PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Freitag leicht zugelegt. Exportorientierte Sektoren mit Bezug zu China waren gefragt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg am Mittag um 0,65 Prozent auf 4.979,35 Punkte. Außerhalb der Eurozone legte der Schweizer SMI um 0,11 Prozent auf 12.317,72 Punkte zu. Der britische FTSE 100 gab unterdessen mit 0,19 Prozent auf 8.369,53 Punkte leicht nach.
Neben den Vorgaben der Wall Street profitierten die Märkte auch von Konjunkturdaten aus China. Das Wirtschaftswachstum des Landes hatte sich im dritten Quartal zwar weiter abgekühlt, jedoch nicht so stark, wie erwartet worden war. Die Volkswirte der Deutschen Bank werteten die Daten als günstig. Die Nachfrage nach Autos und Haushaltsgeräten habe von den erweiterten staatlichen Kaufanreizen profitiert. Das Wirtschaftswachstum im vierten Quartal könnte im Jahresvergleich fünf Prozent erreichen - mit Spielraum nach oben, sollten in den kommenden Wochen zusätzliche Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft erfolgen.
Von diesen Vorgaben profitierten Rohstoff-, Auto- und Luxuswerte, die allesamt mehr oder minder stark von der Nachfrage aus China abhängen. So gewannen etwa Kering fünf Prozent und LVMH drei Prozent. Enttäuschende Zahlen von EssilorLuxottica belasteten nur anfänglich. Der Brillenkonzern hatte den Umsatz im Sommer nicht so stark gesteigert, wie am Markt erhofft worden war. Die Aktie tendierte zuletzt kaum verändert.
Auch Aktien von Volvo drehten im Handelsverlauf ins Plus. Der schwedische Nutzfahrzeughersteller hatte im dritten Quartal wegen der schwachen Wirtschaftslage deutlich weniger Geschäft gemacht. Allerdings seien die Aussichten für das Kerngeschäft 2025 und 2026 robust, merkten die Analysten von RBC an.
Technologiewerte waren ebenfalls gefragt. "Nach dem Schock des niederländischen Chipanlagenbauers ASML und der Wiedergutmachung durch TSMC aus Taiwan konnte mit Netflix nun auch das erste große Technologieunternehmen in den USA die Anleger mit Zahlen und Ausblick überzeugen", stellte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets fest. ASML legten um drei Prozent zu und setzten damit die Erholung nach dem Kurseinbruch Ende September fort./mf/jha/
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