Binz bei Maur (ots) -
Südostasien und Armenien standen im Fokus des CSI-Tags in Zürich und Lausanne. Auch die Frage, ob sich der Einsatz für Religionsfreiheit und Menschenwürde angesichts der grossen Not vieler Menschen überhaupt lohnt, wurde diskutiert. Rund 160 Tagungsgäste erhielten einen vertieften Einblick in die Tätigkeiten der Menschenrechtsorganisation, die in 15 Ländern in lokalen Projekten aktiv ist.
In seiner Auftaktrede zur Konferenz von Christian Solidarity International (CSI) am 14.und 15. September betonte Stiftungsratspräsident Peter Märki, wie umkämpft die Religionsfreiheit einst auch in der Schweiz war. Dieses Menschenrecht müsse geschützt und verteidigt werden. Gleichzeitig ermutigte Märki die Anwesenden, zu ihrem persönlichen Glauben zu stehen.
Der Kampf der Mächtigen in Südostasien
Der auf Menschenrechtsfragen spezialisierte indische Journalist Vishal Arora beleuchtete die geopolitische Lage in Südostasien, wo ein Machtkampf zwischen China und den USA tobt. Arora hob die weltanschaulichen Positionen hervor, die zur Unterdrückung der Religionsfreiheit bis hin zu Verfolgung führen, darunter Autoritarismus, Islamismus, Kommunismus und religiöser Nationalismus. So verfolge die indische Regierung das Ziel einer nationalen religiösen Einheit. Minderheiten wie Christen und Muslime seien unerwünscht, was sich in entsprechenden Diskriminierungen zeige.
Wie CSI darauf reagiert, schilderte ein Projektmitarbeiter anhand seiner Projektreise nach Indien. Die Hinduisierung sei durch die safranfarbenen Flaggen und die Behauptung, dass nur ein Hindu ein guter Inder sei, omnipräsent. Der Druck auf die Minderheiten wachse und die Christen verspürten zunehmende Angst. CSI unterstützt Glaubensverfolgte in Indien und anderen südostasiatischen Ländern finanziell, medizinisch und juristisch und engagiert sich im Kampf gegen den grassierenden Menschenhandel.
In Bergkarabach alles zurückgelassen
Vardan Tadevosyan war die Trauer ins Gesicht geschrieben: "Seine Heimat verlassen zu müssen, ist ein tiefer Schmerz. Viele Geflüchtete hoffen, eines Tages nach Bergkarabach zurückkehren zu können." Dass er als Konferenzredner auftreten konnte, war nicht selbstverständlich. Der Gründer und Leiter eines Rehabilitationszentrums in der karabachischen Hauptstadt Stepanakert amtete einst als Gesundheitsminister der autonomen Republik. Anders als einigen seiner Regierungskollegen, die nun in Aserbaidschan gefangen gehalten werden, gelang ihm die Flucht nach Armenien.
Die ethnische Säuberung von Bergkarabach
Tadevosyan rekapitulierte die Ereignisse rund um das armenisch-christliche Gebiet Bergkarabach, das 1921 von den Sowjets Aserbaidschan zugeschlagen wurde und sich dann aber nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 für autonom erklärte. Das Schicksal dieser Enklave ist eng mit Tadevosyans Leben verknüpft, dessen Herz für die Betreuung und Rehabilitation von Menschen mit Einschränkungen schlägt. Im Bereich der Rehabilitation leistete er Pionierarbeit; er bildete Therapeuten aus und behandelte jährlich über 1500 Menschen. Die Kriege mit Aserbaidschan führten dazu, dass er in der von CSI unterstützten Rehaklinik auch viele Kriegsversehrte aufnahm. Dann vor einem Jahr - nach neunmonatiger Belagerung - griff Aserbaidschan die geschwächte Bevölkerung von Bergkarabach an, was in einer ethnischen Säuberung endete. Über 100'000 Menschen liessen alles zurück und flohen nach Armenien.
Vardan Tadevosyan und sein Team begannen, ihre in ganz Armenien verstreuten Patienten zu suchen und bauten einen mobilen Besuchsdienst auf. Sein Ziel ist es, etwas ausserhalb von Armeniens Hauptstadt Eriwan erneut eine Rehaklinik aufzubauen. Auf politischer Ebene setzt sich CSI entschlossen für die Freilassung der in Aserbaidschan festgehaltenen Geiseln sowie das Rückkehrrecht der vertriebenen Karabach-Armenier ein.
Der Einsatz für Freiheit und Würde lohnt sich
Dass man zwar nicht die Welt retten, aber die Welt einzelner Menschen retten kann, zeigte Maria Biedermann anhand von Beispielen aus der vielfältigen und lokal angepassten Projektarbeit von CSI. Zum Schluss der Tagung betonte der Geschäftsführer von CSI-Schweiz, Simon Brechbühl, den Wert der Freiheit anhand der Begegnung mit einem Mann im Südsudan, der jahrelang im Sudan versklavt war und kürzlich von CSI befreit wurde.
