Kaum zu übersehen, hat sich der XRP-Preis in den letzten 24 Stunden um mehr als 11 Prozent nach unten korrigiert. In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 2024 kam es zu einem schlagartigen Abfall des Preises, der am 2. Oktober noch über 0,60 US-Dollar gehandelt wurde. Mit einem aktuellen Preis von 0,532 US-Dollar verliert die sechstgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung rund 3 Milliarden US-Dollar an investiertem Kapital.
7 Tage Chart von XRP, Quelle: https://coinmarketcap.com/currencies/xrp/
Vorahnung eingetreten
Wie bereits Anfang September berichtet, hatte Ripple Labs, das Unternehmen hinter XRP, scheinbar bereits eine Vorahnung über das weitere Vorgehen der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC. Damals bat das Unternehmen um eine Änderung der Sicherheitsleistung für die Strafe von 125 Millionen US-Dollar. Ripple zahlte 111 Prozent des Urteilsbetrags auf ein Treuhandkonto, das für 30 Tage nach Ablauf der Berufungsfrist gesperrt bleibt. Damit wäre die Strafe bei Rechtskraft des Urteils sofort für die SEC verfügbar gewesen.
Nun hat die SEC kurz vor Ende der Einspruchsfrist eine entsprechende Einreichung beim zuständigen Gericht vorgelegt. Damit geht der Rechtsstreit in die nächste Instanz, was einen Rückschlag für Ripple und XRP bedeutet. Inoffiziellen Quellen zufolge hat Ripple mittlerweile über 200 Millionen US-Dollar allein für Anwaltskosten aufgebracht.
Ausschnitt des SEC Einspruch, Quelle: https://storage.courtlistener.com/recap/gov.uscourts.nysd.551082/gov.uscourts.nysd.551082.978.0.pdf
Ein weiterer bitterer Punkt ist die zeitliche Verzögerung. Die SEC hat nun weitere 60 Tage Zeit, um die Begründung ihres Einspruchs vorzulegen, was das Verfahren weiter in die Länge zieht.
CEO reagiert "angepisst"
In einem offiziellen Tweet zeigte sich Ripple-CEO Brad Garlinghouse wenig überrascht, aber dennoch "angepisst". Er erklärte, dass Ripple den Rechtsstreit "so lange wie nötig" führen werde. Er kritisierte die SEC als "fehlgeleitet" und drückte seine Frustration darüber aus, dass die Behörde "ohne Rückgriffsmöglichkeit oder Konsequenzen" handele. Garlinghouse betonte, dass mehr hinter der Angelegenheit stecke, als es den Anschein habe, und dass die "Wahrheit und Korruption" irgendwann ans Licht kommen werde. "Ich bin wütend, dass die SEC unser (Steuerzahler-)Geld für einen aussichtslosen Kampf verschwendet," fügte er hinzu.
Trotz der Berufung bleibt Garlinghouse zuversichtlich, dass der Rechtsstatus von XRP nicht geändert wird. Stuart Alderoty, Chefjurist von Ripple, bezeichnete die Berufung als "enttäuschend" und gab an, dass das Unternehmen derzeit prüfe, eine eigene Berufung einzulegen. Der Fall könnte sich damit bis Anfang 2026 hinziehen.
XRP-Kurs unter Druck
Während sich der restliche Kryptomarkt mit leicht fallender Tendenz bewegt, gerät XRP durch die neuen Entwicklungen stark unter Druck. Der heutige Preissturz um fast 12 Prozent hat den Anstieg Ende September zunichtegemacht. Ende September wurde XRP noch bei rund 0,66 US-Dollar gehandelt, doch die jüngsten Neuigkeiten haben den Kurs auf 0,532 US-Dollar korrigiert. Der gesamte Kryptomarkt erlebt einen Rückgang, ausgelöst durch geopolitische Spannungen im Nahen Osten. Trotz dieser Korrekturen bleiben die Erwartungen für den Herbst hoch - Experten prognostizieren, dass sich der Aufwärtstrend im Oktober und November endgültig durchsetzen könnte und einen neuen Bullenmarkt auslöst.
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