Berlin (ots) -
Zwei Kinder sind unter den mutmaßlichen Hisbollah-Kämpfern, die durch die Explosion sogenannter Pager zu Tode gekommen sind: ein acht Jahre altes Mädchen und ein elf Jahre alter Junge. Im Internet überschlagen sich die Würdigungen der Operation, viele fallen zynisch aus, feiern die Bluttat. So mancher Kommentator steht fast ehrfürchtig vor einer Aktion, die dem israelischen Geheimdienst zugeschrieben wird und die man als Staatsterror bezeichnen muss. Für die UN handelt es sich um einen Verstoß gegen Menschenrechtsnormen, weil niemand wissen konnte, wer das Gerät bei sich trug.
Dass es offenbar gelang, die Pager mit Sprengstoff zu präparieren, dürfte Israels Gegnern Respekt einflößen, eine Aura der Unbesiegbarkeit verbreiten. Die Explosionen zerfetzten Augen, zerrissen Bäuche, trennten Hände ab. Die Operation mag zwar Kommunikationswege zeitweilig unterbrechen und Hunderte mutmaßlicher Hisbollah-Milizionäre außer Gefecht setzen, den Konflikt beendet sie nicht.
Im Gegenteil: Nach der Tötung des Hisbollah-Militärkommandeurs Fuad Schukr Ende Juli in Beirut dürfte die Hisbollah-Führung nun intern noch mehr unter Druck stehen, zurückzuschlagen. Ebenso der Iran, der in der Hisbollah das zentrale Glied seiner sogenannten Widerstandsachse hat und noch eine Revanche schuldig bleibt für die Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanijeh. Kommt nun also der große Krieg, der von vielen Seiten befürchtete "Flächenbrand"?
Israels Regierung hat zuletzt bereits Truppen an die Grenze zum Libanon verlegt, will die vor den Hisbollah-Raketen geflohenen Bewohner in den Norden zurückbringen. Das klingt, als ob Israel sich auf den Entscheidungsschlag vorbereiten würde. Sollte er kommen, dürfte ein Deal zur Befreiung der Geiseln in weiter Ferne sein und ihr Schicksal wohl endgültig besiegelt.
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Zwei Kinder sind unter den mutmaßlichen Hisbollah-Kämpfern, die durch die Explosion sogenannter Pager zu Tode gekommen sind: ein acht Jahre altes Mädchen und ein elf Jahre alter Junge. Im Internet überschlagen sich die Würdigungen der Operation, viele fallen zynisch aus, feiern die Bluttat. So mancher Kommentator steht fast ehrfürchtig vor einer Aktion, die dem israelischen Geheimdienst zugeschrieben wird und die man als Staatsterror bezeichnen muss. Für die UN handelt es sich um einen Verstoß gegen Menschenrechtsnormen, weil niemand wissen konnte, wer das Gerät bei sich trug.
Dass es offenbar gelang, die Pager mit Sprengstoff zu präparieren, dürfte Israels Gegnern Respekt einflößen, eine Aura der Unbesiegbarkeit verbreiten. Die Explosionen zerfetzten Augen, zerrissen Bäuche, trennten Hände ab. Die Operation mag zwar Kommunikationswege zeitweilig unterbrechen und Hunderte mutmaßlicher Hisbollah-Milizionäre außer Gefecht setzen, den Konflikt beendet sie nicht.
Im Gegenteil: Nach der Tötung des Hisbollah-Militärkommandeurs Fuad Schukr Ende Juli in Beirut dürfte die Hisbollah-Führung nun intern noch mehr unter Druck stehen, zurückzuschlagen. Ebenso der Iran, der in der Hisbollah das zentrale Glied seiner sogenannten Widerstandsachse hat und noch eine Revanche schuldig bleibt für die Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanijeh. Kommt nun also der große Krieg, der von vielen Seiten befürchtete "Flächenbrand"?
Israels Regierung hat zuletzt bereits Truppen an die Grenze zum Libanon verlegt, will die vor den Hisbollah-Raketen geflohenen Bewohner in den Norden zurückbringen. Das klingt, als ob Israel sich auf den Entscheidungsschlag vorbereiten würde. Sollte er kommen, dürfte ein Deal zur Befreiung der Geiseln in weiter Ferne sein und ihr Schicksal wohl endgültig besiegelt.
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