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MÄRKTE EUROPA/Sorge vor Eskalation im Nahen Osten belastet

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE EUROPA/Sorge vor Eskalation im Nahen Osten belastet

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem sehr volatilen Verlauf hat der europäische Aktienmarkt am Dienstag mit Verlusten geschlossen. Günstige Inflationszahlen aus der Eurozone hatten die Stimmung zunächst gestützt. Die jährliche Inflationsrate sank im September auf 1,8 Prozent, und liegt damit deutlich unter dem Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2 Prozent. Das spricht dafür, dass die EZB im Oktober die Zinsen erneut senken wird. Am Nachmittag belasteten aber Aussagen eines hochrangigen Mitarbeiters des Weißen Hauses, laut denen der Iran einen Raketenangriff auf Israel vorbereite, was eine schwer wiegende Eskalation des Konflikts im Nahen Osten darstellen würde.

Der DAX verlor 0,6 Prozent auf 19.213 Punkte, im Tageshoch hatte der Index bei 19.449 Punkten gestanden. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,9 Prozent auf 4.954 Punkte nach. Der Ölpreis zog um knapp 4 Prozent an, Gold profitierte ebenfalls von der Entwicklung. Der Euro wertete auf 1,1065 Dollar ab, was allerdings vor allem mit Kommentaren von Fed-Chairman Jerome Powell zum Tempo möglicher Zinssenkungen in Verbindung stand. "Unmissverständlich bestätigte er gestern zwar weitere Schritte im Laufe der kommenden Monate, das Tempo aber dürfte dabei nicht so hoch sein, wie die große Senkung von vor zwei Wochen impliziert", so CMC.

Adnoc kauft Covestro

Nachdem die geplante Übernahme seit Monaten immer wieder durch die Medien ging, ist es nun offiziell. Der Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi will den Kunststoffspezialisten Covestro zu einem Unternehmenswert von 14,7 Milliarden Euro inklusive Schulden übernehmen. Nach langen Verhandlungen wurde jetzt ein offizielles Angebot von 62 Euro pro Aktie vorgelegt, der Preis entspricht dem im Vorfeld einer Buchprüfung bereits genannten Preis.

Bei Vollzug der Transaktion zeichne Adnoc eine Covestro-Kapitalerhöhung über 10 Prozent in Höhe von 1,17 Milliarden Euro, hieß es in der Mitteilung des Käufers. Adnoc werde "als zuverlässiger, langfristiger und vertrauenswürdiger Partner" von Covestro auftreten. Für die Covestro-Aktie ging es um 3,8 Prozent auf 58,06 Euro nach oben. Die Differenz zwischen Aktienkurs und Übernahmepreis spricht für eine anhaltende Skepsis der Anleger. Eine Mehrheit der Aktionäre muss dem Deal zustimmen. Analysten erwarten kartellrechtlich keine großen Hürden.

Rüstungsaktien reagierten mit Aufschlägen auf die Berichte über einen möglichen bevorstehenden Raketenangriff des Iran auf Israel. Rheinmetall gewannen 5,1 Prozent und waren damit DAX-Tagesgewinner, für Hensoldt ging es um 3,7 Prozent nach oben. Thales kletterten um 2,5 Prozent. Luftfahrt- und Touristikaktien standen dagegen unter Abgabedruck: Lufthansa gaben um 2,5 Prozent nach und Tui um 2 Prozent. Für die im Nahen Osten aktive Air France-KLM ging es gleich um 6,7 Prozent nach unten.

Deutsche Immobilienaktien lagen dagegen sehr fest im Markt. Nach den günstigen europäischen Inflationszahlen für September wird eine weitere Zinssenkung durch die EZB auf ihrer Oktober-Sitzung nun fast völlig eingepreist. Das sind positive Nachrichten für den Immobiliensektor. Vonovia und LEG Immobilien stiegen jeweils um 2,5 Prozent, Aroundtown legten um 8,3 Prozent zu.

Siemens Energy stiegen um 2,7 Prozent. Das Unternehmen hat sich in einem fünf Jahre alten Compliance-Fall in den USA mit dem Justizministerium auf Zahlung von 104 Millionen US-Dollar geeinigt. Berenberg sprach von der Beseitigung eines Altlastenthemas und empfahl die Aktie zum Kauf. Das startende Aktienrückkaufprogramm bei Flatexdegiro lieferte etwas Fantasie, die Aktie legte um 6,4 Prozent zu.

