München (ots) -
Heidrick & Struggles befragte weit über tausend CEOs und Aufsichtsräte in führenden europäischen Unternehmen zu aktuellen Einflussfaktoren ihrer Board Agenda, auf welche Aufgaben sie am meisten Zeit verwenden, wie sie zunehmenden Geschäftsrisiken begegnen, ob und wie weit Aufsichtsräte heute operativ eingebunden sind und wie sie ihre Beziehung zu den Arbeitnehmern gestalten. Zudem erhebt der "Board Monitor Europe 2024" den Stand bei wichtigen Diversity-Kategorien in der Zusammensetzung der Aufsichtsgremien.
Von den unterschiedlichen Stakeholdern hat in der Post-Corona-Ära der gesetzliche Regulierer seinen Einfluss auf die Agenda der Boards europäischer Unternehmen am stärksten ausgedehnt. Dies sagen 52 Prozent der befragten Gremienmitglieder. Der Einfluss regulatorischer Vorschriften wirkt damit neuerdings sogar stärker auf die Themen der Aufsichtsarbeit ein als der Vorstandsvorsitzende und dessen Führungsteam (51 Prozent).
Dies ist ein Ergebnis des aktuellen "Board Monitor Europe 2024" der internationalen Personalberatung Heidrick & Struggles (NASDAQ: HSII). Im Rahmen dieser seit vielen Jahren durchgeführten Analyse werden die Aufsichtsgremien führender Unternehmen der größten Volkswirtschaften Europas bezüglich der Zusammensetzung ihrer Mitglieder untersucht. Neben quantitativen Angaben zu Alter, Diversität, Herkunft und anderen Kategorien werden inzwischen auch qualitative Aspekte der Gremienarbeit berücksichtigt, die durch umfangreiche Online-Befragungen untermauert werden (zur Methodik, siehe unten). Heidrick & Struggles leistet damit einen Beitrag zur europäischen Governance-Diskussion und gibt dabei auch einen Überblick über die unterschiedliche Aufsichtsarbeit zwischen einzelnen Ländern.
Nicolas von Rosty, Deutschlandchef von Heidrick & Struggles und Co-Autor der Studie, sagt: "Die zunehmenden Auswirkungen regulatorischer Vorgaben auf die Corporate Governance kann ein gewaltiger Hemmschuh für die Arbeit der Aufsichtsgremien und deren Effizienz sein. Wir diskutieren diesen Aspekt in Deutschland unter dem Begriff einer überbordenden Bürokratie. Damit prägt der Gesetzgeber im Vergleich zu früher die Agenda deutlich intensiver als möglicherweise naheliegendere Einflussgruppen wie Kunden, Aktionäre oder Analysten."
Ihren Einfluss auf die Board Agenda konnten auch die Arbeitnehmervertretungen überdurchschnittlich steigern. Dies gaben 43 Prozent der Befragten der Heidrick & Struggles-Studie an. Nicolas von Rosty: "Dass sich Aufsichtsgremien in höherem Maße um Arbeitnehmer-Aspekte kümmern, ist eine Spätfolge der Pandemie-Zeit, während der Mitarbeiterführung und Mitarbeiterinteressen einen höheren Stellenwert als früher erlangt haben. Wir sehen diesen europäischen Trend ohne Zweifel auch in Deutschland."
In deutlich geringerem Maße konnten Aktivisten für soziale Gerechtigkeit (15 Prozent) und aktivistische Aktionäre (12 Prozent) ihren Einfluss auf die Board Agenda stärken (Mehrfachnennungen möglich).
"Der Druck von außen seitens unterschiedlicher Stakeholder auf die Arbeit der Aufsichtsgremien ist in der Post-Corona-Zeit nochmals deutlich gestiegen," fasst Nicolas von Rosty den Blick auf das Agenda-Setting der Aufsichtsarbeit durch Einflussgruppen zusammen.
Womit Aufsichtsgremien ihre Zeit konkret verbringen
Die vielfältigen Herausforderungen beeinflussen auch die Frage, mit welchen Themen die meiste Zeit in den Sitzungen des Aufsichtsrats verbracht wird. Dabei besteht eine weitgehende Einigkeit, dass Standard-Verantwortlichkeiten mit 41 Prozent des Zeitbudgets den größten Anteil besitzen. Zu diesen Standardthemen gehören unter anderem die Beschäftigung mit der finanziellen Performance und den Risiken des Unternehmens, Aktionärsinteressen sowie Strategie-Reviews. Der zweitgrößte Posten des Zeitbudgets mit 14 Prozent wird auf klassische Führungsaufgaben wie die CEO-Nachfolgeplanung sowie die Zielerreichung und Vergütung des Topmanagements gerichtet.
