NEW YORK (dpa-AFX) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat im sich ausweitenden Nahost-Konflikt vor einem Krieg im Libanon gewarnt. "Es kann und darf keinen Krieg im Libanon geben", sagte Macron bei der Generaldebatte der UN in New York. "Wir fordern Israel auf, die Eskalation im Libanon zu beenden und die Hisbollah, den Beschuss Israels einzustellen", sagte der Präsident.
"Das Hauptrisiko im Nahen Osten ist die Eskalation. Die Hisbollah geht schon viel zu lange das untragbare Risiko ein, das libanesische Volk in einen Krieg zu verwickeln." Macron kündigte außerdem an, dass der französische Außenminister am Wochenende in den Libanon reisen werde.
Mit Nachdruck pochte Macron auf ein Ende des Gaza-Krieges. Zwar habe Israel das Recht, sich gegen Angriffe zu verteidigen. "Dennoch hat der Krieg, den Israel in Gaza führt, viel zu lange gedauert. Zu viele unschuldige Menschen sind gestorben", sagte Macron. Für die vielen Toten gebe es keine Rechtfertigung. Er rief zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen auf und forderte, dass "die Waffen schweigen, die humanitären Helfer zurückkehren und die Zivilisten endlich geschützt werden". Frankreich unterstütze eine Zwei-Staaten-Lösung, bei der die Palästinenser einen eigenen Staat an der Seite Israels erhielten.
Macron sicherte der Ukraine in seiner Ansprache außerdem die weitere Unterstützung Frankreichs zur Abwehr des russischen Angriffskriegs zu. Frankreich werde weiterhin das benötigte Material zur Verteidigung liefern. "Frankreich wird seine Kräfte mit denen aller aufrichtigen Partner vereinen, um einen soliden Frieden für die Ukraine und für Europa zu schaffen", sagte Macron./evs/DP/men