Berlin - Umweltstaatssekretär Stefan Tidow (Grüne) und Bettina Rechenberg, Fachbereichsleiterin des Umweltbundesamtes, haben am Donnerstag fünf Projekte zur Klimakatastrophen-Vorsorge mit dem Bundespreis "Blauer Kompass" ausgezeichnet. Mit über 300 Bewerbungen gab es erneut einen Teilnahmerekord am bundesweiten Wettbewerb um die je mit 25.000 Euro dotierten Preise.
In der Kategorie "Kommunen" wurde die Starkregenvorsorge in Göttingen ausgezeichnet. Die Stadt Göttingen und die Göttinger Entsorgungsbetriebe erarbeiteten in ihrem Projekt ein umfangreiches, kostenloses Angebot. Mit einer interaktiven Karte visualisierten sie das Überflutungsrisiko im Stadtgebiet, um Bürger für das Thema Starkregen zu sensibilisieren. Grundstückseigentümer können zudem über eine kostenlose Auskunft Details zu ihrem Gebäude erhalten. So kann unter anderem eine kostenlose Vor-Ort-Beratung in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus unterstützt die Stadt Göttingen die Bürger finanziell bei der Umsetzung empfohlener Maßnahmen.
Der Preis für die Kategorie "Private und kommunale Unternehmen" ging an Inventied aus dem rheinland-pfälzischen Rockenhausen. Das Startup versucht gemeinsam mit Einsatzkräften der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks, neue Produkte zur effizienteren Bewältigung von Katastrophenfolgen zu entwickeln. Auf einer digitalen Plattform können innovative Ideen eingereicht werden. Diese sollen zu marktreifen Produkten weiterentwickelt und die Ideengeber am Gewinn der verkauften Produkte beteiligt werden.
Das Projekt "Hydro-Skin" der Universität Stuttgart gewann in der Kategorie "Forschungs- und Bildungseinrichtungen". Mit Gebäudefassadenelementen will das Projekt eine Teillösung gegen Hochwasser und Hitze verwirklichen. So können leichte Fassadenelemente aus Textilien und Membranen Regenwasser aufnehmen und das Hochwasserrisiko reduzieren, indem sie die Kanalisation entlasten. An heißen Tagen kühlen sie durch Verdunstung des zurückgeführten (Regen-)Wassers sowohl das Gebäude als auch den Stadtraum und tragen zur Hitze-Resilienz bei. Die individuell konfigurierbare Textilhülle lasse sich leicht an Neubauten und Bestands-Gebäuden nachrüsten und leiste einen Beitrag für den Maßnahmenkatalog einer Schwammstadt, hieß es in der Begründung der Jury.
Über einen Preis darf sich auch der Verein "Bär meets Adler" aus Brandenburg freuen. In zwei Stadtteilen der Stadt Brandenburg an der Havel baut der Verein ein wohnquartierbezogenes Netzwerk an Hitzehelfern auf. Ziel ist es, ältere Menschen vor den gesundheitlichen Risiken extremer Hitze zu schützen und ihre Lebensqualität zu erhalten. Dafür werden Kontaktpersonen der Senioren, wie beispielsweise Familienangehörige oder auch Apotheker gewonnen, sensibilisiert und geschult.
Der Community-Preis, bei dem fast 18.000 Stimmen abgegeben wurden, ging an Schüler des Leibniz-Gymnasiums in Dormagen. Sie nutzen das "Internet der Dinge" (Internet of Things, IoT), um Orte mit besonderer Hitzebelastung im städtischen Bereich zu identifizieren. Dazu haben sie Temperatur- und Feuchtesensoren entwickelt, gebaut und programmiert, um vor Ort den Handlungsbedarf zu ermitteln und zur Entwicklung von Hitzeschutzmaßnahmen beizutragen. Die Rohdaten werden in Echtzeit grafisch ausgewertet und der Stadt Dormagen sowie den Bürgern kostenlos zur Verfügung gestellt.
"Die Folgen der Klimakrise spüren wir auch in Deutschland immer direkter und immer häufiger", erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). "Die Auszeichnungen zum Bundespreis 'Blauer Kompass' machen deutlich: wirksame Vorsorge gelingt nur im Schulterschluss aller Akteure. Sie zeigen eindrucksvoll, wie vor Ort mit Engagement, Austausch und Vernetzung aus klugen Ideen praktische Lösungen werden."
Dirk Messner, Chef des Bundesumweltamts, drängt auf mehr Tempo bei der Anpassung an die klimawandelbedingten Veränderungen. "Die Hochwasserereignisse in Süddeutschland und im Saarland, sowie die Temperaturrekorde in diesem Jahr verdeutlichen erneut: Wir müssen bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise sofort und konsequent handeln", sagte er. "Die ausgezeichneten Projekte inspirieren zum Nachahmen und leisten einen wichtigen Beitrag für ein klimaresilientes Deutschland."
