DJ ÜBERBLICK am Abend/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe leicht gestiegen
Die Zahl der Erstanträge auf Leistungen aus der US-Arbeitslosenversicherung hat in der Woche zum 2. November leicht zugelegt. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 3.000 auf 221.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 220.000 vorhergesagt.
US-Produktivität wächst im dritten Quartal um 2,2 Prozent
Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA ist im dritten Quartal 2024 nach vorläufiger Rechnung um annualisiert 2,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Zuwachs von 2,5 Prozent gerechnet.
Fed-Zinssenkung nach Trump-Sieg - Dezember aber offen
Nach Einschätzung von Jamie Searle und Aman Bansal von Citi dürfte die Federal Reserve am Donnerstag nach dem Wahlsieg von Donald Trump die Zinssätze um 25 Basispunkte senken. Eine Zinssenkung im Dezember hingegen sei nach ihrer Einschätzung aber eher fraglich. Fed-Chef Jerome Powell könnte die politischen Auswirkungen von Trumps Sieg vorerst herunter spielen, obwohl Bedenken bestünden, dass Trumps Pläne die Inflation anheizen könnten. Eine weitere Zinssenkung, während die Verfassung der Wirtschaft solide erscheine und fiskalische Impulse bevorstünden, werfe Fragen auf, so die Strategen.
Bank of England senkt Zinsen um 25 Basispunkte
Die Bank of England (BoE) hat ihre Geldpolitik weiter gelockert. Der Schlüsselzins wurde um 25 Basispunkte auf 4,75 Prozent reduziert. Ökonomen und Börsianer hatten diese Entscheidung erwartet. Acht Ratsmitglieder stimmten für die Senkung um 25 Basispunkte, während ein Mitglied für die Beibehaltung der Zinssätze votierte. Die britische Zentralbank ist zuversichtlich, dass sich die Inflation ausreichend abschwächt, um die Zinssätze vom höchsten Stand seit Jahrzehnten weiter zu senken. Die Inflationsrate fiel von 2,2 Prozent im August auf 1,7 Prozent im September und liegt damit unter dem Ziel der BoE von 2 Prozent.
Bank of England wird wohl bis Jahresende vorsichtig bleiben
Nach Einschätzung von TD-Securities-Strategen wird die Bank of England (BoE) in ihren Aussagen bis zum Dezember-Treffen und möglicherweise auch im Februar vorsichtig bleiben. Die hohe Inflation bei Dienstleistungen und das starke Lohnwachstum in Großbritannien dürften die BoE dazu veranlassen, die Zinssätze im Dezember unverändert zu lassen. Die Zurückhaltung der BoE, aufeinanderfolgende Zinssenkungen vorzunehmen, wird sich nach Aussage der Strategen wahrscheinlich über die nächsten beiden Sitzungen erstrecken. TD erwartet, dass die BoE im Februar die Zinssätze um 25 Basispunkte senken und dann bis August schrittweise weitere Senkungen vornehmen wird.
Im deutschen Maschinenbau läuft es nicht mehr rund
"Im deutschen Maschinenbau läuft es nicht mehr rund", erklärt LBBW-Analyst Stefan Maichl. "Der Abbau des Nachfrageüberhangs und hohe Preisaufschläge stützten lange die Umsatz- und Ertragsseite. Diese Effekte laufen nun aus. Die Bestellungen befinden sich seit Anfang 2022 im Abwärtstrend. Im Gesamtjahr 2024 dürfte das Ordervolumen auf das Niveau des Krisenjahres 2020 abrutschen und 2025 weiter fallen." Ein mit Präsident Donald Trump drohender Handelskrieg erhöhe die Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum 2025 in Europa und China. "In Deutschland dürfte es zu einer Rezession kommen", erklärt Maichl.
Kukies als Finanzminister vereidigt
Der neue Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) hat im Bundestag den Eid für sein Amt geleistet, in dem er Nachfolger des entlassenen FDP-Politikers Christian Lindner ist. Lindner hatte zuvor offiziell die Entlassungsurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erhalten, nachdem ihn Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) um die Entlassung gebeten hatte. Der 56-jährige Kukies ist einer der wichtigsten Berater von Scholz, erst seit 2018 als beamteter Staatssekretär im Finanzministerium und dann seit 2021 als beamteter Staatssekretär im Kanzleramt.
Özdemir übernimmt zusätzlich Bildungsministerium
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) übernimmt zusätzlich auch die Leitung des Bildungsministeriums. "Vize-Kanzler Robert Habeck hat mich nach Abstimmung mit dem Bundeskanzler gebeten, bis zu Neuwahlen die Leitung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zu übernehmen", erklärte Özdemir in einer Mitteilung. "Ich habe mich - auch nach enger Abstimmung mit den grünen Kabinettsmitgliedern - entschieden, diese Aufgabe anzunehmen." Er wolle sich in dieser schwierigen Lage der Verantwortung für das Land stellen. Das Amt als Landwirtschaftsminister führe er fort.
Söder: Sind seit heute Morgen im Wahlkampfmodus
CSU-Chef Markus Söder hat schnelle Neuwahlen gefordert und betont, die CSU sei nun schon im Wahlkampfmodus. Dass am Tag der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten die Bundesregierung scheitere, sei "ein Symbol für den Niedergang". Nun brauche man neue Stabilität durch Neuwahlen. "Neuwahlen, aber nicht irgendwann, sondern jetzt so rasch wie möglich", forderte Söder. "Zur staatspolitischen Verantwortung des noch im Amt befindlichen Bundeskanzlers würde es zählen, keine taktischen Spielchen zu machen." Scholz könne "bereits heute" die Vertrauensfrage stellen, aber sie müsse auf jeden Fall schneller als im Januar sein. Söder betonte, die CSU habe bereits einen kompletten Organisationsplan für den Wahlkampf. "Die Materialien, die wir haben, sind komplett fertig", sagte er. "Wir sind seit heute Morgen im Wahlkampfmodus."
Lindner fordert sofortige Vertrauensfrage und Neuwahlen
FDP-Chef Christian Lindner hat nach dem Bruch der Ampel-Koalition mit SPD und Grünen eine sofortige Vertrauensfrage von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Neuwahlen gefordert. "Unser Land braucht eine Regierung, die nicht nur amtiert, sondern die agieren kann", sagte Lindner bei einem Statement kurz vor seiner offiziellen Entlassung als Bundesfinanzminister durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Nachmittag. "Das Richtige für unser Land wäre die sofortige Vertrauensfrage und Neuwahlen", sagte Lindner. Rasche Neuwahlen nach der gescheiterten Regierung Scholz sind im Übrigen nicht nur für die Demokratie wichtig, unser Land darf keine Zeit verlieren." Die Bevölkerung müsse nun die Möglichkeit haben, Richtungsentscheidungen zu treffen.
+++ Konjunkturdaten +++
US/Lagerbestände Großhandel Sep -0,2% (PROG: -0,1%)
Mexiko Verbraucherpreise Okt +0,55% (PROG: +0,54%) gg Vm
Mexiko Kernrate Verbraucherpreise Okt +0,28% (PROG: +0,33%) gg Vm
DJG/DJN/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 07, 2024 13:00 ET (18:00 GMT)
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