Bern (ots) -
Bald schon könnten automatisierte Fahrzeuge auf Schweizer Strassen verkehren. Für die Städte stellt sich die Frage, ob diese Fahrzeuge mit den urbanen Zielen, den Flächen- und Energieverbrauch zu reduzieren, vereinbar sind. Die Städtekonferenz Mobilität zeigt deshalb Chancen und Risiken automatisierter Fahrzeuge für städtische Räume auf.
Die Technologie für vollständig automatisierte Fahrzeuge entwickelt sich schnell; schon bald könnten selbstfahrende Autos auch auf Schweizer Strassen fahren dürfen. Mit einem Positionspapier zeigt die Städtekonferenz Mobilität (SKM) auf, welche Chancen und Risiken automatisiertes Fahren für urbane Räume hat. Schweizer Städte werden dichter und müssen sich vermehrt den Folgen des Klimawandels anpassen. Vor diesem Hintergrund kann eine hohe Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner nur gewährleistet werden, wenn eine Verlagerung hin zu einer nachhaltigen, flächen- und energieeffizienten Mobilität stattfindet. Daher setzen die Städte auf Zufussgehen, öffentlichen Verkehr und Velofahren. Ein Teil der Bevölkerung und Wirtschaft ist nach wie vor auf das Auto angewiesen. Nun fragt sich, welche Rolle automatisierten Fahrzeugen zukommen kann.
Chancen
Sobald die Technologie sicher ist und die versicherungsrechtlichen Fragen geklärt sind, kann der zielgerichtete Einsatz von automatisierten Fahrzeugen interessante Möglichkeiten für Städte bieten: Durch Menschen verursachte Kollisionen würden verringert, die Sicherheit und der Verkehrsfluss der Autos verbessert. Der bestehende und meist knappe Stadtraum könnte effizienter und mittels regulatorischer Eingriffe stadtverträglich genutzt werden: Gemeinsam genutzte Fahrzeuge vermögen allenfalls die Benutzung individueller Autos dämpfen und dazu führen, dass weniger Parkplätze gebraucht werden. Mit automatisierten Shuttles liessen sich Randgebiete besser an den öffentlichen Verkehr anschliessen. Zudem könnte die Inklusion von bisher teilweise ausgeschlossenen Menschen erhöht werden.
Risiken
Automatisierte Fahrzeuge bergen aber auch Risiken für urbane Räume. Autofahren könnte für neue Nutzergruppen attraktiv werden, was zu einer Verlagerung weg vom ÖV, Velo oder Zufussgehen führen könnte. Dass Nutzende während des Autofahrens anderen Tätigkeiten nachgehen können, mag möglicherweise zu längeren und zusätzlichen Fahrten führen. Die Zunahme leerer (parkierter oder zirkulierender) Fahrzeuge in den Städten würde ohne Regulierung die Bemühungen zur Reduktion des Autoverkehrs behindern.
Noch ungeklärt ist das Zusammenspiel automatisierter und menschlicher Verkehrsteilnehmenden und Stadtraumbenutzenden. Es darf nicht zu einer kognitiven Belastung und Verantwortungsverschiebung zuungunsten der Menschen kommen. Ob der Einsatz automatisierter Fahrzeuge zu einer nachhaltigen und gerechteren Stadtentwicklung beitragen wird, hängt also stark davon ab, wie die Weichen bezüglich Zulassung und Planung gestellt werden. In diesem Prozess müssen die Städte mitreden können.
Pressekontakt:
Esther Keller, Präsidentin SKM, Regierungsrätin Basel-Stadt, 076 443 31 41
Benjamin Fröhlich, Leiter Kommunikation SSV, 031 356 32 44
Original-Content von: Städtekonferenz Mobilität / Conférence des villes pour la mobilité, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.ch/de/pm/100051638/100923536
Bald schon könnten automatisierte Fahrzeuge auf Schweizer Strassen verkehren. Für die Städte stellt sich die Frage, ob diese Fahrzeuge mit den urbanen Zielen, den Flächen- und Energieverbrauch zu reduzieren, vereinbar sind. Die Städtekonferenz Mobilität zeigt deshalb Chancen und Risiken automatisierter Fahrzeuge für städtische Räume auf.
Die Technologie für vollständig automatisierte Fahrzeuge entwickelt sich schnell; schon bald könnten selbstfahrende Autos auch auf Schweizer Strassen fahren dürfen. Mit einem Positionspapier zeigt die Städtekonferenz Mobilität (SKM) auf, welche Chancen und Risiken automatisiertes Fahren für urbane Räume hat. Schweizer Städte werden dichter und müssen sich vermehrt den Folgen des Klimawandels anpassen. Vor diesem Hintergrund kann eine hohe Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner nur gewährleistet werden, wenn eine Verlagerung hin zu einer nachhaltigen, flächen- und energieeffizienten Mobilität stattfindet. Daher setzen die Städte auf Zufussgehen, öffentlichen Verkehr und Velofahren. Ein Teil der Bevölkerung und Wirtschaft ist nach wie vor auf das Auto angewiesen. Nun fragt sich, welche Rolle automatisierten Fahrzeugen zukommen kann.
Chancen
Sobald die Technologie sicher ist und die versicherungsrechtlichen Fragen geklärt sind, kann der zielgerichtete Einsatz von automatisierten Fahrzeugen interessante Möglichkeiten für Städte bieten: Durch Menschen verursachte Kollisionen würden verringert, die Sicherheit und der Verkehrsfluss der Autos verbessert. Der bestehende und meist knappe Stadtraum könnte effizienter und mittels regulatorischer Eingriffe stadtverträglich genutzt werden: Gemeinsam genutzte Fahrzeuge vermögen allenfalls die Benutzung individueller Autos dämpfen und dazu führen, dass weniger Parkplätze gebraucht werden. Mit automatisierten Shuttles liessen sich Randgebiete besser an den öffentlichen Verkehr anschliessen. Zudem könnte die Inklusion von bisher teilweise ausgeschlossenen Menschen erhöht werden.
Risiken
Automatisierte Fahrzeuge bergen aber auch Risiken für urbane Räume. Autofahren könnte für neue Nutzergruppen attraktiv werden, was zu einer Verlagerung weg vom ÖV, Velo oder Zufussgehen führen könnte. Dass Nutzende während des Autofahrens anderen Tätigkeiten nachgehen können, mag möglicherweise zu längeren und zusätzlichen Fahrten führen. Die Zunahme leerer (parkierter oder zirkulierender) Fahrzeuge in den Städten würde ohne Regulierung die Bemühungen zur Reduktion des Autoverkehrs behindern.
Noch ungeklärt ist das Zusammenspiel automatisierter und menschlicher Verkehrsteilnehmenden und Stadtraumbenutzenden. Es darf nicht zu einer kognitiven Belastung und Verantwortungsverschiebung zuungunsten der Menschen kommen. Ob der Einsatz automatisierter Fahrzeuge zu einer nachhaltigen und gerechteren Stadtentwicklung beitragen wird, hängt also stark davon ab, wie die Weichen bezüglich Zulassung und Planung gestellt werden. In diesem Prozess müssen die Städte mitreden können.
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Esther Keller, Präsidentin SKM, Regierungsrätin Basel-Stadt, 076 443 31 41
Benjamin Fröhlich, Leiter Kommunikation SSV, 031 356 32 44
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