Berlin - Die Grünen lehnen den FDP-Vorstoß, den Herz-Kreislauf-Tod als Voraussetzung für die Organentnahme zu erlauben, ab. Sie halte die geltende gesetzliche Regelung zum Hirntod unter den aktuellen Bedingungen als Voraussetzung für eine Organspende für sinnvoll - "insbesondere in Bezug auf das Vertrauen der Bevölkerung", sagte die Grünen-Abgeordnete Kirsten Kappert-Gonther, amtierende Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, der "Welt".
Es sei zwar zu begrüßen, dass der fachliche Diskurs darüber weitergeführt werde, "ein Schnellschuss, der am Ende kontraproduktiv sein könnte, muss aber vermieden werden". Die Organspendezahlen könnten deutlich höher sein, wenn der erklärte Wille von Spendern in jedem Fall überhaupt umgesetzt würde, so die Grünen-Politikerin. "Wenn in allen Entnahmekrankenhäusern die Zahlen der realisierten Organspenden der erfolgreichsten Krankenhäuser erreicht würden, müssten viele Menschen nicht so lange auf eine Organspende warten."
Die Union hofft unterdessen auf eine weitere Debatte zum Thema. Es sei gut, dass die Diskussion, wie die Zahl der Organspenden erhöht werden kann, an Fahrt aufnehme, sagte gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU). Die Frage des Herz- oder Hirntodes zeige eindrücklich, wie ethisch und medizinisch herausfordernd die Debatte sei. "Eine Orientierungsdebatte im Bundestag könnte der würdige Rahmen sein, um über diese schwierigen Fragestellungen zu beraten", sagte Sorge.
Für die Linke sind bestehende Hürden im Spende-System zu hoch. "Die geringe Zahl der Organspenden in Deutschland ist in erster Linie auf strukturelle Probleme im Gesundheitssystem zurückzuführen", sagte Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Linke-Gruppe im Bundestag, der "Welt". Probleme seien "massiver" Personalmangel, unzureichende Ausbildung im Bereich der Transplantationsmedizin sowie mangelndes Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem, zudem zu geringe Aufklärung und fehlendes Wissen rund um das Thema Organspende.
"Bevor über Maßnahmen wie die Ausweitung der Todesdefinition nachgedacht wird", so Vogler, "müssen diese grundlegenden Probleme angegangen und gelöst werden. Erst wenn das Vertrauen gestärkt und die strukturellen Defizite behoben sind, kann über weiterführende Ansätze nachgedacht werden, um die Organspenden zu erhöhen."
Es sei zwar zu begrüßen, dass der fachliche Diskurs darüber weitergeführt werde, "ein Schnellschuss, der am Ende kontraproduktiv sein könnte, muss aber vermieden werden". Die Organspendezahlen könnten deutlich höher sein, wenn der erklärte Wille von Spendern in jedem Fall überhaupt umgesetzt würde, so die Grünen-Politikerin. "Wenn in allen Entnahmekrankenhäusern die Zahlen der realisierten Organspenden der erfolgreichsten Krankenhäuser erreicht würden, müssten viele Menschen nicht so lange auf eine Organspende warten."
Die Union hofft unterdessen auf eine weitere Debatte zum Thema. Es sei gut, dass die Diskussion, wie die Zahl der Organspenden erhöht werden kann, an Fahrt aufnehme, sagte gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU). Die Frage des Herz- oder Hirntodes zeige eindrücklich, wie ethisch und medizinisch herausfordernd die Debatte sei. "Eine Orientierungsdebatte im Bundestag könnte der würdige Rahmen sein, um über diese schwierigen Fragestellungen zu beraten", sagte Sorge.
Für die Linke sind bestehende Hürden im Spende-System zu hoch. "Die geringe Zahl der Organspenden in Deutschland ist in erster Linie auf strukturelle Probleme im Gesundheitssystem zurückzuführen", sagte Kathrin Vogler, gesundheitspolitische Sprecherin der Linke-Gruppe im Bundestag, der "Welt". Probleme seien "massiver" Personalmangel, unzureichende Ausbildung im Bereich der Transplantationsmedizin sowie mangelndes Vertrauen der Bevölkerung in das Gesundheitssystem, zudem zu geringe Aufklärung und fehlendes Wissen rund um das Thema Organspende.
"Bevor über Maßnahmen wie die Ausweitung der Todesdefinition nachgedacht wird", so Vogler, "müssen diese grundlegenden Probleme angegangen und gelöst werden. Erst wenn das Vertrauen gestärkt und die strukturellen Defizite behoben sind, kann über weiterführende Ansätze nachgedacht werden, um die Organspenden zu erhöhen."
© 2024 dts Nachrichtenagentur