Weitere Felder, mit denen sich die Aufsichtsgremien in ihren Sitzungen befassen, sind: externe globale Risiken wie Geopolitik, Klimawandel, Lieferkettenunterbrechungen und andere ökonomische Unsicherheiten (12 Prozent des Zeitbudgets), Themen, die von Mitarbeitern, lokalen Interessenvertretern und Kunden getrieben werden (11 Prozent), Chancen und Risiken von Technologien wie generativer AI, Cybersecurity (10 Prozent) sowie Krisenmanagement (7 Prozent). Der Rest der Zeit verteilt sich auf unterschiedlichste aktuelle Themen und Formalerfordernisse.
Nicolas von Rosty erläutert: "Obwohl natürlich jedes einzelne Aufsichtsgremium sein Zeitbudget sehr individuell regelt, zeigen diese Durchschnittswerte doch sehr deutlich, wie komplex die Aufsichtsratsarbeit heute geworden ist. Die klassischen Themen von Aufsichtsräten nehmen gerade einmal noch etwas über 50 Prozent der gesamten Tätigkeit ein. Der Rest verteilt sich auf Themen, die sehr flexibel und von aktuellen Trends sowie makroökonomischen und geopolitischen Veränderungen abhängig sind. In den Effizienzprüfungen, die wir bei Aufsichtsräten durchführen, hören wir auch immer wieder, dass ein großer Teil der Zeit auf die Abarbeitung formaler Erfordernisse verwandt wird, die sich aus der stetig wachsenden Regulierungsdichte ergibt (ESG, Lieferkettengesetz, Haftungsfragen etc.). Deutlich zugenommen hat auch das Erfordernis der Nachbesetzung von Aufsichtsgremien mit Digital- und AI-Experten."
Im europäischen Kontext sind die Zeitbudgets für folgende Themen in der Post-Corona-Ära am stärksten gewachsen: Für neue Technologien (laut 74 Prozent der Befragten), geopolitische Entwicklungen (72 Prozent), Nachhaltigkeit (70 Prozent) und Cyber-Risiken (68 Prozent) (Mehrfachnennungen möglich).
Nicolas von Rosty sagt: "Die meisten Mitglieder von Aufsichtsgremien akzeptieren, dass die Komplexität, Intensität und der beschleunigte Wandel neue Ansätze der Aufsichtsratsarbeit erfordern. Mehr Zeit für einzelne Themen zu verwenden, ist dabei nur ein Aspekt. Ein weiterer ist ein besserer Zugang zu externer Expertise auf den vielfältigen Feldern, mit denen sich heute die Gremien auseinandersetzen müssen."
Wie Boards ihre Risiken managen
Ein sensibler Bereich der Aufsichtstätigkeit ist in diesem Zusammenhang das Risiko-Management. In der Befragung wird deutlich, dass sich die Mitglieder des Aufsichtsrats den spezifischen Herausforderungen bewusst sind. So sagen europaweit 61 Prozent der Befragten, dass sie inzwischen mit dem Management des Unternehmens mehr Zeit damit verbringen, Risiken zu bewerten und gegebenenfalls zu bewältigen. Ein ähnlich hoher Anteil der Aufsichtsrats-Mitglieder fordert das Management auf, mehr Zeit mit dem Verstehen und Definieren von Risiken zu verwenden. Und: Aufsichtsrats-Mitglieder wissen, dass sie selbst deutlich mehr Zeit für das Verstehen und Definieren von Risiken aufbringen müssen (52 Prozent).
Neben diesen internen Maßnahmen für ein besseres Risiko-Management zeigt die Befragung auch externe Möglichkeiten auf, die Gremienarbeit in diesem Bereich zu verbessern: So plädieren 33 Prozent der Befragten für "Anhörungen externer Experten zu potenziellen Risiko-Feldern". Einen weiteren Weg sehen 22 Prozent in der "Berufung von neuen Aufsichtsräten mit Expertise in spezifischen Risiko-Feldern, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist". Und für 21 Prozent der Befragten ist die "Bildung von Advisory-Komitees zu identifizierten Risiken" eine Möglichkeit, Risiken gut zu managen.
Nicolas von Rosty kommentiert: "Eine Verbesserung des Risiko-Managements ist vielen deutschen Aufsichtsräten ein Anliegen, das ihnen auf den Nägeln brennt. Zu den zahlreichen makroökonomischen und geopolitischen Risiken ist in Deutschland in der letzten Zeit auch die Bewertung des politischen Risikos hinzugekommen. Eine als erratisch empfundene Energiepolitik, zunehmende ökologisch motivierte Regulierungswut sowie Standortnachteile in Deutschland sind beispielsweise in der Prozessindustrie sowie dem verarbeitenden Gewerbe ständige Themen in Aufsichtsratssitzungen."
Wie operativ agieren Aufsichtsgremien?
