New York (www.anleihencheck.de) - Wir erwarten, dass die EZB ihren datenzentrierten Ansatz beibehält, so Patrick Barbe, Head of European Investment Grade Fixed Income bei Neuberger Berman, in seinem Marktkommentar. Dennoch dürfte Christine Lagarde den Ausblick der Zentralbank für die Inflation aktualisieren, da bei der Sitzung im September der Ausverkauf der Energiepreise noch nicht berücksichtigt worden sei. Zwar bleibe Deutschland weiterhin ein Sorgenkind, allerdings spiegele der Anleihemarkt die Herausforderungen der deutschen Wirtschaft aktuell nicht wider. Die Leitzinsen der EZB würden das Renditeniveau der kurz- bis mittelfristigen Anleihen bestimmen und die deutschen Renditen höher drücken als ein Blick auf die Fundamentaldaten rechtfertigen würde. Tatsächlich bestehe das Mandat der Zentralbank darin, die Inflation zu bekämpfen. Darauf würden sich die Bundesbanker auch aktuell noch konzentrieren: Die Kerninflation sei zwar von ihrem Höchststand von 5,7 Prozent in 2023 mittlerweile auf 2,7 Prozent im vergangenen Monat gesunken. Damit liege sie allerdings immer noch über dem Ziel der EZB. Es sei wahrscheinlich, dass die EZB bei der Senkung ihres Leitzinses im Juli die wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland bereits berücksichtigt habe. Insofern dürften die nächsten Zinssenkungen vor dem Hintergrund einer neutralen Geldpolitik durch die ausbleibende Erholung der Industrie im wichtigsten Land der Eurozone durchaus gerechtfertigt sein. ...Den vollständigen Artikel lesen ...
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