Kapitalmarkt-Standpunkt von Kai Jordan, Vorstand der mwb Wertpapierhandelsbank AG:
"Die Ampel sieht alt aus" kommentierte Spiegel-Online vor ein paar Tagen. Damit meinte man nicht die durchwachsene Performance der Koalition, sondern den gleich massenweisen Exodus von Politikern jüngeren Alters. "Eine 30-Jährige gibt den Parteivorsitz bei den Grünen ab, ein 35-Jähriger will nicht länger SPD-Generalsekretär sein. Es wirkt fast, als ob die mangelnde Innovationsfähigkeit des Landes sich auch im politischen Toppersonal spiegelt."
Der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz weinte sich dann in seltener Offenheit in einem Interview über das unbarmherzige Politbusiness aus. "Politik ist schwer erträglich geworden". Daran sei eben u.a. auch die Digitalisierung Schuld, die eine 24/7 Verfügbarkeit erforderlich mache.
Nun denken wir, dass es eben aber auch daran liegt, dass der größte Teil der Kaste eben auch jeder Sau hinterherläuft, die irgendjemand - seien es Medien oder der politische Gegner - durchs Dorf treibt. Und so eben auch den Fokus für das Wesentliche verliert. Wir wünschen uns eigentlich Politiker, die nicht durch den Dauerwahlkampf hecheln, sondern klare Standpunkte vertreten. Standpunkte für die sie sich auch abwählen lassen. Denn feste Standpunkte erfordern eine belastbare Argumentationskette und daher auch Sachkenntnis. Diese Sachkenntnis ist erforderlich, wenn man einen "Laden" mit mehr als 83 Millionen Menschen erfolgreich schmeißen will.
Aber was bekommen wir? Immer weiter zunehmenden Populismus und Fehlleistungen. Egal ob die Regierung Merkel die Laufzeit uralter Atommeiler erst verlängerte u. a., um den aus den lange abgeschriebenen Öfen resultierenden Überprofit heimlich über eine Brennelementesteuer hälftig wieder abzuschöpfen. Dann kam am 11. März 2011 ...
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