NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen werden am Donnerstag schwächer erwartet. Ein Tag vor den wichtigen Arbeitsmarktdaten und den am Dienstag anstehenden US-Präsidentschaftswahlen herrscht Vorsicht. Daran ändern auch die nach wie vor hohen Quartalsgewinne der US-Techgiganten nichts. Vielmehr dürften Microsoft und Meta die Nasdaq-Börsen herunterziehen.
Weitgehend wie erwartet ausgefallene Konjunkturdaten dürften ebenfalls keine richtungsweisenden Impulse liefern. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sanken erneut deutlich und stützen die These eines robusten US-Arbeitsmarktes. Die Daten zu den privaten Einkommen im September stiegen im Vergleich zum Vormonat wie erwartet, während die Konsumausgaben etwas über den Erwartungen lagen.
Rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones Industrial 0,4 Prozent tiefer auf 41.995 Punkte. Der Nasdaq 100 dürfte laut IG mit einem Verlust von 0,7 Prozent auf 20.250 Punkte noch etwas tiefer starten.
Anders als früher reichten die hohen Gewinne der größten Technologieunternehmen in den USA inzwischen nicht aus, um die Börsen weiter hochzutreiben, kommentierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC-Partners. Stattdessen dienten sie nun dazu, die hohen Bewertungen zu senken. Auch Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege von Robomarkets spricht vom "Haar in der Suppe", das Anleger und Analysten jetzt suchten und auch fänden, um die insgesamt starken Zahlen von Microsoft und Meta zu zerreden. "Dass beide in Sachen KI weiterhin gut unterwegs sind, ist plötzlich kein Kaufargument mehr."
So büßten Microsoft vorbörslich etwas mehr als 3 Prozent ein und Meta 1,5 Prozent. Zwar kommt der Software-Konzern bei der Nachfrage nach Produkten rund um Künstliche Intelligenz (KI) kaum mehr hinterher, wie Finanzchefin Amy Hood zur Vorlage der Zahlen zum ersten Geschäftsquartal 2024/25 sagte, doch das starke Wachstum hilft dieses Mal dem Aktienkurs wohl nicht weiter.
Laut Jefferies-Analyst Brent Thill ist die Prognose von Microsoft für das zweite Quartal hinter der Konsensschätzung zurückgeblieben. Zur Facebook- und Instagram-Mutter Meta schrieb Thill: Der Internetkonzern habe mit seinem Umsatzwachstum und der operativen Profitabilität beeindruckt. Der Fokus aber habe sich bereits auf die Investitionen im Jahr 2025 verlagert - und die sollen nach den Worten des Meta-Managements weiter steigen.
Ebenfalls nicht überzeugen konnte der Technologie-Konzern Uber mit seinem Zahlenwerk und den Aussagen zum vierten Quartal. Die Aktie des Online-Vermittlers für Fahrdienstleistungen büßte vorbörslich rund 10 Prozent ein.
Um etwas mehr als 23 Prozent ging es vor dem Börsenstart für Estee Lauder abwärts, nachdem der Kosmetikkonzern wegen des schwachen China-Geschäfts seine Jahresziele kassierte und die Dividende senken will.
Auch der einstige Dax -Konzern Linde senkte sein Ergebnisziel für 2024 und sieht das bereinigte Schlussquartalsergebnis je Aktie unter den Markterwartungen. Das brachte die Papiere des weltgrößten Industriegasherstellers vorbörslich mit rund 5 Prozent unter Druck.
Seine Prognosespanne engte nach einem schwachen Quartal auch der Pharmakonzern Merck & Co ein, dessen Papiere um 2 Prozent sanken.
Nach Handelsschluss geht es mit weiteren Tech-Giganten aus der Reihe der sogenannten Glorreichen Sieben weiter, denn dann werden Amazon, Apple und Intel mit ihren Quartalszahlen und Aussagen zum restlichen Jahr erwartet./ck/jha/
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