Schmieding erklärt, dass die US-Konjunkturdaten zwar eine Abschwächung, aber keinen Einbruch zeigen, was die Frage aufwirft, ob eine derart drastische Maßnahme nötig war. Die Fed rechtfertigt diesen Schritt mit der Absicht, proaktiv gegen künftige Risiken vorzugehen und die Wirtschaftsstärke zu erhalten, insbesondere mit Blick auf den Arbeitsmarkt. Trotz einer Kerninflation von 3,2 Prozent, die immer noch über dem Ziel von 2 Prozent liegt, scheint die Fed mit einer leichten Überschreitung dieses Ziels zufrieden zu sein. Dies deutet darauf hin, dass sie weniger strikt auf das Inflationsziel fixiert ist, als vielmehr darauf, die Inflation moderat zu halten und gleichzeitig den Arbeitsmarkt zu stabilisieren. Schmieding hält es für nachvollziehbar, dass die Fed bereits frühzeitig handelt, auch wenn er persönlich eine schrittweise Zinssenkung bevorzugt hätte. Er betont, dass die Fed damit auch für eventuelle weitere Abschwächungen der Konjunktur vorsorgt. Der sogenannte Dot Plot der Fed signalisiert weitere Zinssenkungen im laufenden Jahr, doch Schmieding merkt an, dass die zukünftige Politik der USA, insbesondere nach den Wahlen, großen Einfluss auf die Wirtschaft und somit auf die Entscheidungen der Fed haben wird.
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