Wer Technik sucht, wird hier nicht fündig. Der US-Konzern aus Eagle im Bundesstaat Idaho ist "nur" ein Kartoffelspezialist. Das 1950 gegründete Unternehmen gehörte 1988 bis 2016 zu CONAGRA BRANDS. Beim IPO im November 2016 kostete die LW-Aktie 22 $.
Es geht um die Verarbeitung von Kartoffeln zu Tiefkühlprodukten: Klassisch als Pommes Frites (Fries) oder modernisiert als Dippinig Strips, Potatoe Wedges und Crispy Cubes. Das Geschäftsmodell von LAMB WESTON könnte man theoretisch nachbauen, der Konzern ist also keine Option für Burggraben-Fans. Zumal der Konzern eine hohe Effizienz erreicht hat:
Trotz des relativ "einfachen" Geschäftsmodells ergibt sich noch eine Nettomarge um 9 %. Im Juni 2023 stand LAMB WESTON allerdings beim Kurs von 116 $, gefolgt von 13 Monaten Verfall mit Halbierung (- 54 %). Nach zweimonatiger Erholung (+ 24 %) steht die Aktie weit unter ihrem Vor-Corona-Niveau (95 $).
Von den Quartalszahlen am späten Dienstag hatte man direkt im Vorfeld wenig erwartet. Im Termin wurde der Gewinnausblick gesenkt, weil die Nachfrage vonseiten der Gastronomie sich abgeschwächt hat. Ähnlich wie zuvor der Gewürzspezialist MCCORMIC, verwies auch LAMB WESTON auf den Trend zu mehr Mahlzeiten aus der eigenen Küche.
Im Q1 sanken die Erlöse um 1 % auf 1,65 Mrd. $ (Konsens: 1,55 Mrd. $). Der bereinigte Quartalsgewinn lag mit 0,73 $ je Aktie 1 Cent über der Erwartung. Allerdings 55 % unter Vorjahr.
Das Management will gegensteuern. Per Trennung von ca. 4 % der mehr als 10.000 Beschäftigten. Die Restrukturierung umfasst außerdem die Schließung einer Betriebsstätte und das vorübergehende Herunterfahren bestimmter Produktionslinien in Nordamerika.
In der Jahresprognose wurde der bereinigte Gewinn von 4,35 bis 4,85 $ je Aktie auf nur noch 4,15 bis 4,35 $ gesenkt. Dies entspricht 600 bis 615 Mio. $. Für die Erlöse gilt weiterhin die Zielrange von 6,6 bis 6,8 Mrd. $.
Das Gesamtpaket war für die Anleger offenbar überzeugend. Als Reaktion stieg "LW" (Kürzel der Aktie) am Mittwoch um 2,6 % auf 66,58 $. Am gleichen Tag hat die Aktie der ehemaligen Konzernmutter CONAGRA BRANDS 8,1 % nachgegeben.
Der dreijährige Chartvergleich zeigt unterschiedliche Lebensmittelkonzerne. LAMB WESTON hatte sich zwischenzeitlich stark nach oben abgesetzt und bot letztlich gemeinsam mit GENERAL MILLS eine positive Kursentwicklung. Die Vermutung, starke Marken würden in Zeiten der Inflation vor Kursverlust schützen, hat sich bei den anderen Marken der Übersicht, insbesondere BONDUELLE, nicht erfüllt.
Helmut Gellermann
Börsianer lesen Briefe der Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH unter www.bernecker.info im Abo oder im Einzelabruf.
Es geht um die Verarbeitung von Kartoffeln zu Tiefkühlprodukten: Klassisch als Pommes Frites (Fries) oder modernisiert als Dippinig Strips, Potatoe Wedges und Crispy Cubes. Das Geschäftsmodell von LAMB WESTON könnte man theoretisch nachbauen, der Konzern ist also keine Option für Burggraben-Fans. Zumal der Konzern eine hohe Effizienz erreicht hat:
Trotz des relativ "einfachen" Geschäftsmodells ergibt sich noch eine Nettomarge um 9 %. Im Juni 2023 stand LAMB WESTON allerdings beim Kurs von 116 $, gefolgt von 13 Monaten Verfall mit Halbierung (- 54 %). Nach zweimonatiger Erholung (+ 24 %) steht die Aktie weit unter ihrem Vor-Corona-Niveau (95 $).
Von den Quartalszahlen am späten Dienstag hatte man direkt im Vorfeld wenig erwartet. Im Termin wurde der Gewinnausblick gesenkt, weil die Nachfrage vonseiten der Gastronomie sich abgeschwächt hat. Ähnlich wie zuvor der Gewürzspezialist MCCORMIC, verwies auch LAMB WESTON auf den Trend zu mehr Mahlzeiten aus der eigenen Küche.
Im Q1 sanken die Erlöse um 1 % auf 1,65 Mrd. $ (Konsens: 1,55 Mrd. $). Der bereinigte Quartalsgewinn lag mit 0,73 $ je Aktie 1 Cent über der Erwartung. Allerdings 55 % unter Vorjahr.
Das Management will gegensteuern. Per Trennung von ca. 4 % der mehr als 10.000 Beschäftigten. Die Restrukturierung umfasst außerdem die Schließung einer Betriebsstätte und das vorübergehende Herunterfahren bestimmter Produktionslinien in Nordamerika.
In der Jahresprognose wurde der bereinigte Gewinn von 4,35 bis 4,85 $ je Aktie auf nur noch 4,15 bis 4,35 $ gesenkt. Dies entspricht 600 bis 615 Mio. $. Für die Erlöse gilt weiterhin die Zielrange von 6,6 bis 6,8 Mrd. $.
Das Gesamtpaket war für die Anleger offenbar überzeugend. Als Reaktion stieg "LW" (Kürzel der Aktie) am Mittwoch um 2,6 % auf 66,58 $. Am gleichen Tag hat die Aktie der ehemaligen Konzernmutter CONAGRA BRANDS 8,1 % nachgegeben.
Der dreijährige Chartvergleich zeigt unterschiedliche Lebensmittelkonzerne. LAMB WESTON hatte sich zwischenzeitlich stark nach oben abgesetzt und bot letztlich gemeinsam mit GENERAL MILLS eine positive Kursentwicklung. Die Vermutung, starke Marken würden in Zeiten der Inflation vor Kursverlust schützen, hat sich bei den anderen Marken der Übersicht, insbesondere BONDUELLE, nicht erfüllt.
Helmut Gellermann
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