Starken Zahlen der US-Big-Techs innerhalb der laufenden Berichtssaison stehen steigende Renditen am Anleihemarkt gegenüber und aktuell können diesen Kampf die Bären für sich entscheiden. Der Technologieindex Nasdaq verliert mehr als zwei Prozent, obwohl Meta und Microsoft mit zweistelligen Wachstumsraten und deutlich höheren Gewinnen als im Vorjahresquartal die Erwartungen der Analysten übertroffen haben.
Der Markt ist überkauft, so dass gute Nachrichten nicht mehr zu Käufen führen. Vor der US-Wahl und der Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche haben die Anleger plötzlich die Lust auf Aktien verloren. Das gilt auch an der Frankfurter Börse, wo der DAX jetzt mit der 19.000er Marke kämpft, nachdem er vom rechten Weg in Richtung 20.000 abgekommen ist. Halten die 19.000 Zähler nicht, dürfte dieses Ziel in diesem Jahr wohl nicht mehr erreicht werden.
Die Zinswende ist zwar da, jedoch könnte diese viel schwächer ausfallen als noch vor einigen Wochen erhofft. Das treibt die Anleiherenditen weiter nach oben. Die kommenden Wirtschaftsdaten sind entscheidend. Wieder leicht steigende Inflationsraten lassen möglicherweise weiter fallende Zinsen nicht zu, sodass die Notenbanken in der Wachstumsfalle stecken könnten. Dann könnten nur staatliche Investitionen helfen, die aber die Staatsschulden weiter aufblähen. Eine Sackgasse, aus der es kein einfaches Manövrieren gibt.
Letztendlich sind das aber nur Sorgen und keine Tatsachen. Anleger sind gut beraten, vor der Wahl und der Zinsentscheidung keine voreiligen Entscheidungen zu treffen und sich nach den Ereignissen ein genaues Bild der Sachlage zu machen. Denn nichts wird auch an der Börse so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
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