Der nächste CSI-Tag findet am 28. Juni 2025 statt. www.csi-schweiz.ch
Pressekontakt:
Joel Veldkamp, Internationale Kommunikation CSI, +41 76 258 15 74, joel.veldkamp@csi-int.org
Rolf Höneisen, Kommunikation CSI-Schweiz, +41 79 333 38 79, rolf.hoeneisen@csi-schweiz.ch
Original-Content von: CSI Christian Solidarity International, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100007062/100922983
Südostasien und Armenien standen im Fokus des CSI-Tags in Zürich und Lausanne. Auch die Frage, ob sich der Einsatz für Religionsfreiheit und Menschenwürde angesichts der grossen Not vieler Menschen überhaupt lohnt, wurde diskutiert. Rund 160 Tagungsgäste erhielten einen vertieften Einblick in die Tätigkeiten der Menschenrechtsorganisation, die in 15 Ländern in lokalen Projekten aktiv ist.
In seiner Auftaktrede zur Konferenz von Christian Solidarity International (CSI) am 14.und 15. September betonte Stiftungsratspräsident Peter Märki, wie umkämpft die Religionsfreiheit einst auch in der Schweiz war. Dieses Menschenrecht müsse geschützt und verteidigt werden. Gleichzeitig ermutigte Märki die Anwesenden, zu ihrem persönlichen Glauben zu stehen.
Der Kampf der Mächtigen in Südostasien
Der auf Menschenrechtsfragen spezialisierte indische Journalist Vishal Arora beleuchtete die geopolitische Lage in Südostasien, wo ein Machtkampf zwischen China und den USA tobt. Arora hob die weltanschaulichen Positionen hervor, die zur Unterdrückung der Religionsfreiheit bis hin zu Verfolgung führen, darunter Autoritarismus, Islamismus, Kommunismus und religiöser Nationalismus. So verfolge die indische Regierung das Ziel einer nationalen religiösen Einheit. Minderheiten wie Christen und Muslime seien unerwünscht, was sich in entsprechenden Diskriminierungen zeige.
Wie CSI darauf reagiert, schilderte ein Projektmitarbeiter anhand seiner Projektreise nach Indien. Die Hinduisierung sei durch die safranfarbenen Flaggen und die Behauptung, dass nur ein Hindu ein guter Inder sei, omnipräsent. Der Druck auf die Minderheiten wachse und die Christen verspürten zunehmende Angst. CSI unterstützt Glaubensverfolgte in Indien und anderen südostasiatischen Ländern finanziell, medizinisch und juristisch und engagiert sich im Kampf gegen den grassierenden Menschenhandel.
In Bergkarabach alles zurückgelassen
Vardan Tadevosyan war die Trauer ins Gesicht geschrieben: "Seine Heimat verlassen zu müssen, ist ein tiefer Schmerz. Viele Geflüchtete hoffen, eines Tages nach Bergkarabach zurückkehren zu können." Dass er als Konferenzredner auftreten konnte, war nicht selbstverständlich. Der Gründer und Leiter eines Rehabilitationszentrums in der karabachischen Hauptstadt Stepanakert amtete einst als Gesundheitsminister der autonomen Republik. Anders als einigen seiner Regierungskollegen, die nun in Aserbaidschan gefangen gehalten werden, gelang ihm die Flucht nach Armenien.
Die ethnische Säuberung von Bergkarabach
Tadevosyan rekapitulierte die Ereignisse rund um das armenisch-christliche Gebiet Bergkarabach, das 1921 von den Sowjets Aserbaidschan zugeschlagen wurde und sich dann aber nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 für autonom erklärte. Das Schicksal dieser Enklave ist eng mit Tadevosyans Leben verknüpft, dessen Herz für die Betreuung und Rehabilitation von Menschen mit Einschränkungen schlägt. Im Bereich der Rehabilitation leistete er Pionierarbeit; er bildete Therapeuten aus und behandelte jährlich über 1500 Menschen. Die Kriege mit Aserbaidschan führten dazu, dass er in der von CSI unterstützten Rehaklinik auch viele Kriegsversehrte aufnahm. Dann vor einem Jahr - nach neunmonatiger Belagerung - griff Aserbaidschan die geschwächte Bevölkerung von Bergkarabach an, was in einer ethnischen Säuberung endete. Über 100'000 Menschen liessen alles zurück und flohen nach Armenien.
Vardan Tadevosyan und sein Team begannen, ihre in ganz Armenien verstreuten Patienten zu suchen und bauten einen mobilen Besuchsdienst auf. Sein Ziel ist es, etwas ausserhalb von Armeniens Hauptstadt Eriwan erneut eine Rehaklinik aufzubauen. Auf politischer Ebene setzt sich CSI entschlossen für die Freilassung der in Aserbaidschan festgehaltenen Geiseln sowie das Rückkehrrecht der vertriebenen Karabach-Armenier ein.
Der Einsatz für Freiheit und Würde lohnt sich
Dass man zwar nicht die Welt retten, aber die Welt einzelner Menschen retten kann, zeigte Maria Biedermann anhand von Beispielen aus der vielfältigen und lokal angepassten Projektarbeit von CSI. Zum Schluss der Tagung betonte der Geschäftsführer von CSI-Schweiz, Simon Brechbühl, den Wert der Freiheit anhand der Begegnung mit einem Mann im Südsudan, der jahrelang im Sudan versklavt war und kürzlich von CSI befreit wurde.
Der nächste CSI-Tag findet am 28. Juni 2025 statt. www.csi-schweiz.ch
Pressekontakt:
Joel Veldkamp, Internationale Kommunikation CSI, +41 76 258 15 74, joel.veldkamp@csi-int.org
Rolf Höneisen, Kommunikation CSI-Schweiz, +41 79 333 38 79, rolf.hoeneisen@csi-schweiz.ch
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Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100007062/100922983
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