Operatives Engagement von Aufsichtsgremien ist ein heikles Thema. Nicht nur in Deutschland galt der Corporate Governance-Grundsatz, dass der Aufsichtsrat überwacht und Rat gibt; das Managementteam kümmert sich um das Geschäft. Im Englischen heißt der Standard "nose in, fingers out". Mit der immer komplexeren Rolle der Kontrollgremien gerät dieser Grundsatz jedoch ins Wanken.
So sagen 25 Prozent der europäischen Aufsichtsrats-Mitglieder, sie seien in der Post-Covid-Zeit häufig operativ involviert, weitere 46 Prozent merken an, sie seien gelegentlich operativ involviert. Es ist offensichtlich, dass traditionelle Grenzen in der Praxis überschritten werden.
Nicolas von Rosty äußert: "In Deutschland verschiebt sich die Aufsichtsrats-Tätigkeit in der Wirklichkeit immer mehr in Richtung des angelsächsischen Modells, bei welchem Aufsichtsrat und Vorstand sehr viel enger zusammenarbeiten und auch richtungsweisende operative Themen gemeinsam besprechen."
Es gibt mehrere Gründe, weshalb es in dieser Frage eine neue Realität gibt:
- 51 Prozent der Befragten sagen, dass Aufsichtsrats-Mitglieder mehr über das operative Geschäft wissen wollen als es das reguläre Reporting erlaubt.
- 34 Prozent äußern, dass Aufsichtsrats-Mitglieder in operativen Fragen spezifisches Wissen besitzen, über das das Management nicht verfügt.
- 26 Prozent geben an, dass der Aufsichtsrat dem Management nicht gänzlich vertraut, bestimmte Dinge umzusetzen.
- 15 Prozent sagen, CEOs verfügten nicht über die ganze Bandbreite, um den wachsenden Verantwortlichkeiten gerecht zu werden, und bräuchten deshalb die Hilfe des Aufsichtsrats.
Nicolas von Rosty: "Wir beobachten diese Entwicklung insbesondere in nichtbörsennotierten Unternehmen und gehen davon aus, dass sich der Prozess des operativen Mitwirkens von Aufsichtsgremien künftig eher noch verstärken wird."
In welchem Maße sich Aufsichtsräte um Arbeitnehmerfragen kümmern
Aus einer Studievon Heidrick & Struggles ("CEO and board confidence monitor") Anfang 2024 wissen wir, dass unter 14 Aufsichtsrats-relevanten Aspekten das "Gewinnen und Halten der Mitarbeiter" - nach "ökonomischer Volatilität" und "geopolitischen Unsicherheiten" - die drittgrößte Sorge der Aufsichtsgremien ist. Gleichzeitig ist der Glaube an die Fähigkeit des Unternehmens, diesen Aspekt gut managen zu können, nicht ausgeprägt.
Entsprechend sagen 84 Prozent der europäischen Aufsichtsrats-Mitglieder in der aktuellen Befragung, sie wollen sich stärker mit Arbeitnehmerfragen auseinandersetzen. Nicolas von Rosty merkt an: "Durch die mitbestimmten Aufsichtsräte in großen deutschen Publikumsgesellschaften ist ein Teil der hiesigen Aufsichtsräte gewöhnt, Arbeitnehmeranliegen in die Entscheidungen miteinzubeziehen. In nicht mitbestimmten deutschen Gremien und den meisten europäischen Aufsichtsräten spielen Mitarbeiteraspekte historisch jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Insofern beschreibt unsere diesjährige Studie auch in diesem Bereich einen wichtigen neueren Trend."
Mehrere Möglichkeiten für einen besseren Austausches zwischen Aufsichtsrat und Mitarbeitern kristallisieren sich dabei heraus:
- 39 Prozent der Befragten geben an, Aufsichtsrats-Mitglieder sollten von Zeit zu Zeit an Townhall-Meetings teilnehmen, um die Standpunkte der Mitarbeiter zu erfahren.
- 36 Prozent sagen, die Aufsichtsräte sollten die Standpunkte der Mitarbeiter über Befragungen einer unabhängigen "Third Party" besser kennenlernen.
- 34 Prozent sagen, Aufsichtsrats-Mitglieder sollten sich von Zeit zu Zeit mit kleineren Gruppen von Mitarbeitern ohne Führungskräfte treffen.
- 28 Prozent sagen, die Aufsichtsräte sollten die Standpunkte der Mitarbeiter durch Befragungen des Managements besser kennenlernen.
Grundsätzlich zeigen diese Zahlen, dass sich "die Aufsichtsrats-Mitglieder ernsthafte Gedanken darüber machen, näher an die Mitarbeiterschaft heranzurücken," so Nicolas von Rosty.
