DJ MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Berichtssaison verstimmt in Europa
FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Aktienmärkten ging es zur Wochenmitte nach unten. Nach schwachen ASML-Zahlen vom Vorabend drückte auch ein enttäuschender Quartalsbericht von LVMH auf die Stimmung für den Sektor der Luxusgüter-Hersteller. Dies lässt die Anleger vorsichtiger auf die gerade beginnende Berichtssaison für das dritte Quartal blicken. QC Partners sprach von "ersten großen Enttäuschungen".
Der DAX verlor 0,3 Prozent auf 19.433 Punkte. Nachdem der Index am Vortag noch auf ein neues Allzeithoch geklettert war, legte er eine Verschnaufpause ein. Für den Euro-Stoxx-50 ging es, auch wegen der Schwäche im Luxusgüter-Sektor, um 0,8 Prozent auf 4.909 Punkte nach unten. Am Devisenmarkt blieb der Euro mit 1,0872 Dollar unter der Marke von 1,0900.
Schwache LVMH-Aktien belasten gesamten Sektor
Unter den Erwartungen ausgefallene Quartalszahlen von LVMH (-3,7%) belasteten nicht nur die Aktie selbst, sondern den gesamten Luxusgütersektor. Der Umsatz des Konzerns sank im dritten Quartal im Jahresvergleich organisch um 3 Prozent auf 19,08 Milliarden Euro. Analysten hatten dagegen einen Umsatz von 19,94 Milliarden Euro prognostiziert und ein organisches Wachstum von 0,9 Prozent. Hoffnungen auf eine Erholung seien verfrüht gewesen, heißt es bei RBC Capital Markets. Es bestehe nur eine begrenzte Klarheit, ob es in China zu einer Bodenbildung kommt und sich in den USA und Europa die Nachfrage wieder beschleunigt.
Dem negativen Sektor-Umfeld konnten sich Adidas (-6,3%) nicht entziehen, obwohl der Sportartikelhersteller am Vorabend seine Prognose angehoben hatte. Hier wurde an der Börse bemängelt, dass die Prognose nun dort liege, wo der Konsens der Analysten sie im Vorfeld bereits sah - und damit keine positive Überraschung lieferte. Die Analysten der Deutschen Bank stellten heraus, dass die Betriebskosten im Vergleich zu einem stabilen ersten Halbjahr im dritten Quartal um rund 5 Prozent gestiegen sind.
Die Senkung der Erwartungen von ASML (-5,1%) für das nächste Jahr bedeutet nach Einschätzung der Analysten bei Citi, dass die Entwicklung des Unternehmens von 2025 bis 2026 und darüber hinaus nun entscheidend für die Aktie ist. Der Konzern erwarte im nächsten Jahr einen Umsatz zwischen 30 und 35 Milliarden Euro. Zuvor habe die Prognose bei bis zu 40 Milliarden Euro gelegen. Noch im September habe ASML bekräftigt, dass das untere Ende seiner Umsatzprognose für 2025 trotz negativer Nachrichten im Laufe des Sommers konservativ sei. Damals seien bereits Kürzungen der Ausgabenpläne durch den wichtigen Kunden Intel berücksichtigt gewesen, so Citi.
Eine Prognosesenkung des schweizerischen Labortechnikherstellers Tecan ließ dessen Aktie um 14,5 Prozent abstürzen. Nach einer ersten Senkung der Prognose bei den Ergebnissen für das erste Halbjahr 2024 reduzierte Tecan nun erneut die Umsatz- und EBITDA-Margenprognose für das Geschäftsjahr 2024. Das Segment Life Science erlebt dem Unternehmen zufolge eine andauernde Nachfrageschwäche in China, wo Kunden ihre Bestellungen weiter verzögerten. Darüber hinaus verzögerten auch biopharmazeutisch orientierte Kunden weiter Projekte, mit negativen Auswirkungen auf das Life-Science-Segment von Tecan. Im Gefolge verloren die Aktien des Wettbewerbers Sartorius 4,0 Prozent.
