10.10.2024 -
Die Autoren: Das Strategie-Team von DJE beobachtet und bewertet die Märkte laufend anhand der hauseigenen FMM-Methode nach fundamentalen, monetären und markttechnischen Kriterien.
Der September wurde seinem Ruf als saisonal schwächster Monat des Jahres nicht gerecht. Die internationalen Kapitalmärkte entwickelten sich positiv, vor allem in Hongkong und China, begünstigt durch die ankündigten Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung.
Eine Rezession in den USA oder auch eine Finanzmarktkrise erscheinen unwahrscheinlich. Daher bleiben wir kurz- und mittelfristig insgesamt positiv für die Märkte. Vor allem nach der US-Wahl könnten die Börsen erneut anziehen. Ein Szenario wie Mitte der 90er Jahre, also moderate US-Zinssenkungen bei Ausbleiben einer Rezession, ist weiterhin realistisch.
Die Inflationsentwicklung ist rückläufig und weitere Zinssenkungen werden kommen. Allerdings halten wir einige Markterwartungen im Hinblick auf die anstehenden Zinssenkungen für zu optimistisch. In Bezug auf mögliche Zinssenkungen im Jahr 2025 erscheint die strategische Unsicherheit der EZB größer als jene der Fed. Denkbar ist, dass die EZB im Jahr 2025 aufgrund der strukturellen Wachstumsprobleme im Euroraum mehr machen muss, was in der Folge auch den Euro drücken könnte. Größere US-Dollar-Absicherungen sind damit nicht notwendig.
Chancen, die wir sehen- Das strukturelle Potenzialwachstum bleibt in den USA vor allem gegenüber Europa höher: Der US-Aktienmarkt offeriert damit mittelfristig weiter die besseren Anlagechancen.
- Chancen sehen wir bei Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsmodell weitgehend konjunkturunabhängig ist und hohe Margen verspricht. Im Idealfall sollte zusätzlich ein gewisses Kostensenkungspotenzial vorhanden sein.
- Längerfristig gibt es wenig Gründe, warum sich Aktien nicht ähnlich wie in den zurückliegenden zehn Jahren entwickeln sollten.
- Der globale bzw. US-Bankensektor ist strukturell gut aufgestellt.
- Mit Blick auf die "glorreichen Sieben" und Unternehmen aus dem Bereich künstliche Intelligenz sehen wir aktuell keine überkaufte Situation. Die Marktführer von heute sollten auch die Marktführer morgen sein.
- Anleihen guter Emittenten vor allem im mittleren Laufzeitenbereich sind derzeit eine gute Anlagealternative.
- Gold ist heute der vom Markt gewählte Vertrauensanker und der konvertibelste aller Realwerte. Der Aufwärtstrend des Goldpreises sollte daher mittelfristig anhalten.
- Eine Rezession der US-Wirtschaft birgt Risiken, ist derzeit aber nicht unser Basisszenario.
- Die Zinssenkungserwartungen des Marktes erscheinen uns aktuell zu aggressiv.
- Anhaltende strukturelle Wachstumsprobleme in Europa und vor allem in Deutschland könnten belasten.
- In Deutschland gefährden hohe Energiekosten, hohe Löhne, immense Bürokratie und wenig Flexibilität die Wettbewerbsfähigkeit vieler Industriekonzerne. Zudem fehlt es an politischem Verständnis, dass Deutschland vor allem bei den Arbeitskosten gegensteuern muss.
- Global und geopolitisch geht für uns von China weiterhin das größte Risiko aus. Eine Wachstumsschwäche - trotz jüngster Stimulierung - der chinesischen Volkswirtschaft könnte auch die Inflation wieder beflügeln, wenn das Land aufgrund neuer Zölle nicht mehr günstig exportieren kann.
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