Wie weit Diversität in den Aufsichtsgremien gediehen ist
Zur Frage der Diversität der Aufsichtsgremien hat die Studie "Board Monitor Europe 2024" statistische Erhebungen bei den Neubesetzungen im vergangenen Jahr in vier Kategorien gemacht:
- Gender Diversität: Demnach wurden 47 Prozent der Neuberufungen in den größten europäischen Aktiengesellschaften (in Deutschland wurden Dax und MDax berücksichtigt) mit Frauen besetzt. In 6 von 14 untersuchten Ländern betrug der Frauenanteil der Neubesetzungen über 50 Prozent (Irland, Portugal, Schweden, Spanien, Frankreich, Italien). Deutschland erzielte eine Quote von 42 Prozent.
- Das durchschnittliche Alter der neuen Mitglieder der Boards betrug 2023 57 Jahre, dies sind zwei Jahre mehr als noch 2020. Deutschland bewegt sich bei dieser Betrachtung im europäischen Mittel. Bemerkenswert ist, dass die neu berufenen Aufsichtsrats-Mitglieder zwischen 28 und 79 Jahre alt waren. Die Altersspanne ist sehr breit und ein Hinweis, dass die Gremien sich seitens der Altersstruktur diverser aufstellen, der Mix zwischen jüngeren und älteren Mitgliedern sich weitet.
- Der Anteil von erstmals berufenen Mitgliedern hat sich von 48 Prozent 2020 auf 34 Prozent im Jahr 2023 verringert. Die größten europäischen Publikumsgesellschaften setzen offensichtlich wieder verstärkt auf Mitglieder, die bereits in anderen Boards von Aktiengesellschaften Erfahrungen gesammelt haben. Auch bei Neuberufungen von Dax- und MDax-Unternehmen bewegt sich Deutschland im Durchschnitt. Für 32 Prozent der Neumitglieder in den Aufsichtsräten ist es das erste Mandat in einem Börsenunternehmen, 68 Prozent können bereits auf Erfahrungen mit einem entsprechenden Mandat zurückgreifen.
- Heidrick & Struggles analysierte zudem, ob die neuen Aufsichtsrats-Mitglieder sogenannte Cross-Industrie Besetzungen sind. Es zeigt sich, dass 73 Prozent der neuen Mitglieder führender europäischer Aktiengesellschaften 2023 aus Branchen kamen, die außerhalb der Branche des neuen Mandats tätig sind. Auch in dieser Beziehung liegt Deutschland mit 75 Prozent im Durchschnitt. Nicolas von Rosty sagt: "Für eine möglichst breite Gesamtsicht sind Aufsichtsratsmitglieder, die in branchenfremden Unternehmen groß geworden sind, wünschenswert. Sie können wertvolle neue Impulse einbringen."
Die leicht geringere Anzahl von Neubesetzungen mit Frauen in Deutschland gegenüber einigen europäischen Ländern ist ein Zeichen dafür, dass die gesetzlichen Geschlechter-Quoten in den Aufsichtsräten fast aller deutschen börsennotierten Gesellschaften inzwischen weitgehend erreicht worden sind.
Zur Methodik:
In November 2023, Heidrick & Struggles fielded an online survey that garnered responses from 3,156 respondents. Of those, 2,320 respondents were CEOs and 836 were non-executive directors. Forty-one percent were in Europe; 38% in North America; 10% in Asia Pacific; 4% in both Latin America and the Middle East; and 2% in Africa. Respondents represented companies of all sizes; 23% reported annual revenue of US $1 billion or more. Companies ranged across all industries. In February 2024, Heidrick & Struggles fielded an online survey that received responses from 2,653 respondents. Of those, 1,927 respondents were CEOs and 726 nonexecutive directors. Thirty-seven percent were in Europe; 37% in North America; 9% in Asia Pacific; 4% in the Middle East; 3% in Latin America; and 1% in Africa (and 9% N/A). Respondents represented companies of all sizes and ranged across all industries.
Über Heidrick & Struggles
Heidrick & Struggles (NASDAQ: HSII) ist der Premiumanbieter in den Bereichen Executive Search, Führungskräfte- und Nachwuchsentwicklung und Managementberatung. Seit mehr als 60 Jahren setzt Heidrick & Struggles Maßstäbe in der Personalberatung und ermöglicht heute internationalen Topunternehmen als Partner für ganzheitliche Managementlösungen, ihre Welt zu verändern und zu gestalten. Für mehr Informationen über Heidrick & Struggles besuchen Sie bitte unsere Website:
www.heidrick.com
Ansprechpartner
Dr. Nicolas von Rosty
Managing Partner Deutschland
Büro München
+49 89 99811-0
nvonrosty@heidrick.com
Für Presseanfragen:
Dr. Klaus Westermeier Medienbüro
+49 172 843 3232
info@kwestermeier.de
Original-Content von: Heidrick & Struggles GmbH & Co. KG, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/32539/5885889
Heidrick & Struggles befragte weit über tausend CEOs und Aufsichtsräte in führenden europäischen Unternehmen zu aktuellen Einflussfaktoren ihrer Board Agenda, auf welche Aufgaben sie am meisten Zeit verwenden, wie sie zunehmenden Geschäftsrisiken begegnen, ob und wie weit Aufsichtsräte heute operativ eingebunden sind und wie sie ihre Beziehung zu den Arbeitnehmern gestalten. Zudem erhebt der "Board Monitor Europe 2024" den Stand bei wichtigen Diversity-Kategorien in der Zusammensetzung der Aufsichtsgremien.
