LONDON (dpa-AFX) - Nach fast einem Dutzend Streiks haben die britischen Assistenzärzte ihren Tarifstreit mit der Regierung beendet. Die Mitglieder der British Medical Association stimmten mit rund zwei Drittel Mehrheit für ein Angebot, dass die Löhne und Gehälter über die nächsten zwei Jahre um insgesamt 22 Prozent steigen. Das teilte die Gewerkschaft mit.
Der Streit dauert bereits seit anderthalb Jahren an. Das neue Angebot hatte die neue sozialdemokratische Regierung kurz nach ihrem Amtsantritt gemacht. Die Gewerkschaft hatte ursprünglich ein Plus von 35 Prozent gefordert. Zuvor hatten bereits andere Ärztegewerkschaften neue Tarifverträge vereinbart. Das britische Gesundheitsministerium schrieb auf der Plattform X, die Einigung sei ein erster Schritt in der Mission, Wartelisten abzubauen und den staatlichen Gesundheitsdienst NHS zu reformieren.
Der NHS gilt als unterfinanziert und marode. Millionen Menschen warten seit Monaten auf Routine-Operationen. Auch Streiks spielen eine Rolle: 2023 und 2024 kosteten Arbeitskämpfe die Steuerzahler umgerechnet rund zwei Milliarden Euro.
Im Zuge der Einigung ändert sich auch die Berufsbezeichnung: Aus "assistant doctors" werden "resident doctors". Der bisherige Titel spiegelt nach Ansicht der Gewerkschaften nicht die Erfahrung der Mediziner wider, die teilweise bereits mehr als acht Jahre Berufserfahrung haben./bvi/DP/nas