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Ein überraschender Gerichtsbeschluss eröffnet neue Perspektiven für Mexikos Bergbauindustrie: Die geplanten Einschränkungen der Konzessionsvergabe und strengere Umweltauflagen wurden gelockert. Die Branche sieht Aufwind, während fünf große Minenprojekte kurz vor dem Start stehen.
Mexiko lockert Zügel im Bergbau
Gerichtsentscheid stärkt Bergbau
Die jüngste Entscheidung des mexikanischen Obersten Gerichtshofs, eine Einschränkung der 2023 beschlossenen Bergbaugesetzesreform, hat in der Industrie für Aufsehen gesorgt. Die Reform zielte
ursprünglich darauf ab, strengere Umweltauflagen und eine limitierte Vergabe neuer Konzessionen einzuführen. Allerdings wurde sie vom Gericht als übermäßig und potenziell unverhältnismäßig
eingestuft, was nun eine Kette potenzieller Anfechtungen in Gang setzen könnte. Diese Entscheidung spiegelt das zunehmende Bedürfnis der Stakeholder nach regulatorischer Stabilität und Klarheit
wider - eine Forderung, die angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung des Bergbaus in Mexiko nicht zu ignorieren ist.
Die Tatsache, dass die mexikanische Regierung unter Präsidentin Claudia Shieinbaum bisher kein generelles Verbot für den Tagebau umgesetzt hat, hat in der Branche für Erleichterung gesorgt.
Shieinbaum setzt sich zwar für nachhaltigere Verfahren ein, hat jedoch bewusst auf extreme Maßnahmen verzichtet, um den wirtschaftlichen Beitrag des Bergbausektors, insbesondere des Tagebaus, nicht
zu gefährden.
Wachstum im mexikanischen Bergbausektor: Fünf neue Minen in den Startlöchern
Trotz regulatorischer Unsicherheiten steht Mexiko vor einem Aufschwung in der Gold- und Silberproduktion. In den kommenden sechs Monaten sollen fünf neue Minen in Betrieb gehen und das Land in seiner Position als einer der führenden Produzenten von Edelmetallen stärken. Besonders bemerkenswert ist das Media Luna-Projekt von Torex Gold im Bundesstaat Guerrero. Mit einem geplanten Produktionsstart Anfang 2025 und einer erwarteten jährlichen Goldproduktion von bis zu 170.000 Unzen verzeichnete das Projekt im Juni 2024 bereits einen Fertigstellungsgrad von 78 %. Die Bau- und Beschaffungsphasen waren zu diesem Zeitpunkt fast abgeschlossen, was eine reibungslose Umsetzung wahrscheinlich macht. Silver meldet beim Terronera-Projekt in Jalisco 64,5 % Fortschritt und plant den Start der Produktionskommissionierung noch im letzten Quartal 2024. Der Ausstoß wird auf jährlich über 4 Millionen Unzen Silber geschätzt und stellt somit eine signifikante Erweiterung der Produktionskapazität dar.
Wachstumsstarke Junior-Unternehmen beleben Mexikos Bergbausektor
Neben den großen Unternehmen und etablierten Minen betreten auch kleinere, wachstumsstarke Akteure wie Sonoro Gold Corp. und Heliostar Metals Ltd. die Bühne und tragen maßgeblich zur Dynamik der
mexikanischen Bergbauindustrie bei. Diese sogenannten "Junior"-Goldunternehmen setzen auf strategisch gelegene Projekte und flexible Strukturen, die ihnen ermöglichen, schnell auf
Marktveränderungen zu reagieren und attraktive Renditen zu erzielen.
Sonoro Gold Corp., ein wachstumsstarker Entwickler im Goldsektor, hat mit seinem Cerro Caliche-Projekt im "Goldstaat" Sonora eine strategische Position eingenommen. Mit bestätigten Ressourcen von
über 440.000 Unzen Gold und einer Rendite von geschätzten 63 % bei aktuellen Goldpreisen zeigt Cerro Caliche beeindruckendes Potenzial. Dank niedriger Kapitalkosten von nur 15,5 Millionen USD und
einer Amortisationszeit von 2,4 Jahren ist das Projekt optimal aufgestellt, um zügig in die Produktionsphase überzugehen und zusätzliche Ressourcen zu erschließen. Ein entscheidender Schritt zur
Aufnahme der Produktion ist nun nur noch die abschließende Lizenz, die Sonoro in Kürze erwartet.
Auch Heliostar Metals Ltd., mit Sitz in Kanada, treibt seine Wachstumsstrategie im Edelmetallsektor ambitioniert voran. Mit der kürzlichen Übernahme des hochgradigen Ana Paula-Projekts in Mexiko
plant Heliostar den Ausbau zu einer unterirdischen Mine mit einer angestrebten jährlichen Produktion von bis zu 100.000 Unzen Gold. Hinzu kommen die kürzlich erworbenen Minen San Agustin und La
Colorada, die sofortigen Cashflow generieren und die Finanzierungsbasis für Heliostars weitere Projekte stärken. Unter der Leitung eines erfahrenen Managementteams verfolgt das Unternehmen klare
Wachstumsziele und plant, bis 2030 über 500.000 Unzen Gold jährlich zu fördern. Diese dynamischen kleinen Akteure stehen für eine neue Generation im mexikanischen Bergbau, die auf innovative
Strategien, Flexibilität und nachhaltiges Wachstum setzt.
Mexiko als Schlüsselakteur in der globalen Bergbauindustrie
Mexiko ist ein global bedeutender Akteur im Bergbausektor, insbesondere bei Silber und Gold. Mit einem Anteil von 24,8 % an der weltweiten Silberproduktion und einer bedeutenden Rolle als Goldproduzent trägt der Bergbau entscheidend zur mexikanischen Wirtschaft bei. Die Entscheidung, den Tagebau nicht kategorisch zu verbieten, unterstreicht, wie wichtig die Regierung den Sektor für das Wirtschaftswachstum des Landes einstuft. Gleichzeitig sehen sich Unternehmen jedoch vermehrt gezwungen, ihre Projekte an eventuelle neue rechtliche Anforderungen anzupassen. So plant GoGold Resources, das Los Ricos Sur-Projekt auf eine unterirdische Mine umzustellen, um den potenziellen Risiken ungünstiger Gesetze für den Tagebau vorzubeugen. Mexiko steht vor einer Balance zwischen wirtschaftlichem Nutzen und den Forderungen nach nachhaltigeren Praktiken und strikteren Umweltschutzmaßnahmen. Die zunehmende Nachfrage nach Edelmetallen und industriellen Metallen wie Kupfer im Kontext der globalen Energiewende und dem Boom der Elektromobilität bietet gleichzeitig Chancen und Herausforderungen für den mexikanischen Bergbau. Mexiko zeigt durch seine jüngsten Projekte, dass das Land gewillt ist, weiter eine führende Position im globalen Bergbau einzunehmen.
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