenn ich sage, dass wir eine Geschichte kreieren, dann meine ich damit, dass wir dafür sorgen, dass sich die amerikanischen Medien darauf konzentrieren", ruderte Vance zurück.
In Springfield im US-Bundesstaat Ohio herrscht mittlerweile Ausnahmezustand. In der Stadt mit rund 58.000 Einwohnerinnen und Einwohnern gingen in den vergangenen Tagen verschiedene Bombendrohungen bei öffentlichen Gebäuden und Schulen ein.
Am Wochenende meldeten Anrufer bei der Polizei von Springfield die Präsenz der rechtsradikalen Miliz "Proud Boys" in der Stadt, wie der Sender CNN berichtete. In sozialen Netzwerken kursierten Videos, die eine Gruppe von etwa einem Dutzend Personen zeigen, von denen einige Logos der Proud Boys tragen. Die Polizei sagte dem Sender, dass die Gruppe nicht mehr vor Ort gewesen sei, als die Beamten vor Ort eingetroffen seien.
Vance macht Harris Vorwürfe
Darauf angesprochen sagte Vance: "Ich denke, wir dürfen uns nicht auf zwölf Demonstranten konzentrieren, sondern auf die Tatsache, dass die Politik von Kamala Harris das Leben von Tausenden Einwohnern zerstört hat" Er warf der demokratischen Präsidentschaftskandidatin vor, die US-Südgrenze zu Mexiko "geöffnet" haben.
US-Vize Harris tritt bei der Präsidentenwahl am 5. November gegen Trump an - Umfragen sagen ein knappes Rennen voraus. Trump stellt Einwanderer immer wieder pauschal als gefährliche Kriminelle dar. Er nutzt dazu auch entmenschlichende Sprache und sagt etwa, diese würden das "Blut unseres Landes vergiften"./nau/DP/he