DJ WOCHENEND-ÜBERBLICK/12. und 13. Oktober
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen aus dem Wochenendprogramm von Dow Jones Newswires.
Deflation in Chinas Wirtschaft beschleunigt sich im September
Die Deflation hat sich verschärft, auch die Kerninflation der Verbraucherpreise (CPI) notiert nur knapp über der Nulllinie. Die Erzeugerpreise (PPI) rutschten um 2,8 Prozent ab und verharren damit zwei Jahre in Folge im deflationären Bereich, so das Nationale Statistikamt. Die Kerninflation des CPI lag bei 0,1 Prozent Plus und damit dem niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahren.
China kündigt Maßnahmepaket zur Konjunkturstützung an
China will ein Paket gezielter, fiskalpolitischer Maßnahmen einführen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Das Paket beinhaltet auch die Anhebung der Schuldenobergrenze in großen Umfang, um die bestehenden versteckten Schulden der lokalen Regierungen zu ersetzen und ihre Schuldenrisiken zu entschärfen, sowie noch viele andere Maßnahmen, sagte Finanzminister Lan Foan.
SocGen lobt China-Stimulus - Chance auf höheres Wachstum
Positiv nimmt die SocGen das Stimuluspaket auf. Sie sehen die Chance, ihre Wachstumsprognosen für 2024 (+4,8%) und 2025 (+4,5%) zu erhöhen. Details habe das Ministerium noch nicht geliefert, was so erwartet wurde. Denn jede Ausweitung über das Haushaltsbudget brauche die Zustimmung des Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses, die bis zum 20.Oktober erwartet wird. Bereits erste Tranchen dürften im dreistelligen Yuan-Milliardenbereich sein.
Fitch senkt Ausblick für Frankreich - Spread dürfte sich ausweiten
Die Ratingagentur hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Frankreichs von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Vorerst wurde das Länder-Rating auf AA- belassen. Von Fitch hieß es zur Begründung, die Risiken für die Finanzpolitik hätten seit ihrer letzten Überprüfung zugenommen: "Die starke politische Fragmentierung und eine Minderheitsregierung erschweren Frankreichs Fähigkeit, eine nachhaltige Politik der Haushaltskonsolidierung zu erreichen".
Boeing entlässt 10% der Belegschaft - Warnt vor Milliardenverlust
Boeing wird 10 Prozent seiner Belegschaft, rund 17.000 Mitarbeiter, entlassen und warnt vor größeren operativen Verlusten. Neben dem Stellenabbau wird sich auch die 777X, die bereits Jahre hinter Plan liegt, weiter verzögern. Dies und andere problembehaftete Programme werden zu einem Nettoverlust im Quartal von 6 Milliarden Dollar führen; ein Nettoverlust je Aktie von 9,97 Dollar - deutlich schlechter als von Analysten mit 1,19 Dollar je Aktie erwartet. Ratingagenturen haben gewarnt, dass Boeing auf Ramschniveau abgestuft werden könnte.
Chinas Autoabsatz im September steigt - Kräftige E-Auto-Nachfrage
Nach fünf Monaten Rückgang sind die Autoabsätze in China wieder angestiegen. Dank staatlicher Unterstützungen gingen die Verkäufe um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr nach oben auf 2,1 Million Fahrzeuge, teilte Branchenverband China Passenger Car Association (CPCA) mit. Bei E-Autos ging es um 50,9 Prozent zum Vorjahr und 9,6 Prozent zum Vormonat nach oben. Tesla bauten den Marktanteil auf 6,4 Prozent aus. Dominant bleiben aber BYD mit einem Anteil von 18,3 Prozent am Gesamtmarkt.
Lufthansa-Chef: Staat belastet durch Kosten Flüge nach Deutschland
Nachdem Airlines wie Eurowings und Ryanair wegen zu hoher Gebühren Flugverbindungen in Deutschland streichen, befürchtet auch LH-Chef Carsten Spohr schrumpfende Flugpläne und negative Auswirkungen auf den Standort Deutschland. "Ich mache mir große Sorgen um die Anbindung unseres Wirtschaftsstandorts. Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige Verbindungen".
Sonntagstrend: Über ein Viertel der Deutschen traut Altparteien nicht mehr
Über ein Viertel der Wähler traut den Altparteien nicht zu, die Probleme im Land zu lösen. Mit in der Summe 28 Prozent sprechen sich laut BamS-Umfrage der Wähler für neue Parteien wie BSW und AfD aus, die in den 2000er-Jahren noch nicht einmal existierten. Die BSW gewinnt zur Vorwoche 1 Prozent auf 9 Prozent, die AfD verliert 1 Punkt auf 19 Prozent. Beide zusammen werden mit ihren 29 Prozent nur von CDU/CSU übertroffen, die stärkste Kraft mit unverändert 31 Prozent bleiben. Unverändert bleiben SPD (16 Prozent), Grüne (11 Prozent), FDP (4 Prozent) und Linke (3 Prozent).
CSU-Chef Söder warnt CDU vor Zusammengehen mit Grünen
Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder warnt vor Gedankenspielen der CDU an ein "Schwarz-Grün". Die Grünen seien linksideologisch und führten Deutschland weiter in die Krise, sagte er im Interview mit "Welt TV". Wenn die Union im Osten den Eindruck erwecke, sie wolle tatsächlich mit den Grünen koalieren, werde sie am Ende deutlich unter 30 Prozent landen.
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October 13, 2024 11:30 ET (15:30 GMT)
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