Berlin (ots) -
Austritte bringen die Linke zur Implosion
Schon lange schwelte in der Berliner Linkspartei ein sehr grundsätzlicher Konflikt: Sollte man möglichst radikal sein und sich verbünden mit den vielen linken Gruppierungen auf den Straßen? Oder wäre es erfolgversprechender, anstatt auf scharfe Parolen auf pragmatische Politik im Sinne der eigenen Klientel zu setzen und dafür auch Kompromisse einzugehen?
Im Landesverband stand stets eine Mehrheit für die zweite Option. Die Berliner Regierungslinke war mit diesem Kurs sehr erfolgreich, regierte lange mit und konnte den anderswo längst erfolgten Absturz deutlich bremsen.
Aber der Streit über den Umgang mit dem linken Antisemitismus, der auf Berlins Straßen und in den Universitäten lautstark vorgetragen wird, hat die Berliner Linke nun zur Implosion gebracht. Nichts anderes bedeutet der Austritt des beliebten Ex-Kultursenators Klaus Lederer und seiner vier prominenten und allesamt noch politisch aktiven Mitstreiter.Hinzu kommt, dass die Bundestagsveteraninnen Petra Pau und Gesine Lötzsch aufhören. Ohne sie mutieren die Linken zu einer Apo-Bewegung, die durch die neue Konkurrenz des Bündnisses Sahra Wagenknecht weiter geschwächt wird.
Auch wenn einige letzte Pragmatiker noch an Bord geblieben sind, kann die langjährige Regierungspartei jetzt nur noch Krawallopposition machen. Das scheint vielen in der Partei ganz recht zu sein. Vielleicht gelingt es sogar, wütende Systemkritiker einzusammeln. Aber als politische Gestaltungsmacht ist die Linke damit auch in Berlin Geschichte. Eine Mehrheit links von der CDU wird so deutlich unwahrscheinlicher.
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Schon lange schwelte in der Berliner Linkspartei ein sehr grundsätzlicher Konflikt: Sollte man möglichst radikal sein und sich verbünden mit den vielen linken Gruppierungen auf den Straßen? Oder wäre es erfolgversprechender, anstatt auf scharfe Parolen auf pragmatische Politik im Sinne der eigenen Klientel zu setzen und dafür auch Kompromisse einzugehen?
Im Landesverband stand stets eine Mehrheit für die zweite Option. Die Berliner Regierungslinke war mit diesem Kurs sehr erfolgreich, regierte lange mit und konnte den anderswo längst erfolgten Absturz deutlich bremsen.
Aber der Streit über den Umgang mit dem linken Antisemitismus, der auf Berlins Straßen und in den Universitäten lautstark vorgetragen wird, hat die Berliner Linke nun zur Implosion gebracht. Nichts anderes bedeutet der Austritt des beliebten Ex-Kultursenators Klaus Lederer und seiner vier prominenten und allesamt noch politisch aktiven Mitstreiter.Hinzu kommt, dass die Bundestagsveteraninnen Petra Pau und Gesine Lötzsch aufhören. Ohne sie mutieren die Linken zu einer Apo-Bewegung, die durch die neue Konkurrenz des Bündnisses Sahra Wagenknecht weiter geschwächt wird.
Auch wenn einige letzte Pragmatiker noch an Bord geblieben sind, kann die langjährige Regierungspartei jetzt nur noch Krawallopposition machen. Das scheint vielen in der Partei ganz recht zu sein. Vielleicht gelingt es sogar, wütende Systemkritiker einzusammeln. Aber als politische Gestaltungsmacht ist die Linke damit auch in Berlin Geschichte. Eine Mehrheit links von der CDU wird so deutlich unwahrscheinlicher.
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