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MÄRKTE USA/Kaum verändert - Nahost-Konflikt und Arbeitsmarkt im Fokus

Finanznachrichten News

DJ MÄRKTE USA/Kaum verändert - Nahost-Konflikt und Arbeitsmarkt im Fokus

NEW YORK (Dow Jones)--Konjunkturdaten mit Licht und Schatten erschweren den US-Börsen am Donnerstag die Richtungsfindung. Der Dow-Jones-Index notiert gegen Mittag (Ortszeit New York) 0,3 Prozent niedriger bei 42.057 Punkten. Der S&P-500 tendiert kaum verändert, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent steigt. Zentrales Thema ist unverändert der Konflikt im Nahen Osten. Eine Antwort Israels auf den iranischen Raketenangriff ist bislang ausgeblieben. Sollte es dazu kommen, könnte dies eine Eskalation in der Region zur Folge haben, mit kaum absehbaren Folgen.

Daneben sind die Blicke der Investoren auf den US-Arbeitsmarktbericht für September am Freitag gerichtet. Hier erhofft man sich klarere Hinweise auf die weitere Zinspolitik der US-Notenbank. Da die Inflation unter Kontrolle zu sein scheint, haben die Notenbanker ihren Fokus auf die andere Seite ihres doppelten Mandats gelenkt - die Sicherung der maximalen Beschäftigung. Die Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen Monaten stetig gestiegen, und die Zahl der Neueinstellungen hat sich deutlich abgeschwächt. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen erwarten für September ein Stellenwachstum von 150.000 (Vormonat: 142.000) und eine stabile Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent.

US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte zuletzt den Markterwartungen an eine weitere Zinssenkung um 50 Basispunkte im November praktisch eine Absage erteilt. Daher sind die Daten für den weiteren Zinskurs der Fed von entscheidender Bedeutung.

Eine weitere Indikation lieferten die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Sie sind etwas stärker gestiegen als von Volkswirten prognostiziert, bewegten sich aber noch immer auf niedrigem Niveau. Auch wurde der Wert für die Vorwoche leicht nach oben revidiert. Die am Vortag ausgewiesenen Daten für den Stellenaufbau in der US-Privatwirtschaft waren indessen etwas stärker ausgefallen als erwartet.

Der am Donnerstag veröffentlichte ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe, das in den USA die meisten Menschen beschäftigt, stieg im vergangenen Monat überraschend deutlich. Seine Beschäftigungskomponente fiel jedoch zurück unter die Expansionsschwelle, während der Subindex für die Preise anzog, was Inflationssorgen nährt. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanager für den Dienstleistungssektor sank im September etwas stärker als angenommen, verharrte aber klar im expansiven Bereich. Der Auftragseingang der US-Industrie ging im August leicht zurück, während Volkswirte eine Stagnation prognostiziert hatten.

Dollar und Ölpreise legen weiter zu

Der Dollar profitiert vor dem Hintergrund des Konflikts im Nahen Osten weiter von seinem Status als "sicherer Hafen". Der Dollar-Index steigt um 0,4 Prozent und markiert den höchsten Stand seit einem Monat. Daneben sind die Blicke auf den US-Arbeitsmarkt gerichtet. "Wir haben das Gefühl, dass die Messlatte für eine negative Reaktion des Dollar auf die US-Daten heute und morgen wahrscheinlich höher liegt, nachdem Fed-Chairman Jerome Powell sich kürzlich gegen eine weitere Zinssenkung um 50 Basispunkte ausgesprochen hat," merkt Devisen-Analyst Francesco Pesole von der ING an. Sofern die Spannungen im Nahen Osten nicht nachlassen und die Ölpreise nicht nach unten korrigieren, könnte der Dollar bis zum US-Arbeitsmarktbericht am Freitag ein ordentliches Momentum behalten, ergänzt der Teilnehmer. Die wöchentlichen Erstanträge bewegen den Greenback nicht.

Die Ölpreise legen mit dem Konflikt im Nahen Osten weiter zu. Die Notierungen für Brent und WTI steigen um bis zu 4,1 Prozent. Der Markt wartet auf die Reaktion Israels auf den iranischen Raketenbeschuss. Die Preise könnten deutlich steigen, wenn iranische Öl-Einrichtungen ins Visier genommen werden, heißt es von der ING. "Der starke Anstieg der wöchentlichen US-Öllagerdaten ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Markt gut versorgt ist und etwaigen Störungen standhalten kann", kommentiert dagegen ANZ Research.