Von den unterschiedlichen Stakeholdern hat in der Post-Corona-Ära der gesetzliche Regulierer seinen Einfluss auf die Agenda der Boards europäischer Unternehmen am stärksten ausgedehnt. Dies sagen 52 Prozent der befragten Gremienmitglieder. Der Einfluss regulatorischer Vorschriften wirkt damit neuerdings sogar stärker auf die Themen der Aufsichtsarbeit ein als der Vorstandsvorsitzende und dessen Führungsteam (51 Prozent).
Dies ist ein Ergebnis des aktuellen "Board Monitor Europe 2024" der internationalen Personalberatung Heidrick & Struggles (NASDAQ: HSII). Im Rahmen dieser seit vielen Jahren durchgeführten Analyse werden die Aufsichtsgremien führender Unternehmen der größten Volkswirtschaften Europas bezüglich der Zusammensetzung ihrer Mitglieder untersucht. Neben quantitativen Angaben zu Alter, Diversität, Herkunft und anderen Kategorien werden inzwischen auch qualitative Aspekte der Gremienarbeit berücksichtigt, die durch umfangreiche Online-Befragungen untermauert werden (zur Methodik, siehe unten). Heidrick & Struggles leistet damit einen Beitrag zur europäischen Governance-Diskussion und gibt dabei auch einen Überblick über die unterschiedliche Aufsichtsarbeit zwischen einzelnen Ländern.
Nicolas von Rosty, Deutschlandchef von Heidrick & Struggles und Co-Autor der Studie, sagt: "Die zunehmenden Auswirkungen regulatorischer Vorgaben auf die Corporate Governance kann ein gewaltiger Hemmschuh für die Arbeit der Aufsichtsgremien und deren Effizienz sein. Wir diskutieren diesen Aspekt in Deutschland unter dem Begriff einer überbordenden Bürokratie. Damit prägt der Gesetzgeber im Vergleich zu früher die Agenda deutlich intensiver als möglicherweise naheliegendere Einflussgruppen wie Kunden, Aktionäre oder Analysten."
Ihren Einfluss auf die Board Agenda konnten auch die Arbeitnehmervertretungen überdurchschnittlich steigern. Dies gaben 43 Prozent der Befragten der Heidrick & Struggles-Studie an. Nicolas von Rosty: "Dass sich Aufsichtsgremien in höherem Maße um Arbeitnehmer-Aspekte kümmern, ist eine Spätfolge der Pandemie-Zeit, während der Mitarbeiterführung und Mitarbeiterinteressen einen höheren Stellenwert als früher erlangt haben. Wir sehen diesen europäischen Trend ohne Zweifel auch in Deutschland."
In deutlich geringerem Maße konnten Aktivisten für soziale Gerechtigkeit (15 Prozent) und aktivistische Aktionäre (12 Prozent) ihren Einfluss auf die Board Agenda stärken (Mehrfachnennungen möglich).
"Der Druck von außen seitens unterschiedlicher Stakeholder auf die Arbeit der Aufsichtsgremien ist in der Post-Corona-Zeit nochmals deutlich gestiegen," fasst Nicolas von Rosty den Blick auf das Agenda-Setting der Aufsichtsarbeit durch Einflussgruppen zusammen.
Womit Aufsichtsgremien ihre Zeit konkret verbringen
Die vielfältigen Herausforderungen beeinflussen auch die Frage, mit welchen Themen die meiste Zeit in den Sitzungen des Aufsichtsrats verbracht wird. Dabei besteht eine weitgehende Einigkeit, dass Standard-Verantwortlichkeiten mit 41 Prozent des Zeitbudgets den größten Anteil besitzen. Zu diesen Standardthemen gehören unter anderem die Beschäftigung mit der finanziellen Performance und den Risiken des Unternehmens, Aktionärsinteressen sowie Strategie-Reviews. Der zweitgrößte Posten des Zeitbudgets mit 14 Prozent wird auf klassische Führungsaufgaben wie die CEO-Nachfolgeplanung sowie die Zielerreichung und Vergütung des Topmanagements gerichtet.
