© Foto: Symbolbild
Die Evotec-Aktie gibt gerade ordentlich Gas: Nach einem tiefen Fall von 70 % seit Jahresbeginn hat das Unternehmen nun durch eine Partnerschaft mit dem Pharmariesen Bristol Myers Squibb einen echten Volltreffer gelandet. Knapp 50 Millionen US-Dollar spült der neue Deal in die Kassen und hat den Kurs sofort ordentlich nach oben katapultiert. Doch wie nachhaltig ist dieser Anstieg? Soll man jetzt einsteigen, halten oder gar verkaufen? Ein genauer Blick auf die aktuelle Entwicklung, die Charttechnik und die Zukunftspläne von Evotec könnte helfen, den nächsten Schritt zu entscheiden.
Ein Deal, der aufhorchen lässt - was steckt hinter der Partnerschaft?
Evotec hat sich mit seiner Technologie schon länger im Biotech-Bereich einen Namen gemacht und arbeitet seit 2018 eng mit Bristol Myers Squibb (BMS) zusammen. Die beiden Unternehmen konzentrieren sich in ihrer Kooperation auf sogenannte "Molecular Glue Degraders", eine neuartige Technik, die gezielt krankheitsauslösende Proteine abbaut. Dieser Ansatz bietet Chancen in der Behandlung von Krankheiten, die bisher schwer zu therapieren waren. Durch die Fortschritte in diesem Bereich hat Evotec nun eine Zahlung von 50 Millionen US-Dollar erhalten - eine ordentliche Summe, die bei den Anlegern für Begeisterung sorgt.
Die Börse feiert diesen Deal und hat die Aktie in kürzester Zeit nach oben geschossen. Für Evotec ist das nicht nur ein finanzieller Schub, sondern auch eine Bestätigung, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist. Schließlich zeigt der Deal, dass Big Player wie Bristol Myers Squibb die Innovationskraft von Evotec ernst nehmen und das Potenzial ihrer Produkte schätzen. Die Frage, die sich jetzt stellt: Wie geht es weiter? Bekommt die Aktie durch diesen Erfolg nachhaltig Rückenwind oder bleibt der Kursanstieg eine kurzfristige Erleichterung?
Die spannende Charttechnik - bleibt die Erholung stabil?
Wenden wir uns jetzt der technischen Seite der Evotec-Aktie zu: Der Kurs hat sich in den letzten Tagen spürbar erholt und an der Börse für Aufmerksamkeit gesorgt. Nach dem Kursrutsch auf ein Mehrjahrestief und einer anschließenden Erholung ist die Aktie momentan wieder bei 6,48 Euro und hat damit wichtige charttechnische Widerstände hinter sich gelassen. Die 50-Tage-Linie wurde übertroffen, was vielen Anlegern Mut macht. Gleichzeitig ist bis zu dem oberen Bollinger-Band jede Menge Luft - ein weiteres gutes Zeichen, dass die Aktie sich stabilisiert und zu einem fulminanten Rebound ansetzen könnte.
Trotzdem: Bei der Marke um die 6,60 Euro wird es nun spannend. Hier sitzt ein Widerstand, der vorerst ein kleines Hindernis darstellen könnte. Die nächsten Ziele lägen dann bei etwa 6,90 Euro, und sollte die Aktie auch diese Hürde nehmen, könnte sich das Ganze zu einer echten Rally entwickeln. Hier lägen die Kursziele im zweistelligen Bereich. Nach oben hin wäre sogar ein Anstieg bis auf 14,50 Euro denkbar. Dort begann der letzte Ausverkauf der Aktie.
Aufpassen muss man allerdings auch bei möglichen Rücksetzern unter die 6-Euro-Marke, denn hier verlief zuletzt eine starke Unterstützung, die das Papier mehrfach aufgefangen hat. Das zeigt: Die Charttechnik ist vielversprechend, birgt aber auch unter 6 Euro deutliche Risiken und ein weiteres Abrutschen auf neue Mehrjahrestiefs.
Evotecs Zukunft im Blick - warum ein Einstieg jetzt spannend sein könnte
Das Jahr lief für Evotec bis hierher alles andere als rund: Mit schlechten Umsatzzahlen und steigenden Kosten musste das Unternehmen seine Prognosen im Sommer nach unten korrigieren. Die Aktie fiel, und Shortseller stürzten sich auf das Papier. Doch jetzt zeichnet sich eine Wende ab: Die Partnerschaft mit BMS bringt nicht nur bares Geld, sondern auch Zuversicht in Evotecs Strategie und könnte dafür sorgen, dass sich Shortseller nach und nach zurückziehen. Schon jetzt zeigt sich, dass einige große Short-Positionen in den letzten Wochen reduziert wurden - für Anleger ein Zeichen, dass hier Luft nach oben besteht.
Auf der operativen Seite sieht es für Evotec gar nicht so düster aus, wie die bisherigen Kursverluste vermuten lassen. Mit einer Pipeline von über 140 Wirkstoffkandidaten und innovativen Technologien - darunter PanOmics und iPSCs - hat das Unternehmen einiges an Wert zu bieten. Sollten sich die Fortschritte in neuen Partnerschaften niederschlagen und die kommende Quartalsbilanz positiv überraschen, könnten bald wieder zweistellige Notierungen ins Blickfeld rücken. Vor allem der neue CEO, Dr. Christian Wojczewski, könnte mit einem optimistischen Ausblick für neuen Schwung sorgen. Diese Faktoren zusammengenommen lassen für Evotec ein langfristiges Potenzial erkennen, das es jetzt auszuschöpfen gilt.
Rebound-Kauf oder lieber warten?
Der erweiterte Deal mit Bristol Myers Squibb gibt Evotec ordentlich Schub. Die Aktie hat technisch eine interessante Zone erreicht, und auch das fundamentale Potenzial ist nicht zu unterschätzen: Die Pipeline ist gut gefüllt, und die technologische Basis ist zukunftsweisend. Wer etwas Risikobereitschaft mitbringt, könnte hier einen spannenden Rebound-Trade finden. Wer langfristig plant, könnte jetzt ebenfalls interessante Einstiegsmöglichkeiten sehen, denn es scheint, dass Evotec nun endlich zurück auf den Wachstumsweg findet. Ein möglicher Stopp wäre recht eng bei knapp unter 6 Euro zu platzieren.
Autor: Felix Goldbach, FinanzNachrichten-Redaktion
Haftungsausschluss/Disclaimer
Die hier angebotenen Artikel dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind weder explizit noch implizit als Zusicherung einer bestimmten Kursentwicklung der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren birgt Risiken, die zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals und - je nach Art des Investments - sogar zu darüber hinausgehenden Verpflichtungen, bspw. Nachschusspflichten, führen können. Die Informationen ersetzen keine auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete fachkundige Anlageberatung. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden wird weder ausdrücklich noch stillschweigend übernommen.
Finanznachrichten.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinerlei Einfluss. Finanznachrichten.de hat bis zur Veröffentlichung der Artikel keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand der Artikel. Die Veröffentlichungen erfolgen durch externe Autoren bzw. Datenlieferanten. Infolgedessen können die Inhalte der Artikel auch nicht von Anlageinteressen von Finanznachrichten.de und/oder seinen Mitarbeitern oder Organen bestimmt sein.