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MÄRKTE USA/Iranischer Angriff auf Israel belastet Wall Street

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE USA/Iranischer Angriff auf Israel belastet Wall Street

NEW YORK (Dow Jones)--Iranische Raketenangriffe auf Israel haben auch die US-Börsen am Dienstag belastet. Teheran reagierte damit auf die Tötung des Hisbollah-Führers Hassan Nasrallah durch Israel und die Bodenoffensive israelischer Truppen im Libanon, wie es hieß. Nach israelischen Angaben wurde jedoch ein Großteil der Geschosse abgewehrt. Überdies seien nur wenige Menschen verletzt worden, und die Bevölkerung habe die Bunker schon bald wieder verlassen können. Daraufhin machten die Aktienkurse einen Teil ihrer Verluste wett.

Der Dow-Jones-Index notierte zum Handelsschluss 0,4 Prozent niedriger bei 42.157 Punkten. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite gaben um 0,9 und 1,5 Prozent nach. Den 1.175 (Montag: 1.510) Kursgewinnern an der Nyse standen 1.635 (1.297) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 52 (65) Titel.

Neben der Lage im Nahen Osten trieb die Investoren weiter die Frage um, ob die US-Notenbank im November erneut einen großen Zinsschritt um 50 Basispunkte beschließen wird.

Diesen Spekulationen hatte US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Vortag etwas den Wind aus den Segeln genommen. Er geht von zwei weiteren Zinssenkungen in diesem Jahr bei den zwei verbleibenden Sitzungen des Offenmarktausschusses aus. "Powells Äußerungen ließen Zweifel aufkommen, ob das aggressive Tempo des Lockerungszyklus, das die Märkte erwarten, tatsächlich eintreten wird", so die Deutsche Bank. Allerdings wird vieles vom US-Arbeitsmarktbericht für September abhängen, der am Freitag veröffentlicht wird.

Positiv waren derweil Aussagen von Powell aufgenommen worden, dass die Zinssenkungen der Fed eine sanfte Landung der US-Wirtschaft unterstützen könnten. Daher wurde auf US-Konjunkturdaten geschaut. Die am Berichtstag veröffentlichten Daten sprachen überwiegend für Zinssenkungen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) September für das verarbeitende Gewerbe sank in der zweiten Lesung etwas stärker als erwartet. Der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe zeigte sich im September unverändert, während Volkswirte einen leichten Anstieg erwartet hatten. Beide Indizes verharrten unter der Expansionsschwelle. Die Bauausgaben gingen im August leicht zurück, hier hatten Volkswirte einen unveränderten Wert prognostiziert. Die Zahl der offenen Stellen in den USA war im August indessen höher als erwartet.

Rüstungs- und Ölaktien gesucht

Angeführt wurde der Markt vom Energiesektor, der um 2,2 Prozent zulegte. Aktien der Ölbranche folgten dem Ölpreis nach oben, der wiederum von der jüngsten Entwicklung des Nahostkonflikts profitierte. Chevron rückten um 1,7 Prozent vor.

Die schwergewichtete Boeing-Aktie (+1,4%) drehte mit den Nachrichten zum Nahostkonflikt ins Plus, im Einklang mit dem Rüstungssektor. Zunächst hatte ein Bloomberg-Bericht über eine mögliche Kapitalerhöhung den Kurs des US-Flugzeugherstellers belastet. Im Rüstungssektor gewannen Lockheed Martin 3,6 und RTX 2,7 Prozent. Der Kurs des Drohnenherstellers Aerovironment stieg um 5,3 Prozent.

Für die Aktien von CVS Health ging es um 2,1 Prozent nach unten. Der Konzern prüft Kreisen zufolge seine strategischen Optionen einschließlich einer möglichen Aufspaltung. Das Board habe Banker mit einer Prüfung beauftragt, die seit Wochen andauere, sagten mit der Situation vertraute Personen. Eine Entscheidung stehe allerdings nicht unmittelbar bevor, und es sei auch möglich, dass die Prüfung keine größeren Veränderungen für das Unternehmen nach sich ziehen könnte, so die Informanten weiter.

Die Titel von Pepsico gewannen 0,8 Prozent. Der Konzern verstärkt sein Snack-Geschäft mit der Übernahme von Siete. Der Konzern zahlt für den Hersteller von Tortilla-Chips 1,2 Milliarden US-Dollar.

