Die befürchteten Alptraumszenarien nach der US-Wahl sind sowohl an der Wall Street als auch in Frankfurt ausgeblieben. Im Gegenteil: In New York beschleunigen die Indizes ihre Rally, die damit aber auch immer unheimlicher wird, weil sie einfach keine Verschnaufpause braucht. Damit einher geht zwangsläufig die Frage, ob die weiter steigenden Bewertungen von den zukünftigen Unternehmensgewinnen gerechtfertigt werden können oder die hohen Erwartungen irgendwann zu einer Belastung für den Aktienmarkt werden.
Im Fahrwasser der Wall Street hat auch der DAX mittlerweile seine Unentschlossenheit abgelegt und orientiert sich wieder in Richtung Vorwochenhoch bei 19.500 Punkten. Kurz darüber wartet dann das Allzeithoch, das die Tür für die 20.000er Marke doch noch in diesem Jahr öffnen könnte.
Dass die deutschen Autoaktien wie heute steigen, ist eher eine Ausnahme. Etwas anders verhält es sich mit Tesla, die Aktie avanciert in diesem Monat zur stärksten im S&P 500. Seit Trumps Wahlerfolg beträgt das Plus 37 Prozent. Mit fast 300 Milliarden Dollar mehr wurde der Börsenwert in nicht mal einer Woche auf 1,1 Billionen Dollar katapultiert.
Die enge Beziehung zwischen Donald Trump und Tesla-CEO Elon Musk, die sich während des Wahlkampfs entwickelt hat, könnte für Tesla gerade im Hinblick auf das autonome Fahren von Vorteil sein. Reformen und Regulierung könnten schneller vorangetrieben werden und Unternehmen in diesem Bereich den nötigen rechtlichen Rahmen vorgeben. Die Aussicht darauf heizt die Fantasie der Investoren an und lässt die Aktie in ihre zwischenzeitlich abhanden gekommene Favoritenrolle zurückkehren.
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