DJ WOCHENEND-ÜBERBLICK/21. und 22. September 2024
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Fed-Gouverneurin Bowman warnt vor verfrühter Siegeserklärung
Die einzige Notenbankerin der Federal Reserve, die sich am Mittwoch gegen die aggressive Zinssenkung um 50 Basispunkte aussprach, hat erklärt, dass dies ihrer Meinung nach die falsche Botschaft an die Märkte senden würde, dass die Inflation tot sei. "Obwohl es wichtig ist, anzuerkennen, dass es bedeutsame Fortschritte bei der Senkung der Inflation gegeben hat, solange die Kerninflation um oder über 2,5 Prozent bleibt, sehe ich das Risiko, dass die größere geldpolitische Aktion als eine verfrühte Siegeserklärung über unser Preisstabilitätsmandat interpretiert werden könnte", erklärte Gouverneurin Michelle Bowman am Freitag in einem Statement, in der sie ihr Votum begründete.
Johnson & Johnson meldet Chapter-11-Verfahren zum dritten Mal an
Johnson & Johnson (J&J) hat für eine Tochterfirma ein beispielloses drittes Verfahren nach Chapter 11 eingeleitet, um die Massenklagen zu beenden, die seine kosmetischen Talkprodukte mit Krebs in Verbindung bringen, diesmal mit der Unterstützung von Zehntausenden von Klägern, die Personenschäden erlitten haben. Vorgesehen ist ein Entschädigungsplan in Höhe von rund 8 Milliarden Dollar. Das Unternehmen für Gesundheitsprodukte unternimmt damit nach zwei gescheiterten Versuchen einen weiteren Versuch, die langwierigen Talkklagen im Konkursverfahren zu beenden.
Fitch erhöht Kroatiens Bonitätsnote um eine Stufe
Die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit Kroatiens um eine Stufe von BBB+ auf A- heraufgestuft. Der Ausblick wurde als stabil bezeichnet. Fitch hob das robuste Wirtschaftswachstum, die umsichtige Haushaltsführung und die zunehmende Integration des Landes in die Eurozone hervor.
SPD-Fraktion fordert vor Autogipfel Abwrackprämie
Die SPD drängt vor dem Autogipfel einem Medienbericht zufolge auf mehrere Sofortmaßnahmen. Zentrale Forderung sei eine neue Abwrackprämie für Verbraucher, die von einem Verbrenner auf ein E-Auto wechseln, berichtete der Stern unter Berufung auf Papier der SPD-Wirtschaftspolitiker. Wer seinen Verbrenner "abwrackt" und in ein neues E-Auto tauscht, soll demnach einen Bonus von 6.000 Euro bekommen, für den Kauf eines gebrauchten E-Autos soll es 3.000 Euro geben. "Wir sind davon überzeigt, dass E-Autos die Zukunft sind", heißt es dem Papier, das auf den Autogipfel von Robert Habeck (Grüne) am Montag zielt.
FDP-Fraktion gegen Abwrackprämie für Verbrenner
Die FDP-Fraktion lehnt eine von der SPD-Fraktion vorgeschlagene Abwrackprämie für Verbrenner beim Kauf eines E-Autos ab. "Schlechte Rezepte aus der Vergangenheit bleiben schlecht, da hilft auch wiederholen nichts", sagte Fraktionsvize Christoph Meyer dem Tagesspiegel. Er sieht darin keine Lösung für die aktuelle Krise beim Hersteller Volkswagen. "Den Debattenbeitrag der SPD kann man nicht ernst nehmen, denn es ist nicht Aufgabe des Staates unternehmerischen Fehlleistungen hinterher zu korrigieren", sagte Meyer.
Union fordert von Autogipfel klares Bekenntnis zum Verbrenner
Die Union fordert vom sogenannten Autogipfel am Montag in Berlin ein klares Bekenntnis zum Verbrennermotor. Der Obmann der Unionsfraktion im Verkehrsausschuss des Bundestages, Christoph Ploß (CDU), sagte der Rheinischen Post: "Wir erwarten als CDU/CSU-Fraktion, dass die Bundesregierung sich dafür einsetzt, dass das Verbot des Verbrennungsmotors endlich gestoppt wird." Vom Gipfel müsse ein Signal der "Technologieoffenheit" ausgehen. "Die einseitige, rein ideologische Ausrichtung der Ampel-Koalition auf Batterieautos ist längst aus der Zeit gefallen und kostet unser Land Hunderttausende Arbeitsplätze."
EVP-Chef Weber: Strafzahlungen für Autobauer aussetzen
Der CSU-Vizechef und Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, hat das Aussetzen drohender Strafzahlungen von Autobauern bei den geplanten strengeren Flottenvorgaben beim CO2-Aussto gefordert. "Wenn zehntausende von Arbeitsplätzen wackeln, dann ist keine Zeit für Bußgeldzahlungen", sagte Weber der Augsburger Allgemeinen. Der Chef der größten Fraktion im Europaparlament forderte zudem, alle EU-Vorgaben für Automobilindustrie auf den Prüfstand zu stellen. "Wir brauchen eine Generalrevision aller Gesetze und Vorschriften für die Autoindustrie", sagte Weber.
Premier Barnier bildet neue französische Regierung
Frankreichs neuer konservativer Premierminister Michel Barnier hat sein Kabinett gebildet. Die Minister stammen hauptsächlich aus den zentristischen Reihen von Präsident Emmanuel Macron - ein Zeichen für den anhaltenden Einfluss des französischen Staatschefs auf die Regierung trotz der schweren Verluste seiner Partei bei den jüngsten Parlamentswahlen.
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September 22, 2024 11:00 ET (15:00 GMT)
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