Die Entwicklung von Just Eat Takeaway (-8,8%) ist nach Einschätzung von ING-Analyst Marc Hesselink ordentlich, die Märkte wollten aber Wachstum sehen, um auf kurze Sicht enthusiastischer zu werden. Das Unternehmen sehe zwar eine gute Entwicklung bei der Gewinnung von Kunden und Lieferanten, aber angesichts des schwachen konjunkturellen Umfelds spiegele sich dies nicht in den Bestellzahlen wider.
Nach dem Kursrutsch am Vortag ging es für die Aktie von Nagarro nun um 17,5 Prozent nach oben. Der IT-Dienstleister bestätigte Gespräche über ein mögliches Übernahmeangebot. Wie das Unternehmen mitteilte, spricht es im Zuge der Evaluierung strategischer Option "mit bestimmten Interessenten" darüber, Nagarro von der Börse zu nehmen. Zu den Optionen zähle auch ein öffentliches Übernahmeangebot.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.908,71 -38,02 -0,8% +8,6% Stoxx-50 4.430,98 -17,39 -0,4% +8,3% Stoxx-600 519,60 -0,97 -0,2% +8,5% XETRA-DAX 19.432,81 -53,38 -0,3% +16,0% FTSE-100 London 8.329,07 +79,79 +1,0% +6,7% CAC-40 Paris 7.492,00 -29,97 -0,4% -0,7% AEX Amsterdam 892,74 -6,68 -0,7% +13,5% ATHEX-20 Athen 3.479,91 +22,04 +0,6% +11,4% BEL-20 Bruessel 4.306,63 -9,06 -0,2% +16,2% BUX Budapest 75.170,39 +433,84 +0,6% +24,0% OMXH-25 Helsinki 4.585,85 -22,14 -0,5% +3,0% ISE NAT. 30 Istanbul 10.018,84 +107,64 +1,1% +24,9% OMXC-20 Kopenhagen 2.506,77 -1,91 -0,1% +9,8% PSI 20 Lissabon 6.697,52 +52,40 +0,8% +5,5% IBEX-35 Madrid 11.996,70 +66,50 +0,6% +18,8% FTSE-MIB Mailand 34.660,00 +81,55 +0,2% +13,9% OBX Oslo 1.352,05 +4,45 +0,3% +13,3% PX Prag 1.612,52 +3,95 +0,2% +14,0% OMXS-30 Stockholm 2.580,09 +3,03 +0,1% +7,6% WIG-20 Warschau 2.341,00 +18,32 +0,8% -0,1% ATX Wien 3.613,32 +23,38 +0,7% +4,0% SMI Zuerich 12.193,07 -25,78 -0,2% +9,5% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:35 Uhr Di, 17:05 Uhr % YTD EUR/USD 1,0872 -0,2% 1,0889 1,0902 -1,6% EUR/JPY 162,78 +0,2% 162,56 162,74 +4,6% EUR/CHF 0,9395 +0,0% 0,9392 0,9396 +1,3% EUR/GBP 0,8364 +0,4% 0,8328 0,8327 -3,6% USD/JPY 149,73 +0,3% 149,29 149,28 +6,3% GBP/USD 1,2998 -0,6% 1,3076 1,3092 +2,2% USD/CNH (Offshore) 7,1363 +0,0% 7,1285 7,1337 +0,2% Bitcoin BTC/USD 67.887,05 +2,2% 67.160,95 65.297,30 +55,9% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,41 70,58 -0,2% -0,17 -0,3% Brent/ICE 74,03 74,25 -0,3% -0,22 -1,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,45 40,13 -1,7% -0,68 +9,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.667,85 2.662,66 +0,2% +5,20 +29,4% Silber (Spot) 31,60 31,51 +0,3% +0,09 +32,9% Platin (Spot) 992,26 989,00 +0,3% +3,26 +0,0% Kupfer-Future 4,35 4,34 +0,3% +0,01 +10,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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October 16, 2024 12:13 ET (16:13 GMT)
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