Anzeige
Mehr »
Login
Freitag, 22.11.2024 Börsentäglich über 12.000 News von 677 internationalen Medien
Von Solarenergie zu digitalen Assets: Die Strategie hinter der 75-Prozent-Rallye
Anzeige

Indizes

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Aktien

Kurs

%
News
24 h / 7 T
Aufrufe
7 Tage

Xetra-Orderbuch

Fonds

Kurs

%

Devisen

Kurs

%

Rohstoffe

Kurs

%

Themen

Kurs

%

Erweiterte Suche

WKN: CBK100 | ISIN: DE000CBK1001 | Ticker-Symbol: CBK
Xetra
21.11.24
17:35 Uhr
15,585 Euro
-0,210
-1,33 %
1-Jahres-Chart
COMMERZBANK AG Chart 1 Jahr
5-Tage-Chart
COMMERZBANK AG 5-Tage-Chart
RealtimeGeldBriefZeit
15,62515,64521.11.
15,62015,64021.11.
Asset Standard
720 Leser
Artikel bewerten:
(2)

Dr. Christoph Bruns und Ufuk Boydak (LOYS AG): Commerzbank im Staatstheater

Finanznachrichten News

10.10.2024 -

Die Commerzbank ist in den vergangenen Wochen in die Schlagzeilen geraten. Es war die Bundesregierung, die den Ball ins Rollen brachte, nachdem sie sich angesichts großer Löcher im Bundeshaushalt entschieden hatte, die im Staatsbesitz befindlichen Commerzbank-Aktien sukzessive abzuverkaufen.

Aus gleichen Gründen hatte zu Beginn des Jahres der Bund bereits einem Teil seiner Post-Aktien (inzwischen DHL Group) auf den Markt geworfen. Ordnungspolitisch sind beide Verkäufe sinnvoll.

In die Schlagzeilen gelang der Aktienverkauf bei der Commerzbank aber dadurch, dass der Käufer die italienische UniCredit war. Das Mailänder Kreditinstitut erwarb daraufhin am Markt weitere Aktien der Commerzbank und verkündete, eine vollständige Übernahme anzustreben.

Seither liegen die Nerven in der Ampel-Regierung blank. Während Bundeskanzler Scholz eine unangemessene und feindliche Übernahmesituation diagnostizierte, ruderte Finanzminister Lindner zurück und befand kurzerhand, dass ein weiterer Verkauf von im Staatsbesitz befindlichen Aktien gestoppt würde.

Wie sehr Deutschlands Finanzmarktpolitik seit Jahrzehnten im Argen liegt, lässt sich anhand des Commerzbank-Theaters gut nachvollziehen. Zunächst fällt auf, dass Banken in Deutschland strukturell eine schwache Profitabilität aufweisen. Das Land gilt als überversorgt mit Kreditinstituten. Größter Marktteilnehmer ist zu allem Überfluss der Staat, der mit einem flächendeckenden Sparkassennetz, etlichen Landesbanken, dem Fondsmanager Deka und der KfW nahezu alle Segmente des Finanzmarktes abdeckt. Derweil mussten sich etliche der größeren privaten Banken (Dresdner Bank, Bayerische Vereinsbank, Bayerische Hypotheken- und Wechsel-Bank) unter den Schutzschirm anderer Institute begeben.

Europas wertvollste Banken domizilieren heute in Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien. Verglichen mit US-Bankkonzernen sind auch die größten europäischen Institute mickrig. An dieser Stelle offenbart sich ein tiefer Graben zwischen den Kontinenten. Während Amerika einen riesigen Kapitalmarkt und hohen durchschnittlichen Wohlstand aufweist, zeigt sich Europa und vor allem der deutsche Finanzmarkt als Zwerg. Einzelne amerikanische Aktien sind an der Börse nahezu doppelt so wertvoll wie der gesamte deutsche Aktienmarkt. Hauptgrund dafür ist neben einer fehl verstandenen Risikoaversion das deutsche Rentensystem, dass man - anders als in den meisten anderen Ländern - stets vom Generationenvertrag besessen war und kapitalmarktgedeckte Systeme konsequent ablehnte. Heute kann jedermann sehen, dass das deutsche System angesichts der seit Jahrzehnten bekannten demografischen Entwicklung gescheitert ist. Die derzeitigen schüchternen Bemühungen, den Einstieg in eine Aktienrente endlich voranzubringen, kommen fünfzig Jahre zu spät und sind viel zu gering dotiert. Auch dieser deutsche Sonderweg hat sich als Torheit erwiesen und den Wohlstand der Bürger drastisch geschmälert. Man vergleiche etwa die regelmäßig erscheinenden Vermögensberichte, die diesbezüglich ein deutliches und zugleich unbehagliches Bild der Sachlage liefern.

Zu allem Überfluss kommt noch hinzu, dass die Commerzbank-Aktien, so wie die meisten börsennotierten deutschen Großunternehmen, überwiegend in den Depots amerikanischer Kapitalsammelstellen liegen. Auch dieser Befund ist ein Spiegelbild der kümmerlichen deutschen Eigenkapitalkultur. Wenn also die Anteilseigner der Commerzbank sich entscheiden, ein attraktives Übernahmeangebot seitens der UniCredit anzunehmen, so ist daran ordnungspolitisch nichts zu beanstanden. Absurd wäre es indessen, wenn der Steuerzahler, der mit den Commerzbank-Aktien einen hohen Verlust erlitten hat, nochmals zur nationalen Rettung herangezogen würde. Das Sonntagsgerede von der wünschenswerten europäischen Bankenkonsolidierung wäre dann vollends als Papiertiger entlarvt.

© 2024 Asset Standard
5 heiße Wetten für den Jahresendspurt!
Nach dem unerwartet schnellen Ende der US-Wahlen mit dem Sieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump fackelten die Aktien- und Krypto- Märkte ein wahres Kursfeuerwerk ab und bliesen zur Jahresendrallye.

Im aktuellen kostenlosen Report beleuchten wir 5 aussichtsreiche Unternehmen, die das Fundament besitzen, in den nächsten Monaten den breiten Markt zu schlagen.

Seien Sie dabei!

Fordern Sie jetzt unseren brandneuen neuen Spezialreport an und erfahren Sie, welche Aktien aufgrund ihrer Bewertung sowie charttechnischen Situation das Potenzial zu einer Outperformance besitzen.

Handeln Sie jetzt und sichern Sie sich Ihren kostenfreien Report!
Werbehinweise: Die Billigung des Basisprospekts durch die BaFin ist nicht als ihre Befürwortung der angebotenen Wertpapiere zu verstehen. Wir empfehlen Interessenten und potenziellen Anlegern den Basisprospekt und die Endgültigen Bedingungen zu lesen, bevor sie eine Anlageentscheidung treffen, um sich möglichst umfassend zu informieren, insbesondere über die potenziellen Risiken und Chancen des Wertpapiers. Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das nicht einfach ist und schwer zu verstehen sein kann.