Hamburg (www.anleihencheck.de) - Die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen in den USA und Deutschland haben sich zuletzt divergierend entwickelt, Dr. Tariq Chaudhry, Economist bei der Hamburg Commercial Bank.Während die Rendite der US-Treasury Notes (T-Notes) auf 3,78% gestiegen sei, hätten die deutschen Bunds bei 2,15% verharrt. Konjunkturdaten aus den USA hätten wenig Impulse geliefert: Der Bausektor bleibe angesichts hoher Zinsen schwach, auch wenn die Verkäufe neuer Einfamilienhäuser weniger stark als erwartet gesunken seien. In der Eurozone trübe sich das Bild weiter ein. Die HCOB Flash PMIs hätten eine Vertiefung der Rezession im Verarbeitenden Gewerbe gezeigt, während der Dienstleistungssektor zunehmend unter Druck gerate. Insbesondere Frankreich, das im August einen olympiabedingten Wachstumsimpuls erfahren habe, habe einen erneuten Rückgang verzeichnet. Politische Unsicherheiten würden die französische Wirtschaft zusätzlich belasten. Positive Nachrichten seien überraschend aus China gekommen, wo die Zinssenkungen der Notenbank Chinas (PBoC) und angekündigte fiskalische Stimuli die Aktienmärkte beflügelt hätten. Anleger würden hoffen, dass diese Maßnahmen das Wachstum stützen könnten. Der Fokus richte sich vermehrt auf das Oktober-Meeting (17.10.) der Europäischen Zentralbank (EZB), nachdem die US-Notenbank (FED) ihren Leitzins um 50 Basispunkte gesenkt habe. Ob die EZB mit einer weiteren Senkung um 25 Basispunkte nachziehe, bleibe offen. Die vorsichtigen Signale aus dem EZB-Rat würden auf lediglich eine moderate Zinssenkung in diesem Jahr hindeuten. Die FED hingegen dürfte laut HCOB Economics bis Jahresende noch zwei weitere Zinsschritte vornehmen. ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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