In der Kategorie "Kommunen" wurde die Starkregenvorsorge in Göttingen ausgezeichnet. Die Stadt Göttingen und die Göttinger Entsorgungsbetriebe erarbeiteten in ihrem Projekt ein umfangreiches, kostenloses Angebot. Mit einer interaktiven Karte visualisierten sie das Überflutungsrisiko im Stadtgebiet, um Bürger für das Thema Starkregen zu sensibilisieren. Grundstückseigentümer können zudem über eine kostenlose Auskunft Details zu ihrem Gebäude erhalten. So kann unter anderem eine kostenlose Vor-Ort-Beratung in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus unterstützt die Stadt Göttingen die Bürger finanziell bei der Umsetzung empfohlener Maßnahmen.
Der Preis für die Kategorie "Private und kommunale Unternehmen" ging an Inventied aus dem rheinland-pfälzischen Rockenhausen. Das Startup versucht gemeinsam mit Einsatzkräften der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks, neue Produkte zur effizienteren Bewältigung von Katastrophenfolgen zu entwickeln. Auf einer digitalen Plattform können innovative Ideen eingereicht werden. Diese sollen zu marktreifen Produkten weiterentwickelt und die Ideengeber am Gewinn der verkauften Produkte beteiligt werden.
Das Projekt "Hydro-Skin" der Universität Stuttgart gewann in der Kategorie "Forschungs- und Bildungseinrichtungen". Mit Gebäudefassadenelementen will das Projekt eine Teillösung gegen Hochwasser und Hitze verwirklichen. So können leichte Fassadenelemente aus Textilien und Membranen Regenwasser aufnehmen und das Hochwasserrisiko reduzieren, indem sie die Kanalisation entlasten. An heißen Tagen kühlen sie durch Verdunstung des zurückgeführten (Regen-)Wassers sowohl das Gebäude als auch den Stadtraum und tragen zur Hitze-Resilienz bei. Die individuell konfigurierbare Textilhülle lasse sich leicht an Neubauten und Bestands-Gebäuden nachrüsten und leiste einen Beitrag für den Maßnahmenkatalog einer Schwammstadt, hieß es in der Begründung der Jury.
Über einen Preis darf sich auch der Verein "Bär meets Adler" aus Brandenburg freuen. In zwei Stadtteilen der Stadt Brandenburg an der Havel baut der Verein ein wohnquartierbezogenes Netzwerk an Hitzehelfern auf. Ziel ist es, ältere Menschen vor den gesundheitlichen Risiken extremer Hitze zu schützen und ihre Lebensqualität zu erhalten. Dafür werden Kontaktpersonen der Senioren, wie beispielsweise Familienangehörige oder auch Apotheker gewonnen, sensibilisiert und geschult.
Der Community-Preis, bei dem fast 18.000 Stimmen abgegeben wurden, ging an Schüler des Leibniz-Gymnasiums in Dormagen. Sie nutzen das "Internet der Dinge" (Internet of Things, IoT), um Orte mit besonderer Hitzebelastung im städtischen Bereich zu identifizieren. Dazu haben sie Temperatur- und Feuchtesensoren entwickelt, gebaut und programmiert, um vor Ort den Handlungsbedarf zu ermitteln und zur Entwicklung von Hitzeschutzmaßnahmen beizutragen. Die Rohdaten werden in Echtzeit grafisch ausgewertet und der Stadt Dormagen sowie den Bürgern kostenlos zur Verfügung gestellt.
"Die Folgen der Klimakrise spüren wir auch in Deutschland immer direkter und immer häufiger", erklärte Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne). "Die Auszeichnungen zum Bundespreis 'Blauer Kompass' machen deutlich: wirksame Vorsorge gelingt nur im Schulterschluss aller Akteure. Sie zeigen eindrucksvoll, wie vor Ort mit Engagement, Austausch und Vernetzung aus klugen Ideen praktische Lösungen werden."
Dirk Messner, Chef des Bundesumweltamts, drängt auf mehr Tempo bei der Anpassung an die klimawandelbedingten Veränderungen. "Die Hochwasserereignisse in Süddeutschland und im Saarland, sowie die Temperaturrekorde in diesem Jahr verdeutlichen erneut: Wir müssen bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise sofort und konsequent handeln", sagte er. "Die ausgezeichneten Projekte inspirieren zum Nachahmen und leisten einen wichtigen Beitrag für ein klimaresilientes Deutschland."
© 2024 dts Nachrichtenagentur