BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte über die künftige inhaltliche Ausrichtung der Grünen fordern Finanzpolitiker der Partei eine Abschaffung von Steuerprivilegien für Reiche. "Die Ungleichheit in Deutschland ist ein Problem", sagte Fraktionsvize Andreas Audretsch dem "Spiegel". Audretsch soll die Kampagne seiner Partei für die Bundestagswahl leiten.
Die reichsten ein Prozent hätten insgesamt mehr Vermögen als 90 Prozent der restlichen Menschen, sagte der Grünen-Politiker. Gleichzeitig sei es kaum möglich, durch eigene Arbeit ein Vermögen aufzubauen. "Das liegt auch an unserem Steuersystem, das viel zu viele Lücken aufweist, die nur sehr reiche Menschen nutzen können."
Für einen Zukunftskongress der Fraktion am Montag hat Audretsch zusammen mit der Finanzexpertin Katharina Beck ein achtseitiges Papier erarbeitet, wie das Nachrichtenmagazin schreibt. Vorgeschlagen würden demnach eine Reform der Schuldenbremse, ein "Deutschland-Investitionsfonds für Bund, Länder und Kommunen" sowie Änderungen im Steuerrecht. So sollen Gewinne aus Immobilienverkäufen nicht mehr nach zehn Jahren steuerfrei sein. Auch im Erbschaftsrecht sehen die Finanzexperten Reformbedarf./shy/DP/men