STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zu Buchmesse/Italien:
"Länder wie Ungarn und das Polen der PiS-Partei haben vorgemacht, dass neben dem Rechtssystem Kulturpolitik der zweite Hebel ist, eine liberale Demokratie aus den Angeln zu heben. Und nun Italien: die Partei von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, in deren Logo die Flamme des Duce weiterlodert, besetzt gerade die wichtigsten Kulturposten mit Gefolgsleuten. Kultur als Vorfeld ideologischer Mobilmachung. In Deutschland neigt man zur sentimentalen Verklärung des Landes, in dem die Zitronen blühen. Doch die Geschmacksrichtung dieser Früchte umschreibt gut die Stimmungslage eines beachtlichen Teils derer, die die italienische Literatur in Frankfurt repräsentieren werden. Sie sind sauer. Einige bekannte Namen wollten der offiziellen Delegation nicht mehr angehören, der vielleicht prominenteste von allen, der Mafia-Enthüllungsautor Roberto Saviano, wurde erst gar nicht eingeladen."/DP/jha