DJ ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-Inflation sinkt im September auf 1,8 Prozent
Der Preisdruck in der Eurozone hat im September deutlich nachgelassen. Die jährliche Inflationsrate sank auf 1,8 (Vormonat: 2,2) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat in einer ersten Meldung mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Rate von 1,8 Prozent vorhergesagt. Die Inflationsrate ist damit unter das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von knapp 2 Prozent gesunken. Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise ausspart, sank im September leicht. Diese ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak berechnete Kernrate sank von 2,8 auf 2,7 Prozent. Ökonomen hatten mit einem stabilen Wert von 2,8 Prozent gerechnet.
EZB-Präsidentin: Eurozone ist nahe dem Inflationsziel
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach einer Reihe von kürzlich veröffentlichten Daten zuversichtlicher, dass sich die Inflation auf ihr Ziel einpendeln wird, und wird dies bei der nächsten Festlegung der Geldpolitik berücksichtigen, sagte Präsidentin Christine Lagarde bei einer Anhörung vor dem Europäischen Parlament.
Bundesbank-Präsident: Nebenwirkungen der Krisenmaßnahmen beachten
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat darauf hingewiesen, dass die im Zuge der Finanzkrise ergriffenen Maßnahmen zwar nützlich gewesen seien, aber auch Nebenwirkungen hatten, nicht zuletzt auf den Geld- und Kapitalmärkten. "Politische Entscheidungsträger und Regulierungsbehörden sind daher gut beraten, die Auswirkungen ihrer Maßnahmen zu bewerten", sagte Nagel in einer Videobotschaft zu einer Konferenz über Geldpolitik, Regulierung und Finanzmärkte.
S&P Global: Eurozone-Industrie im September noch tiefer in der Krise
Die Eurozone-Industrie ist im September noch tiefer in den rezessiven Bereich gerutscht. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Sektor sank auf 45,0 (Vormonat: 45,8) Punkte, wie S&P Global bei einer zweiten Veröffentlichung mitteilte. Bei der ersten Veröffentlichung war ein Wert von 44,8 Zähler ausgewiesen worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dieses ersten Ausweises erwartet. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter deutet es auf eine Schrumpfung.
S&P Global: Deutsche Industrie beschleunigt Talfahrt im September
Die Situation im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands hat sich im September weiter verschlechtert. Der von S&P Global in diesem Sektor erhobene Einkaufsmanagerindex (PMI) sank auf 40,6 von 42,4 Punkten. Das ist der tiefste Stand seit zwölf Monaten. Volkswirte hatten einen Stand von 40,3 erwartet. In erster Veröffentlichung war ein Wert von 40,3 ermittelt worden. Ab 50 Zählern signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
Mizuho: US-Konjunktur wichtig für Zinserhöhung der BoJ
Nach Aussage des Ökonomen Yusuke Matsuo von Mizuho Securities deutet das Protokoll der September-Sitzung der Bank of Japan (BoJ) darauf hin, dass die US-Konjunktur der wichtigste Faktor für die BoJ bei der Erwägung weiterer Zinserhöhungen sein könnte. Das Protokoll zeige Besorgnis über das Tempo der Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed) und deren Auswirkungen auf Japan. Ein Mitglied des BoJ-Rates sagte, es werde einige Zeit dauern, die Auswirkungen der US-Politikänderungen auf die Märkte zu bewerten. Matsuo erwartet, dass die BoJ die Zinsen im Dezember oder später auf 0,5 Prozent anheben und dann auf diesem Niveau pausieren wird.
Okasan: Tankan-Umfrage stützt BoJ-Normalisierung
Nach Aussage des Ökonomen Ko Nakayama von Okasan Securities Research bestätigt die jüngste Tankan-Umfrage der Bank of Japan (BoJ) "einen nachhaltigen positiven Kreislauf aus Preisen und Löhnen und unterstützt die Normalisierung der Zinssätze". Die Umfrage zeige, dass japanische Unternehmen solide Investitionen tätigten. Gleichzeitig sei ihr Inflationsausblick um das 2-Prozent-Ziel der Notenbank verankert, da sie ihre Produktpreise zur Sicherung der Gewinne erhöhen konnten, ergänzt Nakayama. Demnach erwarten die Unternehmen eine Inflation von 2,4 Prozent in einem Jahr und 2,3 Prozent in drei Jahren, so die Tankan-Umfrage.
Ifo-Institut: Unternehmen erwarten höhere Produktivität durch KI
Die Mehrheit der Unternehmen in Deutschland erwartet nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung eine größere Produktivität durch Künstliche Intelligenz (KI). 70 Prozent der von dem Institut befragten Unternehmen hoffen demnach auf derartige Effekte. "Dies zeigt, dass viele Unternehmen Chancen in der KI sehen", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Alle Unternehmen werden prüfen müssen, ob und wie sie KI einsetzen können."
Verbände: EU-Kommission überfordert Europa mit Klimaziel 2040
Die Europäische Union (EU) kann das von der EU-Kommission vorgeschlagene Klimaziel 2040 nicht erreichen. Das ergibt eine Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) und des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), die sich mit dem vorgeschlagenen Ziel einer einer 90-prozentigen Reduzierung der Netto-Treibhausgasemissionen bis 2040 beschäftigt hat. Die EU-Kommission sollte bei den Klimazielen auf mehr Realitätssinn setzen, denn das Ziel von 90 Prozent weniger Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 sei "voreilig und riskant", so der VKU. Der Kommissionsvorschlag für ein Klimaziel 2040 würde nach Vorstellung beider Verbände Deutschland und Europa überfordern.
DJG/DJN/apo
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October 01, 2024 07:30 ET (11:30 GMT)
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