Unilever bleibt WPP als Kunde erhalten

Bei den Aktien des britischen Werberiesen WPP ging es um 2,3 Prozent nach oben. Kurstreiber war hier die Erleichterung darüber, Unilever nicht als Kunden verloren zu haben. Die wiedergewonnene Zuversicht könne die Aktien wieder in Richtung ihres Jahreshochs treiben, hieß es im Handel. Die Analysten von AJ Bell merkten dazu an, "Unilever als Kunden zu verlieren wäre ein herber Schlag gewesen". Von der Citi hieß es, dies gebe strukturelle Zuversicht, nachdem es WPP nicht gelungen sei, die US-Komponente des Budgets von Amazon zu erhalten.

Mit Aufschlägen von 4,8 Prozent auf 130 Pence reagierten Mulberry auf die Zurückweisung der Übernahmeofferte von Frasers. Frasers bietet 83 Millionen Pfund oder 130 Pence je Aktie in bar. Mulberry hat das Gebot als zu niedrig zurückgewiesen. Im Handel hält man eine neue Offerte von Frasers aber für möglich. Dazu habe der Online-Modehändler bis zum 28. Oktober Zeit. Frasers hält bereits 37 Prozent der Mulberry-Aktien. Die Aktien von Frasers verloren 2,2 Prozent.

=== 
Index                 Schluss- Entwicklung Entwicklung  Entwicklung 
.                    stand   absolut     in %      seit 
.                                     Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50             4.954,15    -46,30    -0,9%     +9,6% 
Stoxx-50               4.445,50    -7,59    -0,2%     +8,6% 
Stoxx-600                520,88    -2,01    -0,4%     +8,8% 
XETRA-DAX              19.213,14   -111,79    -0,6%     +14,7% 
FTSE-100 London            8.277,34    +40,39    +0,5%     +6,5% 
CAC-40 Paris             7.574,07    -61,68    -0,8%     +0,4% 
AEX Amsterdam              910,13    +0,01    +0,0%     +15,7% 
ATHEX-20 Athen            3.509,83    -17,65    -0,5%     +12,4% 
BEL-20 Bruessel            4.327,56    +27,85    +0,6%     +16,7% 
BUX Budapest             74.189,72   +293,54    +0,4%     +22,4% 
OMXH-25 Helsinki           4.702,82    -32,82    -0,7%     +5,1% 
ISE NAT. 30 Istanbul         10.438,40   -341,96    -3,2%     +30,1% 
OMXC-20 Kopenhagen          2.497,25    +7,49    +0,3%     +9,4% 
PSI 20 Lissabon            6.792,87    -54,60    -0,8%     +5,3% 
IBEX-35 Madrid            11.673,50   -203,80    -1,7%     +15,6% 
FTSE-MIB Mailand           33.771,08   -354,18    -1,0%     +12,4% 
OBX Oslo               1.333,10    +9,92    +0,7%     +11,7% 
PX Prag               1.604,53    -6,68    -0,4%     +13,5% 
OMXS-30 Stockholm           2.611,34    -15,09    -0,6%     +8,9% 
WIG-20 Warschau            2.315,86    -8,27    -0,4%     -1,2% 
ATX Wien               3.616,32    -38,77    -1,1%     +5,8% 
SMI Zuerich             12.086,66    -82,21    -0,7%     +8,5% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- %  Di, 7:58 Mo, 17:07  % YTD 
EUR/USD        1,1065    -0,6%   1,1138   1,1158  +0,2% 
EUR/JPY        158,99    -0,6%   160,64   159,79  +2,2% 
EUR/CHF        0,9360    -0,6%   0,9419   0,9419  +0,9% 
EUR/GBP        0,8335    +0,1%   0,8328   0,8322  -3,9% 
USD/JPY        143,67    +0,0%   144,23   143,22  +2,0% 
GBP/USD        1,3277    -0,7%   1,3374   1,3408  +4,4% 
USD/CNH (Offshore)   7,0299    +0,3%   7,0198   7,0013  -1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD       62.570,95    -1,8% 63.722,55 63.783,20 +43,7% 
 
ROHÖL         zuletzt VT-Settlem.   +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        70,85    68,17   +3,9%   +2,68  +0,3% 
Brent/ICE        74,01    71,70   +3,2%   +2,31  -1,3% 
GAS              VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF        39,4    38,69   +1,8%   +0,71  +5,2% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag   +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.663,11   2.634,71   +1,1%   +28,40 +29,1% 
Silber (Spot)      31,54    31,13   +1,3%   +0,42 +32,7% 
Platin (Spot)     992,43    981,00   +1,2%   +11,43  +0,0% 
Kupfer-Future      4,54     4,50   +0,9%   +0,04 +14,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
 
 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

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October 01, 2024 12:08 ET (16:08 GMT)

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