Schienen die Anleger gestern an der Wall Street noch unentschlossen, wie sie auf den großen Zinsschritt der US-Notenbank reagieren sollen, griffen sie mit etwas Abstand einen Tag später umso entschlossener bei Aktien zu und beförderten die Indizes in den USA und auch den Deutschen Aktienindex heute auf neue Rekordstände. Dem DAX gelang dabei sogar etwas historisches, zum ersten Mal in der Geschichte übersprang er die 19.000er Marke.
Fed-Chef Powell will mit der XL-Zinssenkung das Risiko eines ausgewachsenen Abschwungs begrenzen, aber gleichzeitig den Schritt nicht als neues Tempo für weitere Lockerungen der Geldpolitik verstanden wissen. So nimmt er auch denjenigen etwas die Panik, die ein Szenario befürchten, bei denen der Aktienmarkt nach Zinssenkungen in einen Crash überging. Dabei wird allerdings oft vernachlässigt, dass die Wirtschaft sich zu dieser Zeit bereits in einer Rezession befand.
Zunächst einmal sind diese und die kommenden Zinssenkungen sehr positiv für die breite wirtschaftliche Aktivität, da es durchaus Bereiche in der US-Wirtschaft gibt, die rezessive Tendenzen aufweisen. Für die Immobilienbranche, den Automobilsektor und teilweise auch das verarbeitende Gewerbe hat die Fed gestern quasi den Rettungsring ausgeworfen.
Jeder dieser drei beispielhaften Sektoren dürfte von den günstigeren Finanzierungsbedingungen profitieren. Das sollte auch Deutschland zugutekommen, wo sich der Autosektor erholen könnte. Die Nachrichten aus dieser Branche waren in den vergangenen Wochen alles andere als Mut machend, jedoch dürfte hier das Licht am Ende des Tunnels näher sein als andersherum.
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