Der Goldpreis leidet weiter unter den steigenden Renditen am Anleihemarkt. Für die Feinunze geht es um 0,3 Prozent auf 2.650 Dollar nach unten. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steigt im Gegenzug um 3,7 Basispunkte auf 3,82 Prozent.

Levi Strauss mit Aufspaltungsplänen unter Druck

Bei den Einzelwerten knicken die Aktien von Levi Strauss um 7,4 Prozent ein. Der Mode-Konzern hat den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023/24 gesenkt und prüft einen Verkauf der Dockers-Sparte. Mit dem Schritt soll die Konzentration auf die namensgebende Marke fortgesetzt werden. Bei den Zahlen für das dritte Quartal lag der Umsatz leicht unter Erwartungen der Analysten, der bereinigte Gewinn je Aktie jedoch leicht über den Schätzungen.

Nvidia (+3,7%) ziehen mit der Nachricht an, dass der Chiphersteller in den ChatGPT-Entwickler OpenAI investiert hat.

Die Aktien von Hims & Hers sacken um 11 Prozent ab. Bei den Medikamenten Zepbound und Mounjaro von Eli Lilly gibt es nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde FDA keine Versorgungsengpässe mehr. Das Telemedizinunternehmen, das unter anderem verschreibungspflichtige Medikamente online anbietet, hatte von den Engpässen durch den Verkauf von Nachahmerprodukten profitiert. Die FDA erlaubt den Verkauf dieser Produkte, solange es Lieferschwierigkeiten bei den Originalen gibt. Die Ausnahmegenehmigung endet jedoch, sobald die Originalprodukte wieder verfügbar sind.

=== 
INDEX         zuletzt    +/- %   absolut +/- % YTD 
DJIA        42.056,72    -0,3%   -139,80   +11,6% 
S&P-500       5.708,47    -0,0%    -1,07   +19,7% 
Nasdaq-Comp.    17.958,94    +0,2%    33,81   +19,6% 
Nasdaq-100     19.845,36    +0,2%    42,78   +18,0% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit   Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 
2 Jahre     3,68   +3,8    3,65   -73,6 
5 Jahre     3,60   +4,7    3,56   -39,8 
7 Jahre     3,69   +4,2    3,65   -28,2 
10 Jahre    3,82   +3,7    3,78    -5,9 
30 Jahre    4,15   +2,3    4,13    18,4 
 
DEVISEN        zuletzt    +/- %  Do, 8:52 Mi, 17:16  % YTD 
EUR/USD        1,1020    -0,3%   1,1041   1,1040  -0,2% 
EUR/JPY        161,77    +0,0%   161,95   161,35  +4,0% 
EUR/CHF        0,9409    +0,2%   0,9417   0,9387  +1,4% 
EUR/GBP        0,8400    +0,9%   0,8378   0,8328  -3,2% 
USD/JPY        146,78    +0,3%   146,67   146,17  +4,2% 
GBP/USD        1,3120    -1,1%   1,3179   1,3257  +3,1% 
USD/CNH (Offshore)   7,0499    +0,2%   7,0382   7,0349  -1,0% 
Bitcoin 
BTC/USD       60.600,20    -0,4%  61.367,30 61.476,05 +39,2% 
 
ROHOEL        zuletzt VT-Settlem.    +/- %  +/- USD  % YTD 
WTI/Nymex        73,02    70,10    +4,2%   +2,92  +3,4% 
Brent/ICE        76,82    73,90    +4,0%   +2,92  +2,5% 
GAS              VT-Settlem.        +/- EUR 
Dutch TTF       39,835    38,90    +2,4%   +0,94  +5,8% 
 
METALLE        zuletzt    Vortag    +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)     2.650,50   2.658,76    -0,3%   -8,26 +28,5% 
Silber (Spot)      31,88    31,84    +0,1%   +0,05 +34,1% 
Platin (Spot)     991,88   1.007,00    -1,5%   -15,13  -0,0% 
Kupfer-Future      4,48     4,60    -2,6%   -0,12 +13,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/ros

(END) Dow Jones Newswires

October 03, 2024 12:04 ET (16:04 GMT)

Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.

© 2024 Dow Jones News
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