DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Schanghai wird anlässlich der sogenannten "Goldenen Woche" bis einschließlich Montag, 7. Oktober, nicht gehandelt.
TAGESTHEMA
Da die Inflation unter Kontrolle zu sein scheint, haben die Fed-Notenbanker ihre Aufmerksamkeit auf die andere Seite ihres doppelten Mandats gelenkt - die Sicherung der maximalen Beschäftigung. Die Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen Monaten stetig gestiegen, und die Zahl der Neueinstellungen hat sich deutlich abgeschwächt. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen erwarten für September ein Stellenwachstum von 150.000 (Vormonat: 142.000) und eine stabile Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent. Für die Stundenlöhne wird ein Zuwachs um 0,3 (0,4) Prozent im Monats- und ein Plus von 3,8 (3,8) im Jahresvergleich vorhergesagt. "Fed-Chef Jerome Powell hat deutlich gemacht, dass die Fed keine weitere Abkühlung am Arbeitsmarkt will", erklärten die Commerzbank-Ökonomen. "Die Zinssenkung um 50 Basispunkte auf der letzten Sitzung zeigt, dass die Fed das ernst meint. Arbeitsmarktdaten sind daher für den weiteren Kurs der Geldpolitik die entscheidenden Zahlen." Im September könnte die Beschäftigung durch eine Reihe von Streiks gedrückt worden sein. So sind rund 30.000 Arbeitnehmer bei Boeing in den Streik getreten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
14:00 DE/Gea Group AG, Pre Close Call 3Q
- DE/Springer Nature AG & Co KGaA, Erster Handelstag
AUSBLICK KONJUNKTUR
-FR 08:45 Industrieproduktion August PROGNOSE: +0,2% gg Vm zuvor: -0,9% gg Vm -US 14:30 Arbeitsmarktdaten September Beschäftigung ex Agrar PROGNOSE: +150.000 gg Vm zuvor: +142.000 gg Vm Arbeitslosenquote PROGNOSE: 4,2% zuvor: 4,2% durchschnittliche Stundenlöhne PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+3,8% gg Vj zuvor: +0,4% gg Vm/+3,8% gg Vj
ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 19.171,00 +0,2% E-Mini-Future S&P-500 5.754,75 +0,1% E-Mini-Future Nsdq-100 20.030,00 +0,2% Nikkei-225 38.657,70 +0,3% Schanghai-Composite FEIERTAG Hang-Seng-Index 22.570,51 +2,1% +/- Ticks Bund -Future 134,55 +1 Donnerstag: INDEX Schluss +/- DAX 19.015,41 -0,8% DAX-Future 19.142,00 -0,8% XDAX 18.993,61 -0,8% MDAX 26.576,03 -0,7% TecDAX 3.329,58 -1,1% EuroStoxx50 4.921,33 -0,8% Stoxx50 4.416,82 -0,8% Dow-Jones 42.011,59 -0,4% S&P-500-Index 5.699,94 -0,2% Nasdaq-Comp. 17.918,48 -0,0% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 134,54 -63
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einem kaum veränderten Handelsstart werden die europäischen Aktienmärkte am Freitag erwartet. So wird der DAX am Morgen bei 19.025 Punkten gesehen und damit 10 Zähler über Vortagesschluss. Die geopolitische Lage im Nahost-Konflikt ist weiterhin schwierig und dürfte die Risikoneigung der Investoren weiter beeinflussen. Auf die Stimmung schlägt sicherlich der deutlich höhere Preis für Öl.
Rückblick: Schwächer - Die Risk-Off-Stimmung hielt angesichts der Spannungen im Nahost-Konflikt an. Bis auf den Sektor Öl-und Gas (+0,3%) gingen alle Branchen mit Abschlägen aus dem Handel. Bei den Autoherstellern ging der Kursverfall weiter, der Sektor verlor 2,1 Prozent. Der Fokus lag zudem bereits auf dem US-Arbeitsmarktbericht für September am Freitag. Hier werden sich Hinweise auf die weitere Zinspolitik der US-Notenbank erhofft. Mit Spannung verfolgten Investoren die Diskussionen um die Einführung der geplanten EU-Zölle auf Elektroautos aus China. Hier könnte am Freitag in Brüssel die letzte Hürde genommen werden. Zudem gab es einige Herunterstufungen durch Analysten. Bei Aston Martin (-3,3%) zog Jefferies die Kaufempfehlung zurück. Tesco (+2,6%) wies ein starkes erstes Halbjahr auf, hieß es von der Citi. Für die Aktie der Telecom Italia ging es um 1,6 Prozent nach oben, nachdem ein unverbindliches Angebot über 700 Millionen Euro von der italienischen Regierung und Retelit zum Kauf des Seekabelgeschäfts Sparkle abgegeben wurde.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Schwächer - Der DAX kämpfte mit der Marke von 19.000 Punkten und schloss schließlich knapp darüber. Bei den Autowerten gab es teils deutlichere Verluste. Porsche SE (-3,6%) und Mercedes-Benz (-1,1%) gaben nach. Daneben fielen Continental um 3,5 Prozent und Porsche AG um 2,5 Prozent. Um 9,2 Prozent abwärts ging es mit den Aktien von Deutz nach einer Gewinnwarnung. Die Pentixapharm-Aktie lieferte ein maues Börsendebüt ab. Die Aktie schloss den Handel bei 4,71 Euro. Der erste Kurs hatte noch bei 5,10 Euro gelegen, was dem Ausgabepreis entsprach. Dieser wurde am unteren Rand der Zeichnungsspanne von 4,70 bis 6,00 Euro festgelegt. Die Aktien von Eckert & Ziegler büßten 8,5 Prozent ein.
