MADRID (dpa-AFX) - Laut einer Studie, die von Forschern der Universität Santiago de Compostela, der Internationalen Agentur für Krebsforschung, und globalen Kooperationspartnern durchgeführt wurde, könnte ein Rauchverbot bis 2095 1,2 Millionen Todesfälle durch Lungenkrebs bei Personen verhindern, die zwischen 2006 und 2010 geboren wurden.
"Lungenkrebs ist weltweit eine der häufigsten Todesursachen, und erstaunliche zwei Drittel der Todesfälle sind mit einem vermeidbaren Risikofaktor verbunden - dem Tabakrauchen. Unsere Modellierung zeigt, wie viel es für die Regierungen zu gewinnen gibt, wenn sie ehrgeizige Pläne zur Schaffung einer tabakfreien Generation umsetzen", sagte die Autorin Dr. Julia Rey Brandariz von der Universität Santiago de Compostela, Spanien.
"Dies könnte nicht nur eine große Anzahl von Menschenleben retten, sondern auch die Belastung der Gesundheitssysteme durch die Behandlung und Pflege von Menschen, die aufgrund des Rauchens krank sind, massiv verringern."
Die Simulationsstudie, die in der Fachzeitschrift The Lancet Public Health veröffentlicht wurde, analysierte Daten zu Krebsfällen und Todesfällen aus 185 Ländern und konzentrierte sich dabei auf die Generation Z, die jetzt das gesetzliche Mindestalter für den Konsum von Tabakprodukten erreicht.
Die Forscher fanden heraus, dass über 45 Prozent der Krebstodesfälle bei Männern und fast 31 Prozent bei Frauen verhindert werden könnten. Darüber hinaus könnten etwa 61 Prozent der Todesfälle durch Lungenkrebs in Ländern mit hohem Einkommen vermieden werden.
"Während die Raucherquote in Ländern mit hohem Einkommen in den letzten Jahren gesunken ist, ist Lungenkrebs nach wie vor eine der Hauptursachen für Tod und Krankheit. In Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, in denen die Bevölkerung junger Menschen schnell wächst, könnten die Auswirkungen eines Verbots des Tabakverkaufs noch größer sein", sagte die Autorin Dr. Isabelle Soerjomataram von der Internationalen Agentur für Krebsforschung.
"Ein Grund, warum die Abschaffung des Rauchens so viele Leben in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen retten könnte, liegt darin, dass sie tendenziell eine jüngere Bevölkerung haben als Länder mit hohem Einkommen. Auch das Rauchen ist in vielen dieser Länder nach wie vor weit verbreitet, während die Raten in vielen Ländern mit hohem Einkommen gesunken sind."
Die Autoren betonten, dass die Politik der tabakfreien Erzeugung allein nicht ausreicht, um Todesfälle zu verhindern. Sie forderten auch zusätzliche Maßnahmen, wie z. B. die Erhöhung der Steuern auf Zigaretten und die Förderung rauchfreier Umgebungen.
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