PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag keine klare Richtung gefunden. Viele Marktakteure warten auf Impulse vom US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Der EuroStoxx 50 gewann gegen Mittag 0,16 Prozent auf 4929,00 Punkte. Damit deutet sich für den Eurozonen-Leitindex ein Wochenverlust von rund 2,7 Prozent an.
Außerhalb des Euroraums fiel der Schweizer SMI um 0,28 Prozent auf 11.978,70 Zähler. Für den britischen FTSE 100 ging es um 0,31 Prozent auf 8.256,95 Punkte abwärts.
"Der Arbeitsmarkt in den USA schwankte in den vergangenen Monaten zwischen fragil und robust hin und her und gab der US-Notenbank Fed zumindest den Anlass, die Zinswende schließlich mit einem großen Schritt einzuleiten", kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Dass diesem ein weiterer in Form von 0,50 Prozentpunkten bereits im November folgt, hält der Experte nach den Aussagen verschiedener Geldpolitiker in der vergangenen Woche aber für "eher unwahrscheinlich".
Autowerte behaupteten ihre vorherigen Erholungsgewinne nach der Entscheidung der Europäischen Union, Zusatzzölle auf Elektroautos aus China erheben zu können. Damit kann die EU-Kommission entscheiden, die Abgaben in Höhe von bis zu 35,3 Prozent einzuführen. Für die Aktien von Volkswagen, Porsche AG, BMW und Mercedes standen Kursgewinne von 0,4 bis 1,3 Prozent zu Buche. Die Papiere von Stellantis und Renault stiegen um 1,2 beziehungsweise 1,7 Prozent.
Ein vorläufiges Ende der Hafenarbeiter-Streiks an der US-Ostküste sorgte für erhebliche Gewinnmitnahmen bei den Aktien von Reedereien. Nach ihrem guten Lauf, der zuletzt von den Streiks mit angetrieben wurde, sackten die Papiere von Moller-Maersk um 6,5 Prozent ab. Im Zuge der Streiks hatten sich auf dem globalen Containermarkt zuletzt steigende Frachtraten ergeben.
Aktien von Akzo Nobel stiegen um 3,3 Prozent. Der niederländische Hersteller von Farben und Lacken kündigte eine strategische Überprüfung seines Dekorfarben-Portfolios in Südasien an, wo Akzo eine hochprofitable Präsenz, insbesondere in Indien, aufgebaut hat.
Die Titel von Alstom verteuerten sich um 4,8 Prozent, nachdem der Hersteller von Schienenfahrzeugen seine Jahresziele für die Profitabilität und das organische Umsatzwachstum bestätigt hatte.
Die Aktien von Scor reagierten mit einem Kursanstieg von 3,1 Prozent auf eine Hochstufung. Die Berenberg Bank stufte den Rückversicherer von "Hold" auf "Buy" hoch./edh/jha/
FR0010220475, DE0005190003, DE0007100000, DK0010244508, FR0000131906, DE0007664039, EU0009658145, FR0010411983, CH0009980894, GB0001383545, NL0013267909, NL00150001Q9, DE000PAG9113