XETRA-NACHBÖRSE
Insgesamt wenig verändert haben sich die Aktienkurse im nachbörslichen Handel am Donnerstag gezeigt. Der ruhige Handel ging sicher auch auf das Konto des "Tags der deutschen Einheit". Und nicht zuletzt dürften sich die Anleger vor den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag zurückgehalten haben. Unter den Einzelwerten waren Redcare Pharmacy am Abend gesucht, nachdem der Versandapothekenbetreiber das untere Ende seines Umsatz-Prognosekorridors für 2024 leicht angehoben hatte. Die Titel wurden 4,4 Prozent höher gestellt.
USA - AKTIEN
Knapp behauptet - Furcht vor einer Eskalation des Nahostkonflikts hat die US-Börsen am Donnerstag leicht belastet. Etwas Unterstützung kam von Konjunkturdaten, die zwar nicht in allen Punkten überzeugten, aber auch Hinweise darauf enthielten, dass die US-Wirtschaft in recht guter Form ist. Daneben waren die Blicke auf den US-Arbeitsmarktbericht für September am Freitag gerichtet. Hier erhofft man sich klarere Hinweise auf die weitere Zinspolitik der US-Notenbank. Bei den Einzelwerten knickten Levi Strauss um 7,7 Prozent ein. Der Mode-Konzern hat den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023/24 gesenkt und prüft einen Verkauf der Dockers-Sparte. Nvidia (+3,3%) zogen mit der Nachricht an, dass der Chiphersteller in den ChatGPT-Entwickler OpenAI investiert hat. Hims & Hers sackten um 9,6 Prozent ab. Bei den Medikamenten Zepbound und Mounjaro von Eli Lilly zur Behandlung von Adipositas und Diabetes gibt es nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde FDA keine Versorgungsengpässe mehr, weshalb Hims & Hers nun keine Nachahmerprodukte mehr verkaufen darf.
USA - ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,71 +6,3 3,65 -71,2 5 Jahre 3,63 +7,6 3,56 -36,8 7 Jahre 3,72 +7,3 3,65 -25,2 10 Jahre 3,85 +6,8 3,78 -2,8 30 Jahre 4,19 +5,5 4,13 21,6
Am Anleihemarkt setzte sich eine positive Interpretation der Konjunkturdaten durch. Sinkende Kurse trieben die Renditen nach oben.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:05 % YTD EUR/USD 1,1030 -0,0% 1,1033 1,1016 -0,1% EUR/JPY 161,26 -0,5% 162,03 161,57 +3,6% EUR/CHF 0,9384 -0,2% 0,9404 0,9397 +1,1% EUR/GBP 0,8398 -0,1% 0,8404 0,8406 -3,2% USD/JPY 146,21 -0,4% 146,87 146,63 +3,8% GBP/USD 1,3133 +0,0% 1,3128 1,3105 +3,2% USD/CNH 7,0579 +0,1% 7,0505 7,0493 -0,9% Bitcoin BTC/USD 61.181,75 +0,6% 60.816,95 60.144,30 +40,5%
Der Dollar profitierte vor dem Hintergrund des Konflikts im Nahen Osten weiter von seinem Status als "sicherer Hafen". Der Dollar-Index stieg um 0,3 Prozent und markierte den höchsten Stand seit einem Monat.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,67 73,71 -0,1% -0,04 +4,3% Brent/ICE 77,53 77,62 -0,1% -0,09 +3,4%
Die Ölpreise legten mit dem Konflikt im Nahen Osten weiter kräftig zu. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 5,2 Prozent auf 73,71 Dollar. Der Markt wartet auf die Reaktion Israels auf den iranischen Raketenbeschuss. Zudem sagte US-Präsident Joe Biden vor Reportern im Weißen Haus, dass er die Möglichkeit israelischer Militärschläge gegen Einrichtungen der iranischen Ölindustrie "erörtert". Die Preise könnten deutlich steigen, wenn iranische Öl-Einrichtungen ins Visier genommen werden, hieß es von der ING.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.667,00 2.656,17 +0,4% +10,83 +29,3% Silber (Spot) 32,27 32,10 +0,5% +0,17 +35,7% Platin (Spot) 1.006,69 995,50 +1,1% +11,19 +1,5% Kupfer-Future 4,53 4,53 +0,0% +0,00 +14,5%
Der Goldpreis wurde einerseits von den steigenden Anleiherenditen belastet, auf der anderen Seite war das Edelmetalls als sicherer Hafen gesucht. Letztlich tendierte die Feinunze kaum verändert bei 2.657 Dollar.
MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR
REDCARE PHARMACY
steigerte den Konzernumsatz im Quartal zum Vorjahr um 21 Prozent auf 574 Millionen Euro. Das sogenannte Non-Rx-Umsatzwachstum mit rezeptfreien Produkten stieg im Quartal um 20 Prozent auf 383 Millionen Euro. Das Wachstum im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente (Rx) in Deutschland habe sich auf 81 Prozent beschleunigt, was einem Umsatz von 69 Millionen (3Q 2023: 38) Millionen Euro entspreche. Den Konzernumsatz 2024 sieht Redcare nunmehr bei 2,35 bis 2,5 (bisherige Prognose: 2,3 bis 2,5) Milliarden Euro. Das Non-RX-Umsatzwachstum werde voraussichtlich 20 bis 25 (bisher: 15 bis 25) Prozent betragen. Die Prognose der bereinigten EBITDA-Marge reduzierte Redcare auf 1,2 bis 2,2 Prozent.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/cln/err
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October 04, 2024 01:32 ET (05:32 GMT)
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