KÖLN (dpa-AFX) - Wegen einer hohen Nachfrage nach Liebesgeschichten für ein junges Publikum macht der Buchverlag Bastei Lübbe deutlich bessere Geschäfte. Der Umsatz sei im ersten Halbjahr des im April begonnenen Geschäftsjahres um 10,9 Prozent auf 56,6 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen in Köln mit.
Der Gewinn schnellte um die Hälfte auf 5,8 Millionen Euro in die Höhe. Dieser starke Anstieg lag unter anderem daran, dass sich der schon 2018 erschienene Roman "Save me" der deutschen Autorin Mona Kasten stark verkaufte: Der erste Band einer Trilogie wurde als "Maxton Hall - Die Welt zwischen uns" verfilmt in diesem Jahr ein großer Erfolg auf Amazon Prime.
Viele Zuschauer kauften sich wegen der Serie auch die Bücher. Andere Buchverlage auf der Welt veröffentlichten die Geschichte in anderen Sprachen, was Bastei Lübbe Lizenzeinnahmen bescherte.
Die Romane von Mona Kasten laufen bei Bastei Lübbe in der Verlagsmarke Lyx, in der soziale Medien intensiv einbezogen werden und ein Publikum im Alter von 16 bis 26 Jahren angesprochen wird. Der Verlag hat noch andere sogenannte Community-getriebene Verlagsmarken, bei denen auf Instagram oder Tiktok mit der Leserschaft interagiert wird.
Soziale Medien werden wichtiger
Es geht häufig um Herzschmerz-Geschichten, in denen sich die Protagonisten nach einigem Auf und Ab schließlich doch noch in den Armen liegen. Die Community-getriebenen Verlagsmarken machen schon 42 Prozent des Konzernumsatzes aus und damit neun Prozentpunkte mehr als noch vor einem halben Jahr.
"Uns gelingt es, insbesondere immer mehr junge Menschen an unsere Verlagsmarken zu binden", sagt Verlagschef Soheil Dastyari. Hierbei spiele die Sehnsucht nach einem "Safe Space" - einem vertrauten Raum - eine Rolle. "Die Menschen wollen sich Themen widmen, die sie kennen und die sie bewegen. Sie wollen ein Stück weit wissen, was sie erwartet und schätzen die Verlässlichkeit in turbulenten Zeiten."
Auch mit dem Verkauf von Audio-Books konnte Bastei Lübbe zulegen. Das Segment Romanhefte ("Doktor Stefan Frank", "Jerry Cotton", "Der Bergdoktor") ist hingegen weiter rückläufig, es macht nur noch etwa sechs Prozent des Konzernumsatzes aus./wdw/DP/jha