STOCKHOLM (dpa-AFX) - Der finanziell angeschlagene Batteriehersteller Northvolt hat in Schweden offene Steuerforderungen in Höhe von umgerechnet mehr als 25 Millionen Euro beglichen. Das bestätigte ein Northvolt-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Darüber hinaus befindet sich Northvolt demnach in Gesprächen über die weitere Finanzierung.
Bei dem Batteriehersteller, der auch eine große Fabrik bei Heide in Schleswig-Holstein plant, läuft es in der schwedischen Heimat seit längerem nicht so wie erhofft. Zuletzt hatte das Unternehmen die Entlassung von schätzungsweise 1.600 Mitarbeitern in Schweden angekündigt und mehrere Expansionspläne im Land auf Eis gelegt.
Der Fokus soll nun auf die Großserienproduktion von Batteriezellen in der Fabrik Northvolt Ett in Skellefteå gelegt werden, der nach Konzernangaben ersten und einzigen Gigafabrik für Batteriezellen eines europäischen Unternehmens, die in Produktion gegangen ist.
Verhandlungen über Finanzierung
Schwedischen Medienberichten zufolge verhandelt die Northvolt mit Kreditgebern, Investoren und Kunden über die Finanzierung des Unternehmens. In welchem Stadium sich diese Verhandlungen befinden, ist unklar. Ein Northvolt-Sprecher in Schweden teilte der Nachrichtenagentur TT mit, dass man Fortschritte gemacht habe.
Die Steuern in Höhe von etwa 287 Millionen Kronen (25,3 Mio. Euro) waren am Montag fällig geworden. Schwedische Medien hatten von Schicksalstagen für das Unternehmen gesprochen. Konzernchef Peter Carlsson hatte dem schwedischen Rundfunksender SVT jedoch angekündigt, dass man die Steuern planmäßig bezahlen werde.
Bekenntnis zu Batteriefabrik bei Heide
Northvolts Deutschlandchef Christofer Haux hatte jüngst ein Bekenntnis zum Bau der Batteriefabrik in Schleswig-Holstein abgegeben. "Wir brauchen diese Fabrik in Heide", sagte er Anfang des Monats im Wirtschaftsausschuss des Landtags in Kiel, zu dem er per Video zugeschaltet war. Offen blieb jedoch, ob sich der Zeitplan für den Bau verzögert.
Northvolt will bei Heide Batteriezellen für bis zu eine Million Elektroautos pro Jahr bauen. Den Startschuss für den Bau des 4,5-Milliarden-Euro-Projekts hatten Ende März unter anderem Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gegeben./trs/DP/jha