Weitere Felder, mit denen sich die Aufsichtsgremien in ihren Sitzungen befassen, sind: externe globale Risiken wie Geopolitik, Klimawandel, Lieferkettenunterbrechungen und andere ökonomische Unsicherheiten (12 Prozent des Zeitbudgets), Themen, die von Mitarbeitern, lokalen Interessenvertretern und Kunden getrieben werden (11 Prozent), Chancen und Risiken von Technologien wie generativer AI, Cybersecurity (10 Prozent) sowie Krisenmanagement (7 Prozent). Der Rest der Zeit verteilt sich auf unterschiedlichste aktuelle Themen und Formalerfordernisse.
Nicolas von Rosty erläutert: "Obwohl natürlich jedes einzelne Aufsichtsgremium sein Zeitbudget sehr individuell regelt, zeigen diese Durchschnittswerte doch sehr deutlich, wie komplex die Aufsichtsratsarbeit heute geworden ist. Die klassischen Themen von Aufsichtsräten nehmen gerade einmal noch etwas über 50 Prozent der gesamten Tätigkeit ein. Der Rest verteilt sich auf Themen, die sehr flexibel und von aktuellen Trends sowie makroökonomischen und geopolitischen Veränderungen abhängig sind. In den Effizienzprüfungen, die wir bei Aufsichtsräten durchführen, hören wir auch immer wieder, dass ein großer Teil der Zeit auf die Abarbeitung formaler Erfordernisse verwandt wird, die sich aus der stetig wachsenden Regulierungsdichte ergibt (ESG, Lieferkettengesetz, Haftungsfragen etc.). Deutlich zugenommen hat auch das Erfordernis der Nachbesetzung von Aufsichtsgremien mit Digital- und AI-Experten."
Im europäischen Kontext sind die Zeitbudgets für folgende Themen in der Post-Corona-Ära am stärksten gewachsen: Für neue Technologien (laut 74 Prozent der Befragten), geopolitische Entwicklungen (72 Prozent), Nachhaltigkeit (70 Prozent) und Cyber-Risiken (68 Prozent) (Mehrfachnennungen möglich).
Nicolas von Rosty sagt: "Die meisten Mitglieder von Aufsichtsgremien akzeptieren, dass die Komplexität, Intensität und der beschleunigte Wandel neue Ansätze der Aufsichtsratsarbeit erfordern. Mehr Zeit für einzelne Themen zu verwenden, ist dabei nur ein Aspekt. Ein weiterer ist ein besserer Zugang zu externer Expertise auf den vielfältigen Feldern, mit denen sich heute die Gremien auseinandersetzen müssen."
Wie Boards ihre Risiken managen
Ein sensibler Bereich der Aufsichtstätigkeit ist in diesem Zusammenhang das Risiko-Management. In der Befragung wird deutlich, dass sich die Mitglieder des Aufsichtsrats den spezifischen Herausforderungen bewusst sind. So sagen europaweit 61 Prozent der Befragten, dass sie inzwischen mit dem Management des Unternehmens mehr Zeit damit verbringen, Risiken zu bewerten und gegebenenfalls zu bewältigen. Ein ähnlich hoher Anteil der Aufsichtsrats-Mitglieder fordert das Management auf, mehr Zeit mit dem Verstehen und Definieren von Risiken zu verwenden. Und: Aufsichtsrats-Mitglieder wissen, dass sie selbst deutlich mehr Zeit für das Verstehen und Definieren von Risiken aufbringen müssen (52 Prozent).
Neben diesen internen Maßnahmen für ein besseres Risiko-Management zeigt die Befragung auch externe Möglichkeiten auf, die Gremienarbeit in diesem Bereich zu verbessern: So plädieren 33 Prozent der Befragten für "Anhörungen externer Experten zu potenziellen Risiko-Feldern". Einen weiteren Weg sehen 22 Prozent in der "Berufung von neuen Aufsichtsräten mit Expertise in spezifischen Risiko-Feldern, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist". Und für 21 Prozent der Befragten ist die "Bildung von Advisory-Komitees zu identifizierten Risiken" eine Möglichkeit, Risiken gut zu managen.
Nicolas von Rosty kommentiert: "Eine Verbesserung des Risiko-Managements ist vielen deutschen Aufsichtsräten ein Anliegen, das ihnen auf den Nägeln brennt. Zu den zahlreichen makroökonomischen und geopolitischen Risiken ist in Deutschland in der letzten Zeit auch die Bewertung des politischen Risikos hinzugekommen. Eine als erratisch empfundene Energiepolitik, zunehmende ökologisch motivierte Regulierungswut sowie Standortnachteile in Deutschland sind beispielsweise in der Prozessindustrie sowie dem verarbeitenden Gewerbe ständige Themen in Aufsichtsratssitzungen."
Wie operativ agieren Aufsichtsgremien?
