PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Börsen haben am Montag überwiegend schwächer geschlossen. Vorsichtig sein und abwarten, so lautet aktuell das Gebot für die meisten Anleger angesichts der US-Präsidentschaftswahl am Dienstag. Anleger reduzierten ihre Risiken auf allen Märkten, kommentierte Stephen Innes, Managing Partner beim Vermögensverwalter SPI Asset Management. Das Duell zwischen Kamala Harris von der Demokratischen Partei und dem Republikaner und Ex-Präsidenten Donald Trump ist offenbar ein Kopf-an-Kopf-Rennen.
Die Unsicherheit wird außerdem durch die laufende Berichtssaison und die bevorstehende Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Donnerstag verstärkt. Obendrein kommt in China von Montag bis Freitag der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses zusammen, der die Ende September angekündigten Stimulierungsmaßnahmen für die Wirtschaft konkretisieren dürfte. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets erwartet alles in allem daher "die wohl spannendste Börsenwoche des Jahres".
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 schloss am Montag auf seinem Tagestief mit minus 0,53 Prozent auf 4.852,10 Punkte. Das schweizerische Leitbarometer SMI sank um 0,59 Prozent auf 11.896,94 Punkte, während der britische FTSE 100 mit plus 0,09 Prozent auf 8.184,24 Zähler aus dem Handel ging.
Unter den Einzelwerten sprangen die Aktien des Brillenherstellers EssilorLuxottica auf ein Rekordhoch und schlossen etwas darunter mit plus 3 Prozent. Damit lagen sie im EuroStoxx vorne. Der französische Nachrichtenkanal "BFM Business" hatte berichtet, er habe von einer dem Management nahestehenden, nicht genannte Quelle erfahren, dass die Facebook- und Instagram-Mutter Meta etwa vier bis fünf Prozent an EssilorLuxottica übernehmen wolle. Ein grundsätzliches Interesse von Meta an einem Einstieg ist seit Sommer bekannt.
Schneider Electric litten am Ende des EuroStoxx mit minus 2,3 Prozent unter einem überraschenden Chefwechsel. Wegen Unstimmigkeiten bei der Umsetzung der Unternehmenspläne sei der bisherige Vorstandsvorsitzende Peter Herweck nach 18 Monaten von seinem Amt entbunden worden. Dafür habe mit sofortiger Wirkung der bereits seit mehr als 30 Jahren für den Elektrotechnikkonzern arbeitende Olivier Blum die Leitung übernommen, hieß es. Die DZ Bank stufte die Anteile von Schneider von "Kaufen" auf "Halten" ab. Den Wechsel an der Konzernspitze kurz nach einem Rekordumsatz im dritten Quartal bezeichnete Analyst Robert Czerwensky als überraschend.
In London gewannen die Papiere des Luxusunternehmens Burberry 4,8 Prozent und profitierten von Spekulationen über ein Übernahmeinteresse des italienischen Wettbewerbers Moncler . Dessen Aktien verloren 2,1 Prozent./ajx/he
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