FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach zwei Rekordtagen in Folge hat der Dax am Mittwoch moderat nachgegeben. Trotz schwacher US-Börsen am Vortag und enttäuschender Quartalsberichte europäischer Konzerne hielt sich der deutsche Leitindex letztlich aber wacker. Am Nachmittag verlor er 0,16 Prozent auf 19.455 Punkte.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen stieg zugleich um 0,28 Prozent auf 27.010 Zähler. Der EuroStoxx 50 büßte dagegen 0,62 Prozent ein. Den Leitindex der Eurozone belasteten vor allem die Gewinnwarnung des Chipbranchen-Ausrüsters ASML und schwache Umsatzzahlen sowie ein vorsichtiger Ausblick des Luxuskonzerns LVMH .
"Der Dax pausiert", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets und auch Analyst Martin Utschneider von Finanzethos sieht einen nach wie vor intakten Aufwärtstrend und resümierte: "Der Dax atmet durch, fällt aber nicht ab."
Für Thomas Altmann, Portfolio-Manager von QC Partners, stellt sich indes die Frage: "Macht die Rally nur eine Pause oder ist sie zu Ende?" Historisch gesehen, so argumentiert er, habe der deutsche Leitindex mehr als die Hälfte seiner Rekordhochs in ersten Halbjahren erzielt und die aktuell bisher ähnliche Tendenz passe gut in dieses Bild. Das aber würde dann für eine nachhaltige Fortsetzung der Rally nicht sehr optimistisch stimmen.
Am Vortag hatte das deutsche Börsenbarometer mit 19.633 Zählern erneut eine Bestmarke erreicht, anschließend aber an Schwung verloren und knapp im Minus geschlossen.
Bevor am Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) über die Leitzinsen entscheidet und diese wohl etwas weiter lockern dürfte, stand hierzulande zunächst einmal der Quartalsbericht von Adidas im Blick.
Zwar enttäuschte der Sportartikelhersteller nicht, sondern erhöhte nach einem besser als erwartet ausgefallenen Jahresviertel seine Prognosen für 2024 erneut. Dem Papier half das nach einem zuletzt guten Lauf dennoch nichts. Es gab als schwächster Dax-Werte 3,7 Prozent ab. Die Puma-Aktie dagegen, der von einigen Analysten Nachholbedarf attestiert wird, stieg unterdessen im MDax um 3,8 Prozent.
Die Vorzugsaktie von Sartorius nahm mit minus 3,6 Prozent den vorletzten Platz im Leitindex ein. Der Pharma- und Laborzulieferer, der am Donnerstag über sein abgelaufenes Quartal berichten wird, geriet nach der kassierten Prognose des Branchenkollegen Tecan unter Druck. Beim Schweizer Laborausrüster war der erwartete Auftragsanstieg ausgeblieben, was mit einem schwierigen Marktumfeld, besonders in China, begründet wurde.
Am Ende des SDax, dem Index der kleineren Werte, büßten Drägerwerk 2,2 Prozent ein. Der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern gab rückläufige Umsätze und Ergebnisse im dritten Quartal bekannt, bekräftigte aber seine Jahresziele.
Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,0899 US-Dollar gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstag auf 1,0903 (Montag: 1,0915) Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,21 Prozent am Vortag auf 2,18 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,18 Prozent auf 126,58 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,28 Prozent auf 134,12 Punkte./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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