Operatives Engagement von Aufsichtsgremien ist ein heikles Thema. Nicht nur in Deutschland galt der Corporate Governance-Grundsatz, dass der Aufsichtsrat überwacht und Rat gibt; das Managementteam kümmert sich um das Geschäft. Im Englischen heißt der Standard "nose in, fingers out". Mit der immer komplexeren Rolle der Kontrollgremien gerät dieser Grundsatz jedoch ins Wanken.
So sagen 25 Prozent der europäischen Aufsichtsrats-Mitglieder, sie seien in der Post-Covid-Zeit häufig operativ involviert, weitere 46 Prozent merken an, sie seien gelegentlich operativ involviert. Es ist offensichtlich, dass traditionelle Grenzen in der Praxis überschritten werden.
Nicolas von Rosty äußert: "In Deutschland verschiebt sich die Aufsichtsrats-Tätigkeit in der Wirklichkeit immer mehr in Richtung des angelsächsischen Modells, bei welchem Aufsichtsrat und Vorstand sehr viel enger zusammenarbeiten und auch richtungsweisende operative Themen gemeinsam besprechen."
Es gibt mehrere Gründe, weshalb es in dieser Frage eine neue Realität gibt:
- 51 Prozent der Befragten sagen, dass Aufsichtsrats-Mitglieder mehr über das operative Geschäft wissen wollen als es das reguläre Reporting erlaubt.
- 34 Prozent äußern, dass Aufsichtsrats-Mitglieder in operativen Fragen spezifisches Wissen besitzen, über das das Management nicht verfügt.
- 26 Prozent geben an, dass der Aufsichtsrat dem Management nicht gänzlich vertraut, bestimmte Dinge umzusetzen.
- 15 Prozent sagen, CEOs verfügten nicht über die ganze Bandbreite, um den wachsenden Verantwortlichkeiten gerecht zu werden, und bräuchten deshalb die Hilfe des Aufsichtsrats.
Nicolas von Rosty: "Wir beobachten diese Entwicklung insbesondere in nichtbörsennotierten Unternehmen und gehen davon aus, dass sich der Prozess des operativen Mitwirkens von Aufsichtsgremien künftig eher noch verstärken wird."
In welchem Maße sich Aufsichtsräte um Arbeitnehmerfragen kümmern
Aus einer Studievon Heidrick & Struggles ("CEO and board confidence monitor") Anfang 2024 wissen wir, dass unter 14 Aufsichtsrats-relevanten Aspekten das "Gewinnen und Halten der Mitarbeiter" - nach "ökonomischer Volatilität" und "geopolitischen Unsicherheiten" - die drittgrößte Sorge der Aufsichtsgremien ist. Gleichzeitig ist der Glaube an die Fähigkeit des Unternehmens, diesen Aspekt gut managen zu können, nicht ausgeprägt.
Entsprechend sagen 84 Prozent der europäischen Aufsichtsrats-Mitglieder in der aktuellen Befragung, sie wollen sich stärker mit Arbeitnehmerfragen auseinandersetzen. Nicolas von Rosty merkt an: "Durch die mitbestimmten Aufsichtsräte in großen deutschen Publikumsgesellschaften ist ein Teil der hiesigen Aufsichtsräte gewöhnt, Arbeitnehmeranliegen in die Entscheidungen miteinzubeziehen. In nicht mitbestimmten deutschen Gremien und den meisten europäischen Aufsichtsräten spielen Mitarbeiteraspekte historisch jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Insofern beschreibt unsere diesjährige Studie auch in diesem Bereich einen wichtigen neueren Trend."
Mehrere Möglichkeiten für einen besseren Austausches zwischen Aufsichtsrat und Mitarbeitern kristallisieren sich dabei heraus:
- 39 Prozent der Befragten geben an, Aufsichtsrats-Mitglieder sollten von Zeit zu Zeit an Townhall-Meetings teilnehmen, um die Standpunkte der Mitarbeiter zu erfahren.
- 36 Prozent sagen, die Aufsichtsräte sollten die Standpunkte der Mitarbeiter über Befragungen einer unabhängigen "Third Party" besser kennenlernen.
- 34 Prozent sagen, Aufsichtsrats-Mitglieder sollten sich von Zeit zu Zeit mit kleineren Gruppen von Mitarbeitern ohne Führungskräfte treffen.
- 28 Prozent sagen, die Aufsichtsräte sollten die Standpunkte der Mitarbeiter durch Befragungen des Managements besser kennenlernen.
Grundsätzlich zeigen diese Zahlen, dass sich "die Aufsichtsrats-Mitglieder ernsthafte Gedanken darüber machen, näher an die Mitarbeiterschaft heranzurücken," so Nicolas von Rosty.
