Berlin (ots) -
Deutschland ist das Land mit der weltweit größten Medienvielfalt. Diese wird nach dem Beschluss der Ministerpräsidenten nun ein Stück kleiner. Die umfassendste Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seit Jahrzehnten schreibt den Sendern nicht nur vor zu sparen. Es wird festgeschrieben, dass die Zahl der Radiosender von 70 auf 53 verkleinert wird, und die der Fernsehspartensender deutlich sinkt.
Der Ansatz ist richtig. Die Öffentlich-Rechtlichen müssen verantwortungsvoll mit dem Geld der Gebührenzahler umgehen. Das ist doppelt problematisch: Zum einen, weil die Akzeptanz der Sender davon abhängt, dass die Menschen ihre monatlich 18,36 Euro sinnvoll eingesetzt sehen. Zum anderen, weil die Anstalten in Konkurrenz zu privat finanzierten TV-Sendern und Zeitungen stehen, die keine Gebühren bekommen. Zuletzt wurde in den Sendern zwar versucht zu sparen. Doch die Ausgaben stiegen. Jetzt haben sich die CDU-geführten Bundesländer durchgesetzt. Es ist ein Befreiungsschlag mit der Axt. Ob dadurch etwas Unverzichtbares entfällt? Wohl kaum. Jede ARD-Anstalt darf weiter mehrere Radiosender betreiben, Kulturbegeisterte werden ein Programm bekommen, Kinder und Jugendliche auch. Nur eben etwas weniger.
Ein Kernproblem lösen die Ministerpräsidenten nicht. Die Nutzungsgewohnheiten haben sich längst geändert. Wer schaut denn noch schlechte deutsche TV-Serien, wenn die Qualität auf Netflix so viel besser ist? Der Medienwandel hat viele Ursachen. Wir Journalisten müssen viel mehr über das richtige Angebot reden. Das betrifft den öffentlich-rechtlichen Rundfunk genauso wie die Privaten. Wir müssen uns im Leben der Menschen wieder unverzichtbarer machen.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/53614/5895444
Deutschland ist das Land mit der weltweit größten Medienvielfalt. Diese wird nach dem Beschluss der Ministerpräsidenten nun ein Stück kleiner. Die umfassendste Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seit Jahrzehnten schreibt den Sendern nicht nur vor zu sparen. Es wird festgeschrieben, dass die Zahl der Radiosender von 70 auf 53 verkleinert wird, und die der Fernsehspartensender deutlich sinkt.
Der Ansatz ist richtig. Die Öffentlich-Rechtlichen müssen verantwortungsvoll mit dem Geld der Gebührenzahler umgehen. Das ist doppelt problematisch: Zum einen, weil die Akzeptanz der Sender davon abhängt, dass die Menschen ihre monatlich 18,36 Euro sinnvoll eingesetzt sehen. Zum anderen, weil die Anstalten in Konkurrenz zu privat finanzierten TV-Sendern und Zeitungen stehen, die keine Gebühren bekommen. Zuletzt wurde in den Sendern zwar versucht zu sparen. Doch die Ausgaben stiegen. Jetzt haben sich die CDU-geführten Bundesländer durchgesetzt. Es ist ein Befreiungsschlag mit der Axt. Ob dadurch etwas Unverzichtbares entfällt? Wohl kaum. Jede ARD-Anstalt darf weiter mehrere Radiosender betreiben, Kulturbegeisterte werden ein Programm bekommen, Kinder und Jugendliche auch. Nur eben etwas weniger.
Ein Kernproblem lösen die Ministerpräsidenten nicht. Die Nutzungsgewohnheiten haben sich längst geändert. Wer schaut denn noch schlechte deutsche TV-Serien, wenn die Qualität auf Netflix so viel besser ist? Der Medienwandel hat viele Ursachen. Wir Journalisten müssen viel mehr über das richtige Angebot reden. Das betrifft den öffentlich-rechtlichen Rundfunk genauso wie die Privaten. Wir müssen uns im Leben der Menschen wieder unverzichtbarer machen.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Originalmeldung: https://www.presseportal.de/pm/53614/5895444
© 2024 news aktuell