Dollar steigt weiter - Ölpreise und Gold ziehen an

Der Dollar war als Fluchtwährung gesucht und baute seine Vortagesgewinne aus. Der Dollar-Index legte um 0,5 Prozent zu. Für den Dollar könnte es weiter nach oben gehen, nachdem Fed-Chairman Powell signalisierte, dass die Zinssätze nach der Senkung um 50 Basispunkte im vergangenen Monat nun in kleineren Schritten gesenkt werden könnten, so Devisen-Analyst Francesco Pesole von der ING. Powells Kommentare seien "ungewöhnlich spezifisch" gewesen und signalisierten seine "Unzufriedenheit" mit den Zinserwartungen des Marktes, so der Teilnehmer weiter.

Die Ölpreise zogen mit der jüngsten Entwicklung im Nahostkonflikt kräftig an. Die Notierungen für Brent und WTI stiegen zeitweise um bis zu 4,2 Prozent.

Der Goldpreis erholte sich von den Vortagesverlusten. "Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten treiben die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie Gold weiter an", sagte Tito Iakopa von FlowCommunity.

Regen Zulauf verzeichnete auch der Anleihemarkt; dort gaben die Renditen ihre Vortagesgewinne wieder ab. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um 4,5 Basispunkte auf 3,74 Prozent. Hintergrund war zum einen das Sicherheitsbedürfnis der Anleger. Doch auch die Wetten auf eine regelmäßige Zinssenkung um 25 Basispunkte im November nähmen zu, hieß es. Fed-Chairman Powell habe betont, die Wirtschaft sei in guter Verfassung, was als Zeichen dafür gewertet werde, dass eine weitere große Zinssenkung möglicherweise nicht notwendig sei. Die Chancen auf eine Zinssenkung um lediglich 25 Basispunkte liegen bei CME FedWatch aktuell bei 60 Prozent, gegenüber 42 Prozent vor einer Woche.

=== 
INDEX         zuletzt    +/- %   absolut +/- % YTD 
DJIA        42.156,97    -0,4%   -173,18   +11,9% 
S&P-500       5.708,75    -0,9%   -53,73   +19,7% 
Nasdaq-Comp.    17.910,36    -1,5%   -278,81   +19,3% 
Nasdaq-100     19.773,30    -1,4%   -287,38   +17,5% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit       Rendite   Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 
2 Jahre         3,61     -2,8    3,64   -81,0 
5 Jahre         3,51     -4,5    3,56   -48,5 
7 Jahre         3,60     -4,8    3,65   -36,6 
10 Jahre         3,74     -4,5    3,78   -14,2 
30 Jahre         4,08     -4,3    4,12    10,7 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- %  Di, 7:58 Mo, 17:07  % YTD 
EUR/USD        1,1069    -0,6%   1,1138   1,1158  +0,2% 
EUR/JPY        158,87    -0,6%   160,64   159,79  +2,1% 
EUR/CHF        0,9366    -0,5%   0,9419   0,9419  +0,9% 
EUR/GBP        0,8334    +0,1%   0,8328   0,8322  -3,9% 
USD/JPY        143,53    -0,1%   144,23   143,22  +1,9% 
GBP/USD        1,3281    -0,7%   1,3374   1,3408  +4,4% 
USD/CNH (Offshore)   7,0291    +0,3%   7,0198   7,0013  -1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD       61.649,60    -3,2%  63.722,55 63.783,20 +41,6% 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        70,38    68,17    +3,2%   +2,21  -0,4% 
Brent/ICE        73,99    71,70    +3,2%   +2,29  -1,3% 
GAS              VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF       39,285    38,69    +1,5%   +0,59  +5,2% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.658,57   2.634,71    +0,9%   +23,86 +28,9% 
Silber (Spot)      31,34    31,13    +0,7%   +0,21 +31,8% 
Platin (Spot)     993,10    981,00    +1,2%   +12,10  +0,1% 
Kupfer-Future      4,52     4,50    +0,6%   +0,03 +14,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln

(END) Dow Jones Newswires

October 01, 2024 16:10 ET (20:10 GMT)

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.

© 2024 Dow Jones News
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