Wie weit Diversität in den Aufsichtsgremien gediehen ist
Zur Frage der Diversität der Aufsichtsgremien hat die Studie "Board Monitor Europe 2024" statistische Erhebungen bei den Neubesetzungen im vergangenen Jahr in vier Kategorien gemacht:
- Gender Diversität: Demnach wurden 47 Prozent der Neuberufungen in den größten europäischen Aktiengesellschaften (in Deutschland wurden Dax und MDax berücksichtigt) mit Frauen besetzt. In 6 von 14 untersuchten Ländern betrug der Frauenanteil der Neubesetzungen über 50 Prozent (Irland, Portugal, Schweden, Spanien, Frankreich, Italien). Deutschland erzielte eine Quote von 42 Prozent.
- Das durchschnittliche Alter der neuen Mitglieder der Boards betrug 2023 57 Jahre, dies sind zwei Jahre mehr als noch 2020. Deutschland bewegt sich bei dieser Betrachtung im europäischen Mittel. Bemerkenswert ist, dass die neu berufenen Aufsichtsrats-Mitglieder zwischen 28 und 79 Jahre alt waren. Die Altersspanne ist sehr breit und ein Hinweis, dass die Gremien sich seitens der Altersstruktur diverser aufstellen, der Mix zwischen jüngeren und älteren Mitgliedern sich weitet.
- Der Anteil von erstmals berufenen Mitgliedern hat sich von 48 Prozent 2020 auf 34 Prozent im Jahr 2023 verringert. Die größten europäischen Publikumsgesellschaften setzen offensichtlich wieder verstärkt auf Mitglieder, die bereits in anderen Boards von Aktiengesellschaften Erfahrungen gesammelt haben. Auch bei Neuberufungen von Dax- und MDax-Unternehmen bewegt sich Deutschland im Durchschnitt. Für 32 Prozent der Neumitglieder in den Aufsichtsräten ist es das erste Mandat in einem Börsenunternehmen, 68 Prozent können bereits auf Erfahrungen mit einem entsprechenden Mandat zurückgreifen.
- Heidrick & Struggles analysierte zudem, ob die neuen Aufsichtsrats-Mitglieder sogenannte Cross-Industrie Besetzungen sind. Es zeigt sich, dass 73 Prozent der neuen Mitglieder führender europäischer Aktiengesellschaften 2023 aus Branchen kamen, die außerhalb der Branche des neuen Mandats tätig sind. Auch in dieser Beziehung liegt Deutschland mit 75 Prozent im Durchschnitt. Nicolas von Rosty sagt: "Für eine möglichst breite Gesamtsicht sind Aufsichtsratsmitglieder, die in branchenfremden Unternehmen groß geworden sind, wünschenswert. Sie können wertvolle neue Impulse einbringen."
Die leicht geringere Anzahl von Neubesetzungen mit Frauen in Deutschland gegenüber einigen europäischen Ländern ist ein Zeichen dafür, dass die gesetzlichen Geschlechter-Quoten in den Aufsichtsräten fast aller deutschen börsennotierten Gesellschaften inzwischen weitgehend erreicht worden sind.
Zur Methodik:
In November 2023, Heidrick & Struggles fielded an online survey that garnered responses from 3,156 respondents. Of those, 2,320 respondents were CEOs and 836 were non-executive directors. Forty-one percent were in Europe; 38% in North America; 10% in Asia Pacific; 4% in both Latin America and the Middle East; and 2% in Africa. Respondents represented companies of all sizes; 23% reported annual revenue of US $1 billion or more. Companies ranged across all industries. In February 2024, Heidrick & Struggles fielded an online survey that received responses from 2,653 respondents. Of those, 1,927 respondents were CEOs and 726 nonexecutive directors. Thirty-seven percent were in Europe; 37% in North America; 9% in Asia Pacific; 4% in the Middle East; 3% in Latin America; and 1% in Africa (and 9% N/A). Respondents represented companies of all sizes and ranged across all industries.
Über Heidrick & Struggles
Heidrick & Struggles (NASDAQ: HSII) ist der Premiumanbieter in den Bereichen Executive Search, Führungskräfte- und Nachwuchsentwicklung und Managementberatung. Seit mehr als 60 Jahren setzt Heidrick & Struggles Maßstäbe in der Personalberatung und ermöglicht heute internationalen Topunternehmen als Partner für ganzheitliche Managementlösungen, ihre Welt zu verändern und zu gestalten. Für mehr Informationen über Heidrick & Struggles besuchen Sie bitte unsere Website:
www.heidrick.com
Ansprechpartner
Dr. Nicolas von Rosty
Managing Partner Deutschland
Büro München
+49 89 99811-0
nvonrosty@heidrick.com
Für Presseanfragen:
Dr. Klaus Westermeier Medienbüro
+49 172 843 3232
info@kwestermeier.de
Original-Content von: Heidrick & Struggles GmbH & Co. KG, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/32539/5885889
© 2024 news aktuell